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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft
Autoren: Jennifer Blake
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schmerzenden Sehnsucht. Doch da gab es noch etwas anderes, das einem Gefühl von Ehrfurcht gleichkam.
    Dass er sie in seinen Armen gehalten und sie auf all jene Arten geliebt hatte, die sich ein Mann nur vorstellen konnte, erschien ihm immer noch wie ein Wunder. Das würde er sein Leben lang nicht vergessen. Doch er konnte nicht zulassen, dass sie sich für sein Verlangen opferte.

Dreißigstes Kapitel
    »Da bist du ja«, sagte Sonia, als sie Kerr auf der Galerie bemerkte. Ihre freudige Erleichterung ließ etwas nach, als sie seine ernste Miene sah. »Ich hatte bereits befürchtet, du wärst gegangen.«
    »Das würde ich nicht tun.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und stützte sich mit dem Rücken am Pfosten ab. »Hast du dich mit deinem Vater ausgesöhnt?«
    »Er scheint damit einverstanden zu sein, dass ich mache, was ich möchte.« Sie schüttelte flüchtig den Kopf. »Er ist kein schlechter oder unvernünftiger Mensch. Er ist nur nicht daran gewöhnt, darüber nachzudenken, wie sich andere fühlen könnten. Und wenn er weiß, er ist im Unrecht, dann wird er erst richtig stur.«
    »So sind viele von uns«, antwortete Kerr lässig. »Ich habe gewartet, weil es einige Dinge gibt, über die wir reden müssen.«
    Ihre aufkeimende Hoffnung wurde so erstickt wie ihr Lächeln. »Ja, ich ... ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich hätte dir von dem Kind erzählen sollen.«
    »Ja, das hättest du«, pflichtete er ihr mit ruhiger Stimme bei.
    »Ich hatte Angst, du würdest dich verantwortlich fühlen.«
    »Wieso auch nicht? Schließlich bin ich verantwortlich.«
    Sie blickte auf ihre gefalteten Hände. »Siehst du? Ich wusste, es würde so kommen.«
    »Zu manchen Dingen muss ein Mann eben stehen, wenn er sich einen Mann der Tat nennen will.«
    Seine Stimme war etwas sanfter geworden, was ihr den Mut gab, wenigstens den Versuch einer Erklärung zu unternehmen. »Aber ich wollte nicht, dass du das Gefühl bekommst, die eine Fessel gegen eine andere eingetauscht zu haben. Das will ich selbst jetzt noch nicht. Allem zum Trotz, was du meinem Vater gesagt hast, bist du keinesfalls verpflichtet, mich zu heiraten.«
    »Was ist, wenn ich diese Fessel will? Und wenn ich verpflichtet sein möchte?«
    Mit großen Augen blickte sie ihn an. »Du meinst allen Ernstes ...«
    Er nickte und betonte jede Silbe, dass seine Worte wie in Stein gemeißelt schienen: »Mehr als alles andere auf Gottes grüner Erde will ich das. Ich möchte dich für alle Zeit festhalten und beschützen, Sonia Bonneval, und ich möchte mit dir und unserem Kind nach Kentucky zurückkehren, um dir dort ein Zuhause zu geben, das du nie wieder verlassen möchtest. Ich möchte mit dir in unserem warmen und gemütlichen Bett liegen, während der Regen aufs Dach prasselt und im Winter der Sturm heult. Ich möchte mit dir auf der Veranda stehen, während wir zusehen, wie die Baumwolle blüht und wie unsere Kinder in den Bergen groß und stark werden. Ich möchte ...«
    »Du möchtest aus mir eine Kaintuck -Frau machen«, sagte sie voller Freude. Seine Erklärung war ein unschätzbar wertvoller Tribut für einen Mann, der sonst nur wenige Worte machte.
    »Das ist eine gute Sache, das verspreche ich dir. Kaintuck- Frauen sind stolz und frei. Sie sagen, was sie denken, und sie bringen die Leute dazu, ihnen zuzuhören. Sie lieben intensiv und für die Ewigkeit. Sie nehmen sich, was sie wollen, und lassen es nie wieder los. Sie stehen zu ihren Männern, und sie kämpfen für das, was sie für richtig halten. Und sie lehren ihre Kinder, so zu werden wie sie selbst.«
    »Sie lieben?«
    »Mit aller Macht«, entgegnete er. »Vor allem, wenn sie einen Mann haben, der sie von den Haarspitzen bis hin zur kleinsten Narbe an ihrer Ferse verehrt. Ja, Sonia, ich verehre dich mit jedem Atemzug und jedem Herzschlag.«
    Sie schloss die Augen, denn nur wenn sie nicht sein Gesicht sehen konnte, würde sie aussprechen können, was sie zu sagen hatte. »Vor allem seit ich von dir ein Kind bekomme.«
    »Du glaubst mir nicht. Du denkst, das ist mein Pflichtbewusstsein, das aus mir spricht. Ich hätte das schon gesagt, als wir den See entdeckten. Aber da dachte ich, du brauchst mich nicht und hast in deinem Leben keinen Platz für mich.«
    »Du dachtest, unsere Vereinbarung ist beendet, und das würde auch für deine Stellung als meine Eskorte gelten.«
    »So könnte man es formulieren. Mein Gott, Sonia, in deiner Nähe zu sein und dich berühren zu dürfen, das war schier unerträglich
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