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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken
Autoren: Susan Andersen
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Schließlich blieb ihr kaum etwas anderes übrig.
    Das Erste, was sie nach der Rückkehr in ihr Hotelzimmer in Downtown tat, war, ihren Anwalt anzurufen. Nachdem es am anderen Ende ein paarmal geklingelt hatte, fiel ihr ein, dass Atlanta in einer anderen Zeitzone lag und es dort bereits drei Stunden später war. Sie unterbrach die Verbindung und wählte stattdessen seine Privatnummer.
    Auch bei ihm zu Hause klingelte es einige Male, und sie wollte schon auflegen, als er sich endlich meldete.
    »Hallo.«
    »Jordan? Ich bin's, Aunie.«
    »Aunie! Wo stecken Sie? Geht es Ihnen gut?«
    »Ich bin im Westin Hotel in Seattle, es geht mir gut, und wissen Sie was? Ich habe sogar schon eine Wohnung gefunden.«
    »Das ging aber schnell.«
    »Ach Jordan, ich wollte, Sie könnten sie sehen. Sie ist einfach wunderbar.« Sie ließ sich auf der Bettkante nieder und streifte ihre Schuhe ab. »In einem tollen alten Haus, nur ein paar Straßen entfernt von dem College, auf das ich hoffentlich gehen werde, und es gibt einen offenen Kamin und sehr viel Holz, und außerdem ist sie gut geschnitten.«
    »Klingt geradezu perfekt. Haben die Türen Sicherheitsschlösser?«
    »Ja.« Sie umklammerte den Hörer etwas fester und fragte alarmiert: »Wesley ist doch noch im Gefängnis, oder?«
    Er zögerte kurz, dann sagte er: »Sie haben ihn gegen Kaution freigelassen.«
    »Nein!«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Aunie. Er hat die Auflage, dass er vor seinem Prozess den Staat nicht verlassen darf, und er hat nicht die geringste Ahnung, wo er Sie finden könnte, selbst wenn er Georgia verlassen dürfte. Außerdem gibt es auch eine gute Neuigkeit.«
    »Heraus damit. Die kann ich jetzt wirklich brauchen.« Sie stellte fest, dass sich ihr Südstaatenakzent wieder stärker bemerkbar machte - stets ein Barometer für ihre Anspannung -, und atmete ein paarmal tief durch.
    »Sie müssen nicht herkommen, um eine Aussage zu machen. Weil Ihre Sicherheit gefährdet ist, hat der Richter zugestimmt, dass in der Verhandlung stattdessen Ihre schriftliche Aussage und die Fotos von den Verletzungen, die Wesley Ihnen zugefügt hat, herangezogen werden.«
    »Das ist wirklich eine gute Neuigkeit. Je weniger ich zwischen hier und Atlanta hin und her fahren muss, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass mich Wesley aufspürt.« Sie strich sich mit der Hand die Haare zurück. »Ich gebe Ihnen meine neue Adresse. Haben Sie was zum Schreiben?«
    »Schießen Sie los.«
    Sie nannte sie ihm, und er wiederholte ihre Angaben sicherheitshalber noch einmal. »Können Sie sich darum kümmern, dass man mir die Sachen schickt, die ich eingelagert habe?«, fragte sie. »Die übrigen Möbel können zusammen mit dem Haus verkauft werden, oder meinetwegen auch getrennt, falls es einfacher ist. Ich will jedenfalls nichts davon haben. Ich ziehe am Ersten ein, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie dafür sorgen könnten, dass die Sachen bis dahin hier sind. Mir ist klar, dass Ihnen nicht besonders viel Zeit bleibt ...«
    »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Ich werde mein Bestes tun.«
    »Danke, Jordan. Sie sind mir die ganze Zeit über wirklich eine große Hilfe gewesen.«
    »Nicht der Rede wert. Wie gefällt Ihnen Seattle?«
    »Es ist grün hier. Und kalt.« Sie sah aus dem Fenster. »Eigentlich sollte ich von meinem Hotelzimmer aus die Olympic Mountains sehen, aber außer Wolken habe ich bis jetzt noch nichts gesehen. Aber sie sollen sehr schön sein, habe ich mir sagen lassen.«
    »Ich werde Ihnen den Namen eines Anwalts in Seattle durchgeben«, sagte Jordan. »Ich schicke ihm eine Kopie Ihrer Akte. Und, Aunie, ich will, dass Sie ihn aufsuchen. Um eine einstweilige Verfügung zu erwirken ... nur für alle Fälle.«
    Ein Schauer überlief sie. »Die letzte einstweilige Verfügung hat mir nicht besonders viel genutzt.«
    »Ich weiß. Aber das wird dem Fall noch mehr Gewicht verleihen, und ich möchte, dass Sie etwas in der Hand haben.«
    »Ach, Jordan«, sagte sie mit leiser Verzweiflung, »hat das denn niemals ein Ende?«
    »Doch Aunie. Vielleicht schneller, als wir denken.«
    »Gott, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich diesen Tag herbeisehne.«
    »Genießen Sie erst einmal Ihr neues Leben und versuchen Sie, sich nicht allzu viele Sorgen zu machen, okay?«
    »Ich werde es versuchen.«
    »Rufen Sie an, wenn Sie etwas brauchen oder auch einfach nur reden wollen.«
    »Das mache ich. Noch mal danke, Jordan.«
    »Ich freue mich, wenn ich etwas für Sie tun kann. Melden Sie
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