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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken
Autoren: Susan Andersen
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tiefe Stimme gehörte. Völlig gefesselt vom Auftritt des Blonden, hatte sie gar nicht gemerkt, dass noch jemand gekommen war, und als jetzt ihr Blick auf ihn fiel, riss sie erstaunt die Augen auf.
    Bevor er lächelte, hatte der Blonde auf sie den Eindruck gemacht, dass mit ihm nicht zu spaßen war ... und vermutlich stimmte das auch. Im Vergleich zu dem anderen Mann wirkte er jedoch sanft wie ein Lamm.
    Otis war groß ... sehr groß. Aunie kam er wie ein Riese aus Ebenholz vor, von Kopf bis Fuß nichts als Muskeln, dunkel schimmernde Haut und hervortretende Adern. Sein kahler Schädel glänzte im Licht der Deckenlampe, und darüber zog sich eine wulstige Narbe bis zur Schläfe. An seinem Ohr glitzerte ein kleiner goldener Ring, und als er jetzt plötzlich lächelte, ein überraschend warmes, freundliches Lächeln, entblößte er die weißesten Zähne, die sie jemals gesehen hatte.
    Gott, besser konnte es kaum kommen. Aunie klopfte sich im Geiste auf die Schulter. Selbst wenn Wesley es jemals schaffen sollte, sie aufzuspüren, würde er es sich beim Anblick dieser beiden Männer zweimal überlegen, was er als Nächstes tat. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln.
    »Wer ist denn deine nette kleine Freundin hier, Baby?« Das tiefe Dröhnen ließ Aunies Kopf hochzucken. Otis hatte geräuschlos das Zimmer durchquert und stand jetzt direkt vor ihr. Lola trat neben ihn, hakte sich bei ihm unter und drückte seinen beeindruckenden muskelbepackten Oberarm an ihre Brust.
    »Das ist Aunie Franklin. Aunie, das ist mein Mann, Otis Jackson, und das ist unser Freund James Ryder.« Sie holte tief Luft, um sich gegen das zu wappnen, was jetzt gleich folgen würde. »Aunie hat 2B gemietet.«
    »Scheiße, Baby«, sagte Otis leise. »Was hast du dir denn dabei gedacht?«
    »Das hat sie nicht!«, brüllte James, und Aunie sah ihn erschrocken an. Keine Spur mehr von dem ausgelassenen Geschäkter von eben. Stattdessen sah sie sich auf einmal einem wutentbrannten Mann gegenüber, der sie noch zehnmal grimmiger anstarrte, als sie es ihm zugetraut hätte. Sie erhob sich, aber sie war nun einmal klein und musste sich daher halb den Hals verrenken, um ihm in die Augen sehen zu können, als er sich über sie beugte. »Tut mir Leid, Lady«, sagte er schroff und bedachte sie dabei mit einem Blick, der kälter war als ein Grönlandtief. »Diese Wohnung ist nicht zu vermieten.« Auf jeden Fall nicht an ein erbärmlich aussehendes Häufchen Elend, das ihm nur wieder Probleme machen würde.
    Aunie straffte die Schultern. »Ich habe einen unterschriebenen Mietvertrag, in dem etwas anderes steht«, widersprach sie ihm mit ihrer wohlerzogenen, kultivierten Stimme. Ihr plötzlich sehr viel stärker hervortretender Südstaatenakzent war das einzige Anzeichen, dass sie langsam wütend wurde. Sie wusste zwar nicht, welche Laus diesem Mann über die Leber gelaufen war, aber sie würde ihre neue Wohnung nicht so schnell wieder aufgeben.
    »O Mann, eine Südstaatlerin ist sie auch noch«, murmelte er verächtlich. Dann drehte er sich um und ging rasch durchs Zimmer. »Verdammt noch mal, Lola, warum hast du das gemacht? Schau dir ihr Gesicht an! Irgendein Arschloch hat sie windelweich geprügelt, und dir fällt nichts Besseres ein, als sie mir aufzuhalsen.« Sein Kopf fuhr herum, und er durchbohrte Aunie mit einem finsteren Blick. »Oder wollen Sie uns etwa weismachen, dass das« - er wedelte mit der Hand vor ihrem zerschundenen Gesicht herum - »daher kommt, dass Sie gegen einen Türrahmen gerannt sind?«
    »Ich will Ihnen überhaupt nichts weismachen, Mister«, erwiderte Aunie mit kalter Verachtung. »Ich habe keine Ahnung, wer Sie sind, und was mit meinem Gesicht passiert ist, ist allein meine Sache und geht Sie überhaupt nichts an.«
    »Ganz recht, Schätzchen. Ich hoffe, Sie erinnern sich daran, wenn Ihr Alter hier aufkreuzt, um Sie zu vermöbeln, weil ich dann nämlich einfach zur Seite trete, um ihm Platz zu machen.« James wandte sich ab. »Lola, warum?« Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare bis zu dem Gummiband, das sie zusammenhielt. »Ist dir denn nicht klar, dass sie nichts als Schwierigkeiten machen wird? Ich fasse es einfach nicht. Ich habe schon jetzt eine ganze Wagenladung Probleme am Hals, aber du musst mir ihre auch noch aufladen, was? Scheiße. Ich werde keine Minute Ruhe mehr haben, wenn zu dem Mist von meiner Familie auch noch der von Miss Magnolienblüte dazukommt.«
    »Entschuldigen Sie mal bitte!«, fuhr Annie mit
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