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Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben
Autoren: Peter James
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dafür in Frage.«
    Spicer grinste plötzlich übers ganze Gesicht, seine Erleichterung war überwältigend. »Wollen Sie mich verarschen?«
    Brandon schüttelte den Kopf. »Nein. Tatsächlich hat sogar der Leiter der Ermittlungen, Detective Superintendent Grace, Sie dafür vorgeschlagen. Dank Ihnen haben wir unseren Verdächtigen verhaften können. Und es sieht so aus, als würde er sich schuldig bekennen. Er hat bereits mehrere Taten gestanden.«
    »Wann bekomme ich das Geld?«, fragte Spicer ungläubig.
    »Wenn er verurteilt ist. Ich nehme an, dass die Verhandlung im Herbst stattfinden wird. Sobald ich es weiß, kann ich Ihnen Bescheid geben. Es bestehen aber kaum Zweifel daran, dass wir den richtigen Mann haben.« Branson lächelte. »Nun, Sonnenschein, was werden Sie mit all der Kohle machen? Wie üblich in die Nase stecken?«
    »Nee. Ich kauf mir eine kleine Wohnung, als Investition für die Zukunft. Das Geld nehme ich für die Anzahlung. Wahnsinn!«
    Branson schüttelte den Kopf. »Träumen Sie weiter. Sie geben es ohnehin für Drogen aus.«
    »Werde ich nicht. Diesmal nicht! Ich gehe nicht wieder in den Knast. Ich kaufe mir eine eigene Wohnung und werde ehrlich.«
    »Wissen Sie was? Sie können uns ja zur Einweihungsparty einladen. Nur um zu beweisen, dass Sie sich geändert haben.«
    Spicer grinste. »Hm, könnte schwierig werden. Wenn es eine Party ist, Sie wissen schon – da könnte auch Zeug herumliegen. Kleine Leckereien, Sie wissen schon. Wäre doch peinlich, wenn Sie dabei wären, als Polizist, meine ich.«
    »Ach, mir ist so schnell nichts peinlich.«
    Spicer zuckte mit den Schultern. »Fünfzig Riesen. Unglaublich! Einfach unglaublich!«
    Der Detective Sergeant schaute den alten Ganoven eindringlich an. »Ich habe gehört, die haben nicht mal die Bettlaken in Ihrer Zelle gewechselt. Die wissen, dass Sie wiederkommen.«
    »Diesmal nicht.«
    »Ich freue mich auf die Einladung. Der Direktor des Gefängnisses wird schon wissen, wohin er sie schicken muss.«
    Spicer grinste. »Sehr witzig.«
    »Nur die Wahrheit, Sonnenschein.«
    Glenn ging nach draußen, wo Roy Grace im Auto auf ihn wartete. Er freute sich darauf, mit seinem Freund einen aufs Wochenende zu trinken.

123
    Ich habe angefangen zu reden. Nur aus einem Grund- um mit Ihnen abzurechnen, Detective Superintendent Roy Grace.
    Mit Ihrer Selbstzufriedenheit.
    Die Untersuchungshaft ist nicht gerade toll. Hier mögen sie keine Leute wie mich. Sie nennen uns Sittiche. Ich habe mir die Zunge an einer Rasierklinge aufgeschnitten, die in meinem Eintopf steckte. Ich habe gehört, dass Leute angeblich in meine Suppe pissen. Ein Typ hat gedroht, mir auch das andere Auge auszuschlagen.
    Angeblich wird es nach der Verhandlung besser. Wenn ich Glück (haha) habe, stecken sie mich in den Sittichflügel, wie er hier heißt. Sexuelle Abweichler unter sich. Wie toll ist das denn? Party rund um die Uhr?
    In manchen Nächten kann ich gar nicht schlafen. Ich bin voller Zorn – er ist um mich herum und tief in mir. Ich bin zornig auf denjenigen, der die Frau in der Geisterbahn vergewaltigt hat. Danach wimmelte es am Pier von Polizei, das hat meinen Plan völlig versaut. Bis dahin lief alles so schön. Danach war es nicht mehr schön.
    Mein größter Zorn aber richtet sich gegen Sie, Detective Superintendent Grace. Sie haben sich für ganz schön clever gehalten, als Sie der Welt die Größe meines Pimmels verrieten. Mit so was kommen Sie nicht durch.
    Deshalb rede ich. Ich gestehe die ganzen Vergewaltigungen, bei denen ich die Schuhe mitgenommen habe. Vor allem die in der Geisterbahn. Mit Fangfragen kommen Sie bei mir nicht weiter. Anscheinend hat sich herumgesprochen, wie viele Verbrechen der Schuh-Dieb begangen hat und was er den Frauen angetan hat. In allen Einzelheiten. Auch die Sache in der Geisterbahn.
    Ich bin vorbereitet!
    Sie haben nicht verstanden, weshalb ich meine Vorgehensweise geändert habe, weshalb ich zuerst einen Schuh und den Slip und später dann beide Schuhe genommen habe. Sie sollten es auch gar nicht verstehen. Ich wollte Ihnen die Aufgabe nicht zu leicht machen, indem ich mich wiederhole. Abwechslung ist die Würze des Lebens, oder?
    Oh ja, ich bin Ihr Mann! Ich hoffe nur, dass der Irre, der die Frau in der Geisterbahn vergewaltigt hat, noch einmal zuschlägt.
    Dann sind Sie ganz schön angeschmiert, Detective Superintendent Grace.
    Und ich habe gut lachen.
    Wer hat dann den kleinen Pimmel?

124
Jetzt
Sonntag, 22. März
    »Wie schön, dich mal
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