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Du sollst meine Prinzessin sein

Du sollst meine Prinzessin sein

Titel: Du sollst meine Prinzessin sein
Autoren: Julia James
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Gesicht zum Meer, ließ den Wind ihre Haare zerzausen, in denen sich bereits erste krisslige Strähnen zeigten.
    Ohne die kostspieligen Behandlungen der Schönheitsexperten und Stylisten verwandelte sie sich wieder zurück in ihr altes Ich. Sie wusste es, aber es war ihr gleichgültig.
    Was kümmerte es Ben, wie sie aussah?
    Und es war niemand sonst da, der auf ihr Äußeres Wert legte.
    „Wo soll der Bahnhof hin?“, fragte sie, richtete sich auf und ließ die vom Wind getriebenen Sandkörner auf ihren Wangen prickeln.
    „Mir egal“, entgegnete Ben. Auch er setzte sich auf. „Das ist eine blöde Spur und mir ist egal, wo der blöde Bahnhof ist. Alles ist blöd, blöd, blöd.“ Er stieß die Schaufel in den Sand und verwirbelte ihn in alle Richtungen.
    „Also ich würde ihn direkt vor die Gabelung bauen. Das ist ein guter Platz für einen Bahnhof“, sagte eine warme tiefe Stimme hinter ihnen.

12. KAPITEL
    Die Welt schien stehen zu bleiben. Und doch begann sich alles um sie herum so schnell zu drehen, dass ihr schwindelig wurde.
    Es war unmöglich. Eine Illusion. Manchmal passierte so etwas: Menschen hörten Stimmen von Leuten, die gar nicht da waren.
    Die ganz woanders waren, beispielsweise auf einer exklusiven Party in einer luxuriösen Villa oder auf einer Jacht, oder die mit einem wunderschönen Filmstar neben sich in einem Privatjet zu einer tropischen Insel flogen.
    Keinesfalls befanden sie sich an einem Strand in Cornwall, an dem ein heftiger Wind vom Nordatlantik her wehte …
    „Tio Rico!“, rief Ben voller Freude.
    Sie neigte den Kopf, um ihre trügerische Vision abzuschütteln.
    „Hallo, Ben. Ging es dir gut ohne mich?“
    „Nein!“, antwortete der Junge. „Du warst nicht da. Warum warst du nicht da, Tio Rico?“
    „Ich bin aufgehalten worden. Es tut mir leid. Aber jetzt bin ich hier.“
    Lizzy spürte, wie er sich auf die Stranddecke setzte. Immer noch konnte sie keinen einzigen Muskel bewegen.
    „Wirst du jetzt bei uns bleiben?“, fragte Ben ein wenig ängstlich.
    „Solange du willst.“ Er hielt inne. „Wenn deine Mummy einverstanden ist.“
    Er legte eine Hand auf ihre Schulter. „Lizzy?“
    Sie blickte auf. Rico saß unmittelbar neben ihr, als wäre er schon immer dort gewesen.
    „Du solltest nicht hier sein“, flüsterte sie mit belegter Stimme. „Captain Falieri hat mir alles erklärt. Er hat gesagt, es wäre dir verboten, Ben zu sehen.“
    Der Ausdruck in seinen Augen veränderte sich. „Nun, das kommt darauf an“, antwortete er und sah sie eindringlich an.
    „Nein, es kommt auf gar nichts an. Seine Erklärung war sehr klar und deutlich. Du darfst Ben nicht mehr besuchen.“
    Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Ben das Gesicht verzog.
    „Warum darf Tio Rico mich nicht mehr sehen?“, fragte er.
    Rico streckte die Hand aus und strubbelte durch die Haare des Jungen. „Deine Mutter hat das falsch verstanden. Ich bin doch hier, oder nicht?“
    Jetzt war es an ihr, das Gesicht zu verziehen. „Aber du solltest es nicht sein“, erwiderte sie finster.
    Etwas blitzte in seinen Augen auf, was sie dort nicht sehen wollte. „Wo sollte ich sonst sein, wenn nicht bei meiner Frau und meinem Sohn?“, fragte er ruhig.
    „Nein“, wehrte sie ab und schaukelte sanft vor und zurück. „Nein“, wiederholte sie noch einmal trotzig.
    „Hast du wirklich gedacht, ich komme nicht wieder?“
    Unvermittelt sprang Lizzy auf. „Du musst gehen!“, schrie sie ihn an. „Sofort. Captain Falieri hat mir alles erklärt. Also geh … geh!“
    Rico ergriff ihre Hände und zog Lizzy wieder zu sich hinunter.
    „Er hat mir alles gesagt“, herrschte sie ihn verzweifelt an. „Er hat mir von dem Gesetz erzählt, nach dem du ohne die Erlaubnis des regierenden Prinzen nicht heiraten darfst. Unsere Ehe ist ungültig.“
    „Unsere Ehe ist rechtskräftig, Lizzy. Wir haben unser Versprechen vor einem Priester abgelegt. Niemand kann das rückgängig machen.“
    „Doch, dein Vater kann … und er hat es getan.“
    „Alles, was mein Vater tun kann, ist, unsere Ehe innerhalb von San Lucenzo nicht anzuerkennen. Aber er kann sie nicht aufheben. Er hat keine Macht über uns, Lizzy. Gar keine.“
    „Das ist nicht wahr. Auch das hat Falieri mir gesagt. Dein Vater besitzt die absolute Macht über dich. Und wenn du ihm nicht gehorchst, wird er davon Gebrauch machen.“ Sie schluckte. Ein qualvoller dicker Kloß hatte sich in ihrer Kehle gebildet. Dennoch sprach sie weiter, sprach die Worte aus, die sich so
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