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Du sollst meine Prinzessin sein

Du sollst meine Prinzessin sein

Titel: Du sollst meine Prinzessin sein
Autoren: Julia James
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schmerzlich in ihre Seele gebrannt hatten.
    „Er wird es tun, Rico. Er wird dir deinen königlichen Rang absprechen. Er wird dich enterben und dich von der Thronfolge ausschließen. Deine Konten in San Lucenzo werden eingefroren. Er wird dir alles wegnehmen … alles.“
    In ihrem Kopf konnte sie immer noch die Worte des Captains hören. Die Worte, die alle ihre Hoffnungen zerstört hatten. Die sie überwältigt und ihr Herz in tausend Scherben hatten zerspringen lassen.
    Der seltsame Ausdruck auf Ricos Gesicht machte ihr Angst. Seine Miene war ruhig. Sehr ruhig. Zu ruhig.
    „Falieri hatte unrecht. Es gibt etwas, das mein Vater mir nie wegnehmen kann.“ Er schwieg einen Moment. „Dich. Du bist meine Frau, Ben mein Adoptivsohn. Und niemand, keine Macht der Welt, wird mir euch nehmen.“
    „Nein“, schrie sie. „Das darfst du nicht sagen. Ich werde es nicht zulassen. Du musst sofort gehen.“
    „Was für eine korrupte Frau du doch bist“, meinte er lächelnd. „Du wolltest mich nur wegen meines Titels, nicht wahr?“ Er verschränkte seine Finger mit ihren. „Nun, dann habe ich schlechte Nachrichten für dich, Signora Ceraldi …“
    „Hör auf. Noch ist es nicht zu spät. Geh jetzt.“
    Rico zog sie an seine Brust. „Dafür ist es zu spät, viel zu spät.“
    Er küsste sie.
    Der Kuss dauerte sehr lange. Und endlich ergab Lizzy sich ihm. Sie schmolz in seinen Armen, während Tränen über ihre Wangen liefen.
    „Mummy? Mummy?“
    Eine kleine Hand zupfte an ihrem Ärmel. Rico ließ Lizzy ein wenig los und schloss Ben ebenfalls in seine Arme.
    „Und jetzt sag mir die Wahrheit“, wandte er sich an Ben. „Was möchtest du lieber? Soll ich weggehen oder hier bei dir und Mummy bleiben, obwohl ich dann kein Prinz mehr bin?“
    „Würdest du denn weggehen?“, fragte Ben.
    Rico schüttelte den Kopf. „Niemals. Nur manchmal muss ich fort … um zu arbeiten. Vielleicht für ein paar Tage in der Woche. Aber wir würden zusammenleben – mit Mummy natürlich. Würde dir das gefallen?“
    „Wo würden wir denn wohnen?“
    „Wo auch immer du magst. Außer in einem Palast.“
    „Ich will hier leben und in dem Ferienhaus mit dem Swimmingpool“, forderte Ben. „Mit dir und Mummy. Für immer und immer.“
    „Abgemacht“, erwiderte Rico. „Gib mir Fünf und sag Ja.“
    Begeistert schlug Ben seine kleine Hand gegen Ricos große. „Ja“, rief er. „Ja, ja, ja!“
    Sein kleines Gesicht glühte vor Freude.
    Lizzys Gesicht hingegen war feucht vor Tränen.
    „Du kannst das nicht tun. Es ist unmöglich“, weinte sie.
    Rico schloss sie fester in seine Arme. „Zu spät“, erwiderte er. „Es ist bereits beschlossene Sache, Signora Ceraldi.“ Tief sah er ihr in die Augen. „Sag mir nicht, dass mein Titel das Einzige war, was dich an mir interessiert hat. Das verkraftet mein Ego nicht.“
    Sie schluckte. „Ben …“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Warum fängst du nicht schon einmal an, den neuen Bahnhof zu bauen? Tio Rico und ich müssen uns ein wenig unterhalten.“
    „Okay“, erwiderte Ben.
    Seine Welt war wieder in Ordnung. Glücklich marschierte er zurück zu der begonnenen Eisenbahnanlage und machte sich an die Arbeit. Lizzy hingegen entzog sich vorsichtig Ricos Umarmung und setzte sich in die am weitesten entfernte Ecke der Decke.
    „Du kannst das nicht tun“, wiederholte sie mit fester gewordener Stimme. Sie wählte einen ruhigen und vernünftigen Tonfall. „Ich erlaube es dir nicht. Ich lasse nicht zu, dass du für Ben alles aufgibst. Er ist noch jung, er wird dich bald vergessen. Am Anfang wird es schwer sein, aber irgendwann bist du nur noch eine Erinnerung, und auch die wird verblassen.“
    „Ja, aber ich werde mich immer an ihn erinnern. Ich werde ihn nicht vergessen. Und ich werde ihn bestimmt nicht aufgeben. Er ist der Sohn meines Bruders. Er würde wollen, dass ich der Vater für Ben bin, der er nie sein durfte. Genauso wie du Ben eine Mutter bist, wie es deiner Schwester nicht erlaubt war. Und obwohl wir ihren schrecklichen Tod nicht ungeschehen machen können, können wir doch für ihren Sohn eine liebevolle Familie sein. Denn wir beide lieben ihn … und wir lieben uns, nicht wahr, Lizzy?“
    Sie öffnete den Mund, aber kein Laut drang über ihre Lippen.
    „Du kannst keinen Mann so küssen, wenn du ihn nicht liebst. Du kannst nicht so über einen Mann weinen, wenn du ihn nicht liebst. Und ganz sicher kannst du einem Prinzen nicht sagen, er darf seinen Titel nicht für die Frau
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