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Du oder das ganze Leben

Titel: Du oder das ganze Leben
Autoren: S Elkeles
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dunkel und haben diesen intensiven Blick, wie an
jenem ersten Tag des Schuljahres, als wir uns auf dem Parkplatz gegenüberstanden. »Ich habe eine Weile gebraucht, bis mir klar wurde, dass ich die Dinge in Ordnung bringen muss. Die Entscheidungen, die ich getroffen hatte. Die Gang. Dermaßen verprügelt zu werden, bis kaum noch Leben in mir war und wie Vieh gebrandmarkt zu werden, war nichts, verglichen damit, dich verloren zu haben. Wenn ich jedes einzelne Wort zurücknehmen könnte, das ich im Krankenhaus zu dir gesagt habe, würde ich es tun. Ich dachte damals, wenn ich dich wegstoße, würde ich dich vor dem beschützen, was mit Paco und mi papá passiert ist.« Er hebt den Kopf und sein Blick bohrt sich in meinen. »Ich werde dich nie wieder wegstoßen, Brittany. Niemals. Das schwöre ich.«
    Verprügelt? Gebrandmarkt? Mir dreht sich der Magen um und Tränen schießen in meine Augen.
    »Schhh.« Er legt seine Arme um mich und kreist mit den Händen über meinen Rücken. »Ist schon gut. Mir fehlt nichts«, wiederholt er immer wieder, seine Stimme lullt mich ein.
    Er fühlt sich so gut an. Das hier fühlt sich so gut an.
    Er presst seine Stirn an meine. »Ich muss dir etwas sagen. Ich bin die Wette eingegangen, weil ich tief drinnen wusste, dass es mich umbringen würde, wenn ich Gefühle für dich entwickle. Und so war es auch fast. Du bist das einzige Mädchen, für das ich bereit war, alles zu riskieren und mir eine echte Zukunft zu erkämpfen.« Er tritt einen Schritt zurück, um mir in die Augen sehen zu können. »Es tut mir so leid. Mujer , sag mir, was du willst und ich werde es tun. Wenn es dich glücklich macht, werde ich dich für den Rest deines Lebens in Ruhe lassen. Aber wenn du mich noch immer willst, werde ich mein Bestes geben, um so zu sein … Er zeigt auf seine Kleidung. »Wie kann ich dir beweisen, dass ich mich geändert habe?«
    »Auch ich bin nicht mehr dieselbe«, sage ich. »Ich bin nicht
mehr das Mädchen, das ich einmal war. Und es tut mir leid, aber diese Klamotten … das bist nicht du.«
    »Es ist, was du willst.«
    »Da irrst du dich, Alex. Ich will dich. Nicht ein aufgesetztes Image. Du hast mir in Jeans und T-Shirt sehr viel besser gefallen, weil das du warst.«
    Er sieht an sich hinunter und grinst. »Du hast recht.« Dann hebt er den Blick wieder. »Du hast mal gesagt, du liebst mich. Tust du das noch immer?«
    Meine Schwester beobachtet uns. Sie schenkt mir ein warmes Lächeln, das mir die Stärke verleiht, ihm die Wahrheit zu sagen. »Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben. Sogar, als ich verzweifelt versucht habe, dich zu vergessen, konnte ich es nicht.«
    Er atmet langsam aus und reibt sich erleichtert die Stirn. Seine Augen wirken glasig, sie spiegeln die Gefühle, die in seinem Inneren toben. Ich spüre, dass meine Augen sich erneut mit Tränen füllen und kralle mich an seinem Hemd fest. »Ich möchte nicht ständig kämpfen müssen, Alex. Mit jemandem zusammen zu sein, sollte Spaß machen. Liebe sollte sich gut anfühlen.« Ich ziehe ihn zu mir. Ich möchte seine Lippen auf meinen spüren. »W-wird sie das je für uns sein?«
    Unsere Lippen berühren sich beinah, doch dann löst er sich von mir und …
    Oh. Mein Gott.
    Er kniet vor mir, hält meine Hände in seinen und mein Herz setzt nicht nur einen, sondern gleich mehrere Schläge aus. »Brittany Ellis, ich werde dir beweisen, dass in mir der Mann steckt, an den du vor zehn Monaten geglaubt hast und dass dieser Mann alles erreichen kann, was du dir für ihn erträumt hast. Ich plane, dich heute in vier Jahren zu fragen, ob du mich heiraten willst, an dem Tag, an dem wir unseren Abschluss machen.« Er legt den Kopf auf die Seite, während seine Stimme
einen neckenden Unterton annimmt. »Und ich garantiere dir lebenslangen Spaß, gewürzt mit handfesten Streitereien, da du eine mamacita mit viel Feuer bist … Auf den Versöhnungssex freue ich mich jedenfalls schon sehr. Vielleicht können wir eines Tages sogar nach Fairfield zurückkehren und dazu beitragen, dass es der Ort wird, von dem mein Vater immer geträumt hat. Du, ich und Shelley. Und jedes andere Mitglied der Fuentes-oder Ellis-Familie, das Teil unseres Lebens sein möchte. Wir werden eine einzige, große, verrückte mexikanisch-amerikanische Familie sein. Was meinst du? Mujer, du hältst mein Herz in deinen Händen.«
    Ich kann nicht anders als lächeln, während ich mir eine einsame Träne abwische, die meine Wange hinunterrollt. Wie könnte ich nicht
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