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Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose

Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose

Titel: Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose
Autoren: Andreas Ahnfeldt
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klinischen Hypnose.
    Der Zustand, in dem wir uns in Hypnose befinden, ist ein ganz natürlicher. Wir alle erleben ihn täglich.
    Wann immer unsere Handlungen unwillkürlich werden und ein Gefühl des »Flows« einsetzt, erleben wir einen hypnotischen Zustand, eine Trance. Flow bezeichnet in der Psychologie dieses völlige Aufgehen in der Tätigkeit, die man gerade ausübt. Kennzeichnend für den Flow ist, dass alle Handlungen mühelos, eben fließend vonstatten gehen. Denken und Fühlen sind eins, das Gefühl für Zeit mag verlorengehen. Und auch wenn wir alle den hypnotischen Zustand anders erleben, ist er doch immer mit einem Wohlgefühl verbunden.
    Ein Beispiel soll den hypnotischen Zustand verdeutlichen. Wer gerade Auto fahren lernt, wird sich aufseine Handlungen konzentrieren. Das Anlassen des Motors, das Einlegen des Gangs und das Drücken des Gaspedals sind Handlungen, die jetzt noch Konzentration erfordern. Schon bald aber wird das Gasgeben und Bremsen automatisiert, wir handeln unwillkürlich.
    Wer schließlich einige Fahrpraxis gesammelt hat, wird das Gefühl kennen, ins Auto gestiegen zu sein und sein Ziel erreicht zu haben, ohne genau zu wissen, wie er überhaupt dorthin gekommen ist. Aus der anfänglichen Konzentration ist ein Gefühl des Fließens geworden.
    Gerade auf langen Autobahnfahrten erleben wir häufig einen hypnotischen Zustand. Erfordert eine plötzliche Gefahrensituation unsere Aufmerksamkeit, sind wir sofort in der Lage zu reagieren – ein weiteres Bespiel dafür, dass auch im hypnotischen Zustand der Teil unseres Verstandes, der uns vor Gefahren schützt, der innere Beobachter, über uns wacht und wir die Kontrolle bewahren.
    Auch wenn wir einen Roman lesen, konzentrieren wir uns anfangs auf die Zeilen und lassen uns bald schon von der Handlung hinwegtragen. Es sei denn, wir lesen das Buch kritisch und wehren uns dagegen, uns in die Handlung hineinzubegeben. Dann verharren wir im Zustand der Konzentration.
    Ähnlich geht es uns mit Filmen, der Musik, einer Show: Sobald wir ganz im Geschehen aufgehen und die Zeit um uns herum vergessen, sind wir in einem hypnotischen Zustand.
    Oft befinden wir uns gleichzeitig in einem Zustand der Entspannung. Vielleicht sorgen wir selbst für eine angenehme Atmosphäre, in der wir uns wohlfühlen, und tragen so unwillkürlich dazu bei, dass wir in einen hypnotischen Zustand geraten. Die warme Decke, Kerzenschein, eine behagliche Umgebung verhelfen uns, den Alltag scheinbar zu vergessen und in das Gefühl des Fließens überzugehen. Eine entspannte Haltung lässt uns zugleich offener werden, aufnahmebereiter. Vielleicht träumen wir auch einfach nur so dahin.
    Es kann sein, dass unsere Augenlider flattern, die Mundwinkel herabsinken, weil wir den Kiefer nicht mehr angestrengt halten.
    Die Atmung wird tiefer, und vielleicht zuckt ein Muskel, so wie wir es vom Einschlafen her kennen. All dies sind Kennzeichen der Entspannung, doch sie müssen nicht zwangsläufig mit dem hypnotischen Zustand einhergehen.
    Auch eine hohe Konzentration auf einen bestimmten äußeren Reiz kann uns quasi in Hypnose versetzen: Ein Jäger, der auf seinem Hochstand sitzt und den Waldrand betrachtet, gerät ebenfalls in einen hypnotischen Zustand. Nimmt sein Auge eine Bewegung wahr, wird er unwillkürlich und dabei zugleich mit geschärfter Aufmerksamkeit reagieren.
    Die Buschmänner verschiedener Naturvölker versetzen sich häufig mithilfe von Trommeln oder bestimmten Ritualen in Trance, bevor sie auf die Jagd gehen. Dann ist alles andere ausgeblendet, nichts als die Konzentration auf das Wild ist nun von Bedeutung.
    Marathonläufer und andere Hochleistungssportler erleben den hypnotischen Zustand, während ihre Muskulatur auf Hochtouren arbeitet. Wer eine lange Wanderung macht, vergisst über Strecken die Zeit, wer joggt, kennt das Gefühl des Fließens, sobald das Laufen wie von selbst geht.
    Hypnose bedeutet nun nichts anderes, als willentlich in den hypnotischen Zustand versetzt zu werden. Dies kann durch einen Hypnotiseur oder durch uns selbst geschehen.
    Der Hypnotiseur führt eine so genannte Hypnoseeinleitung oder -induktion mit uns durch. Diese kann in Form einer Tiefenentspannung wie auf Seite 132 ausfallen, in der leichte Suggestionen das Gefühl des Loslassens noch vertiefen. Auch sich wiederholende Reize, die Fixation eines Gegenstands oder eine Sinnesüberladung können als Hypnoseinduktion dienen. Der Hypnotisierte lässt sich dabei nach seinem eigenen Willen ganz
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