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Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose

Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose

Titel: Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose
Autoren: Andreas Ahnfeldt
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auf den Hypnotiseur und dessen Suggestionen ein.
    In der Selbsthypnose versetzen wir uns selbst willentlich in Trance (siehe Seite 135) und nähern uns so unseren verborgenen Ressourcen.
    Es gibt aber auch Situationen, in denen wir in eine Art Trance geführt werden, ohne dass uns dies bewusst wäre. Dann wirken Reize und Sprachmuster auf uns ein, die uns gezielt in einen hypnotischen Zustand versetzen. Wir gehen beispielsweise in ein Kaufhaus mit der Absicht, uns ein Paar Strümpfe zu kaufen. Eine Stunde später verlassen wir den Laden mit Tüten voller Dinge, die wir eigentlich gar nicht haben wollten. Wir sind in einen »Kaufrausch« geraten. Die gesamte Atmosphäre hat uns in einen Zustand versetzt, in dem wir es als angenehm empfunden haben, Dinge zu betrachten und zu erstehen. Unser kritischer Teil, der uns sonst sagen würde, dass wir dies und jenes im Augenblick gar nicht brauchen, ist geschickt umgangen worden. Solange wir dabei unser Budget nicht überschreiten, lässt auch der innere Beobachter hier fünf gerade sein. Angefangen von angenehmen Gerüchen aus der Feinkost- und Kosmetikabteilung hin zu geschickten Werbesprüchen, netter Musik und einer ansprechenden Anordnung der Waren, hat die Umgebung uns »eingefangen«, sodass wir unsere ursprüngliche Absicht – das Paar Strümpfe – schon bald verdrängt und uns stattdessen auf die Umgebung und ihre Reize eingelassen haben. Plakate, Slogans und Lautsprecherdurchsagen haben uns schließlich zum Kauf animiert.
    Mit dem hypnotischen Zustand einher geht die Empfänglichkeit für Suggestionen. Da unser kritischer Teil herabgesetzt ist, nehmen wir das, was uns gesagt wird, eher als wahr an. Wir sind bereit, uns darauf einzulassen, während wir gleichzeitig die Kontrolle behalten.
    Wer fest entschlossen ist, sich nicht dem Kaufrausch hinzugeben, wird auch nicht anfällig für die Reize sein, die ein entsprechendes Wohlbefinden erzeugen sollen. Wer sich bereits für ein Produkt entschieden hat, wird auch noch so gekonnte Werbesprüche nicht als wahr einstufen und in sich aufnehmen, er wird ihnen nicht Folge leisten. Und wer sich mit den Techniken der Hypnose auseinandersetzt, wird in der Lage sein zu erkennen, wie Suggestionen und Sprachmuster auf ihn wirken und wie er sie für sich selbst wirkungsvoll einsetzen kann. All dies erfahren Sie im zweiten und dritten Teil dieses Buches.
    Das Faszinierende an der Hypnose ist die Vielfalt ihrer Anwendungsmöglichkeiten. Die Medizin, die Zahnmedizin, die Forensik, die Psychotherapie und zahlreiche andere Bereiche unseres Lebens werden durch die Hypnose inspiriert, auch als Heilverfahren ist sie anerkannt.
    Und das war schon vor sechstausend Jahren so, wie uns ein kleiner Ausflug in die Geschichte der Hypnose zeigt.

2 Hypnose – so alt wie die Menschheit selbst?
    Ein Blick in die Geschichte der Hypnose ist schon allein deshalb spannend, weil sie seit Jahrtausenden bis zum heutigen Tage zu ganz ähnlichen Zwecken genutzt wurde. Bereits in den Anfängen der Medizin erlebte sie eine erste Blüte – und wurde im dunklen Mittelalter als Teufelswerk verschrien. Erst mit der Epoche der Aufklärung rückte sie erneut ins Zentrum der Aufmerksamkeit und wurde dann häufig gerade von denen propagiert, die sie ursprünglich hatten widerlegen wollen.
    Doch reisen wir erst einmal in der Zeit zurück zu ihren dokumentierten Anfängen, damit auch Sie sich ein unverfälschtes Bild von der Hypnose machen können.
    Alles bloß Schlaf?
    Wie Tontafeln aus den Jahren um 3000 v. Chr. zeigen, haben schon die Sumerer gewusst, dass der hypnotische Zustand die Heilung fördert und den Menschen empfänglich für unterstützende Suggestionen macht. Die Priesterärzte Mesopotamiens verfügten über erstaunliche Kenntnisse in der Naturmedizin und behandelten ihre Patienten in leichter, mittlerer und tiefer Trance. Die Gesundheit des Menschen hing nach ihrer Weltsicht größtenteils von den Göttern ab. Beschwörungsformeln dienten zur Austreibung von Dämonen und zur inneren Reinigung des Kranken. Die Kraft, gesund zu werden, wurde demnach nicht dem Menschen selbst, sondern einer übernatürlichen Energie zugeschrieben. Das unterscheidet sich nicht so sehr von den Gebeten, die Menschen auch heutzutage an ihren Gott richten mit der Bitte, gesund zu werden.
    Auch im alten Ägypten wurde die Hypnose zu Heilzwecken angewendet. Kranke wurden in den Tempeln in einen schlafähnlichen Zustand versetzt. Dort sollte ihnen die Göttin Isis erscheinen, die
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