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DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan

DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan

Titel: DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan
Autoren: Kenneth Robeson
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aufgebogenen Pantoffeln, enge weiße Hosen wie ein Trapezkünstler und eine lose weiße Seidenbluse mit weiten Bauschärmeln. Zusammen mit seinem weißen Haar bot er in dieser weißen Tracht einen frappanten Anblick.
    Doc, der inzwischen weitergegangen war, fragte sich, ob John Sunlights Haar tatsächlich ergraut war oder ob er es sich nur weiß gefärbt hatte. Damit es seinem Faible für unifarben entsprach.
    Doc kam zu einer weiteren Tür, und nachdem er sich vergewissert hatte, daß niemand in der Nähe war, glitt er hindurch.
    Er wußte, daß er dort in John Sunlights Schlafzimmer stand. Alles darin war in Weiß gehalten, Decke, Wände, Boden, Möbel, Teppiche und erst recht natürlich das Bettzeug.
    Weitere Türen waren darin zu erkennen. Eine gehörte zu einem Schrank. Doc öffnete ihn und sah, daß er mindestens ein Dutzend Reitanzüge enthielt. Jeder in einer anderen Farbe. Sonstige Kleider enthielt der Schrank nicht. Doc zwängte sich hinein. Es war wenig wahrscheinlich, daß John Sunlight sich seine Reitanzüge ansehen würde, bevor er zu Bett ging.
    Der Bronzemann kauerte sich im Dunkeln hin. Nach etwa einer Stunde hörte er, daß sich im Schlafzimmer jemand bewegte, aber die Geräusche hörten wieder auf.
    Doc ließ zwei weitere Stunden verstreichen. In dem palastartigen Bau war es inzwischen still geworden. Lautlos schlüpfte Doc aus dem Schrank.
    Der Raum lag im Halbdunkel. Lediglich in der entfernten Ecke brannte eine Kerze und ließ flackernde Schatten an den weißen Wänden tanzen.
    Das weiße Bett mit seinem weißen Bettzeug wirkte wie ein weißer Marmorblock, auf dem eine lange dürre Gestalt lag, die dort wie aufgebahrt wirkte. Die Gestalt hatte ein schmales Gesicht mit einer Denkerstirn, das nicht ahnen ließ, was sich hinter der Stirn alles an Finsterem zusammenbraute, vielleicht sogar im Traum, jetzt in diesem Augenblick.
    Lautlos glitt Doc Savage voran, und als er neben dem Bett stand, beugte er sich vor und griff mit seinen sehnigen Bronzehänden nach dem dünnen Hals unter dem schmalen Gesicht.
    Aber Doc Savage drückte nicht zu. Wie ein Blitzschlag traf ihn die Erkenntnis, daß der Kopf und der Hals, nach dem er gegriffen hatte, aus Wachs waren.
    Im selben Augenblick ging im Raum das Licht an.
    John Sunlights Stimme war zu vernehmen. »In dem Augenblick, da Sie die Attrappe loslassen, werden Sie sterben.«
    Doc Savage rührte keinen Muskel, starrte auf die Wachsattrappe, die er zwischen den Fingern hielt. Er hatte sie unwillkürlich ein paar Zoll vom Bett angehoben.
    »Die Attrappe ist an eine Vorrichtung angeschlossen«, sagte John Sunlights Stimme, »die Sie augenblicklich tötet, wenn Sie loslassen.«
     
     

18.
     
    Doc Savage drehte langsam den Kopf nach der Stimme um, hütete sich aber wohlweislich, die Wachsattrappe loszulassen, die er in den Händen hielt. Denn unter allen erratischen, unberechenbaren und wahnsinnigen Charakterzügen John Sunlights war einer, auf den man sich verlassen konnte – bluffen tat er nie.
    Er hielt nicht einmal eine Pistole in der Hand. Mit seiner hageren Gestalt stand er da, die Arme verschränkt. Er trug jetzt blau, blau nach der Art eines arabischen Scheichs. Weite Pluderhosen, darüber eine lose fallende Robe und einen großen blauen Turban, fast so groß wie ein Medizinball, der vorne mit einem funkelnden blauen Solitär geschmückt war.
    Er, stand an der anderen Seite des Raums. Keine Tür war dort in seiner Nähe.
    Dann sprach er wieder.
    »Jemand, der durch das Schwert lebt, lernt das Schwert zu respektieren«, sagte er bedeutungsvoll.
    Seine Stimme klang tief, resonant und makaber. Er war ganz ruhig, ganz gelassen in seinem Triumph. Aber man glaubte das Böse, das von ihm ausging, fast körperlich zu spüren. Doc ließ ihn nicht aus den Augen. Er wußte, daß der Mann viel mit Hypnose arbeitete.
    »Man könnte es auch anders fassen«, fuhr John Sunlight fort. »Wer mit Tricks kämpft, hütet sich vor den Tricks anderer. Daher die Falle, der Trickauslöser, den Sie da in Händen halten.«
    Doc Savage sagte nichts. Er beäugte die Wachsattrappe, die er, leicht vorübergebeugt, ein kleines Stück von dem Bett hochhielt. Das schwache Kerzenlicht reichte aus, ihn den dünnen Stahlstab erkennen zu lassen, der wahrscheinlich zu einem Schießmechanismus in der Matratze führte. Die Wachsattrappe nur noch mit einer Hand haltend, drückte er mit der anderen auf die Matratze. Sie fühlte sich hart an.
    »Die Matratze ist eine einzige große
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