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DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan

DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan

Titel: DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan
Autoren: Kenneth Robeson
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Schrapnellgranate«, eröffnete John Sunlight ihm grimmig. »Ich hasse es, Menschenleben zu nehmen. Aber wenn ein Gegner zu töten versucht, bleibt einem vielfach nichts anderes übrig, ihm darin zuvorzukommen. Das ist eines der ältesten Naturgesetze.«
    John Sunlight hatte in der Sprache der Bergbewohner gesprochen.
    Doc antwortete ihm auf englisch, in ruhigem, beherrschtem Tonfall. Seine Worte waren eine Kritik an seiner eigenen Impulsivität, die ihn in diese prekäre Lage gebracht hatte.
    »Hunde, die einen Knochen zu schlucken versuchen, statt ihn zu benagen und zu zerbeißen«, sagte er ganz ruhig, »ersticken gewöhnlich daran.«
    John Sunlight hatte Doc bisher anscheinend noch nicht erkannt. Aber jetzt tat er es, an der Stimme. Dieser Mann, der sich selber den Namen Dschingis zugelegt hatte, mußte von dieser Stimme in seinen Alpträumen gehetzt worden sein. Er wich einen Schritt zurück. Seine Hände, die in blauen Handschuhen steckten, zuckten hoch, als ob er zuschlagen wollte. Dann biß er sich auf die Lippen, begann zu zittern und sog tief die Luft ein, um die Selbstbeherrschung wiederzugewinnen.
    Er fuhr fort, an Armen und Beinen zu zittern, aber jetzt war es vor Freude. Ein entzücktes Glitzern trat in seine Augen. Vor Freude war er so erregt, daß er mehrmals ansetzen mußte, ehe er mehr als ein zusammenhangloses Gestammel herausbrachte.
    »Doc Savage!« platzte er schließlich heraus.
    Doc nickte.
    John Sunlight sah auf seine zitternden Hände. Dann faltete er sie.
    »Ich bin wie ein junger Baum, der vor Freude in einer linden Frühlingsbrise bebt«, sagte er.
    Doc verharrte in Schweigen.
    »Während Sie da stehen, mit dem Tod in Ihren Händen«, fuhr John Sunlight fort, »werde ich Ihnen beweisen, daß ich durchaus noch am Leben und der alte bin.«
    Die Zeit in dem großen weißen Raum schien still zu stehen. Das einzige, was sich bewegte, waren die tanzenden Lichtreflexe an den Wänden, die die flackernde Kerze warf. Mit John Sunlights hagerer ominöser Gestalt im Hintergrund war es eine gespenstische Szene.
    »Sie wissen nun«, sagte John Sunlight mit hohler Stimme, »daß ich damals aus der Arktis entkam. Sie dachten wahrscheinlich, der Eisbär dort an dem Eisloch hätte mich zerrissen.« Er sah auf seine langfingrigen Hände. »Aber ob Sie es mir glauben oder nicht. Ich war es, der den Eisbär tötete, mit diesen meinen Händen und einem Messer.«
    Er holte tief Luft und ließ die Luft wieder ab. »Sie werden sich niemals vorstellen können, was ich dort im Packeis alles durchgemacht habe. Kein Mensch wird das je ermessen können. Es war grauenhaft.«
    »Das haben wir alles längst herausgefunden«, sagte Doc Savage. »Wir wissen, daß Sie sich die Pelzkleider von Kummik, dem Eskimo, anzogen; Fogarty-Smith das Flugzeug Wegnahmen, Park Crater Toni Lash Wegnahmen, damit sie bereit sein würde, für Sie zu arbeiten – nach New York zu kommen und mich zu kidnappen. Wir wissen, was Sie mit all diesen Männern taten.«
    »Das wissen Sie?« schrie John Sunlight erregt.
    »Ja, es geschah mittels Hypnose, unter Einwirkung einer LSD-ähnlichen Droge«, sagte Doc Savage. »Sie überwältigten jeden der Männer und verabreichten ihm die Droge, die den ihnen eingepflanzten posthypnotischen Befehlen Dauerwirkung gab, so daß sie ständig gegen etwas kämpfen mußten, was über ihnen in der Luft war.«
    John Sunlight schüttelte verwirrt den Kopf. »Das wußten Sie – woher?«
    »Durch einfache, logisch abgeleitete Diagnose«, sagte Doc.
    »Aber Sie hatten Ihren Helfer Renny doch in Ihrer Gewalt und konnten ihn trotzdem nicht heilen!«
    Der Bronzemann gab zu, daß das stimmte. »Ich hatte einfach nicht genug Zeit, die genaue Art der Droge zu bestimmen und einen Behandlungsplan zu entwerfen.« John Sunlight lachte triumphierend auf.
    »Sie hatten recht, wenn Ihnen das eine Genugtuung ist«, sagte er. »Damals in der Arktis hatte ich vor, eine Kombination von Drogen und Hypnose gegen Ihre Männer anzuwenden – und ich hatte die Droge in meiner Tasche, als ich Ihnen aus Ihrer Festung der Einsamkeit entkam.«
    Doc Savage nickte beiläufig.
    »Nun, da dies geklärt ist«, sagte er, »wann haben Sie vor, mich zu töten?«
    John Sunlight schüttelte energisch den Kopf.
    »Wissen Sie, warum ich Sie von Amerika herüberbringen ließ?« fragte er.
    Durch einen Luftzug von irgendwoher geriet die Flamme der Kerze heftig ins Schwanken, und die Schatten an den Wänden tanzten gespenstischer denn je.
    »Sie hatten aus der
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