Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan

DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan

Titel: DS081 - Die Geißel des Dschingis Khan
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Stunden schleppten sich quälend dahin. Ein Diener brachte ihnen Speisen, und sie sahen sie sehnsüchtig an, weil es etwas viel besseres war als die Eingeborenendiät, von der sie sich die letzte Zeit ernährt hatten. Aber sie rührten die Speisen nicht an.
    »Möglicherweise sind ihnen Drogen beigegeben«, wies Doc darauf hin.
    Der Bronzemann ging zu einem der hohen schmalen Fenster, die kaum mehr als Schlitze waren. Man sah durch es auf den Berghang hinab. An dem immer noch Packtiere auf und ab zogen. Die Sonne war dabei, hinter den Bergen mit ihren Schneegipfeln zu versinken.
    Monk kam hinzu und sah dem Bronzemann an der Schulter vorbei.
    »Je mehr ich von diesem Land sehe«, murmelte der häßliche Chemiker, »desto weniger gefällt es mir.«
    »Steht ein Posten vor der Tür?« fragte Doc.
    »Ja, zwei sogar.«
    »Groß?«
    »Ja, würd’ ich schon sagen.«
    »Wenn wir zwei von den gelben Uniformen hätten, könnten wir uns vielleicht ein bißchen umsehen«, sagte Doc Savage.
    »So gefällst du mir gleich besser«, sagte Monk.
    Die Wächter waren groß von Statur, wie Monk gesagt hatte. Ihre gelben Uniformen waren sauber und neu. Aber sie hatten von der Tatsache abgelenkt, daß die Bauchbinden ihrer Träger nach der örtlichen Sitte mit Pistolen und Messern vollgestopft waren.
    Doc Savage nahm eine Platte Essen und ging mit ihr zur Tür.
    »Wir glauben, daß dies Essen vergiftet sein könnte«, erklärte er grimmig in der Landessprache.
    Die Wächter sahen ihn an und lachten. Sie bedienten sich von der Speise. Sie war einwandfrei, Doc mußte ihnen die Platte wieder wegnehmen, damit sie nicht alles aufaßen.
    Der Bronzemann stellte die Platte auf den Tisch zurück.
    »Das Essen scheint nicht vergiftet zu sein«, sagte er. »Also können wir es uns schmecken lassen.«
    Ham langte nach der Platte, von der die Wächter gegessen hatten.
    »Nicht von der«, sagte Doc. »Aber alles andere ist wahrscheinlich einwandfrei.«
    »Ach, warum hast du ihm das gesagt?« murmelte Monk.
    Ham starrte, verstand nicht.
    »Wir haben in das Essen auf der Platte, von der wir die Wächter kosten ließen, Schlafpulver gemischt«, klärte Doc ihn auf.
    Sie machten sich dann über die sonstigen Speisen her. Bald darauf hörten sie die beiden Posten draußen laut schnarchen. Sie eilten zur Tür, zerrten sie herein und begannen ihnen die Uniformen auszuziehen.
    »Ich schätze, wir sollten sie lieber in den hinteren
    Raum tragen«, sagte Monk mit einem Seitenblick zu Toni Lash hinüber. »Sie scheinen keinerlei Unterwäsche zu tragen.«
    Doc und Monk zogen sich dann die grellgelben Uniformen an. Doc war die seine viel zu eng, während Monk die seine, vor allem in der Hosenlänge, wenigstens dreißig Zentimeter zu lang war.
    Doc reichte Monk eines der Gewehre der Wächter.
    »Du bleibst hier vor der Tür«, wies er ihn an.
    »Huh?«
    »Als Posten, Sieht besser aus, wenn ein Wächter vor der Tür steht.«
    »Ach, verflixt!« sagte Monk enttäuscht.
    Doc Savage ging den Gang entlang, leise, ohne daß es jedoch verstohlen wirkte. Er bog um Gangecken, blickte in Räume hinein, an denen er vorbeikam, sah darin einheimische Soldaten und ein paar Weiße – wahrscheinlich waren die letzteren die angeheuerten Söldnerpiloten – aber von dem Dschingis, John Sunlight, keine Spur.
    Unerwartet kam von hinten jemand heran.
    »Los, zur Seite!« knurrte eine Stimme. »Mach Platz für das Abendessen des Dschingis’.«
    Doc Savage drückte sich flach gegen die Wand und sah einen fettwanstigen Einheimischen, dem eine ganze Reihe von Dienern folgte, die Speisen trugen.
    Der Bronzemann schloß sich der Dienerschlange an. Durch Gänge und um viele Ecken bewegte sich der Zug. Er defilierte schließlich durch einen Torbogen. Doc ging an dem Durchgang vorbei und warf einen raschen Blick hindurch.
    John Sunlight saß drinnen am Kopf einer Tafel, mit wenigstens zwanzig anderen. Doc erkannte ihn sofort wieder. Dieses hagere, knochige Gesicht mit der durchgeistigten Miene eines Poeten, die langen schlanken, fast femininen Hände – all das kannte Doc nur zu gut. Sie hatten sich nicht verändert.
    Nur John Sunlights Haar war nicht mehr dasselbe. Es war jetzt gänzlich weiß, jede Strähne davon. Wahrscheinlich war es ihm in der Arktis jäh ergraut, als er dort im Packeis unglaubliche Strapazen ausgestanden hatte.
    Auch John Sunlights Vorliebe für unifarben war ihm geblieben. Er trug diesmal weiß, eine bizarre Tracht wie ein orientalischer Potentat mit an den Spitzen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher