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DS080 - Die rote Schlange

DS080 - Die rote Schlange

Titel: DS080 - Die rote Schlange
Autoren: Kenneth Robeson
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Blut sickerte immer noch aus der gräßlichen Wunde. Es sah aus, als ob der ›Kopf der Schlange‹ im Schädel des Toten verschwunden war.
    Ein Glucksen kam von Georges Douter, das weder Mitleid noch Überraschung verriet. Er schien all das erwartet zu haben.
    Der Lichtstrahl seiner Minitaschenlampe huschte hin und her. Dann griff Douter plötzlich zu und nahm ein Stück Schnur auf.
    »Oui. Wie ich erwartet hatte.« Er nickte wieder.
    Männer kamen jetzt vorsichtig vom Lager heran. Georges Douter, ließ seine kleine Taschenlampe verlöschen und verschwand.
    Er blieb noch einmal kurz an einem der alten Karren stehen, die im Lager als Transportmittel dienten, setzte an dessen Vergaser den Schwimmer wieder ein, und machte sich dann ohne sonderliche Hast auf den Weg zu seinem eigenen versteckten Wagen. Dessen Motor sprang fast geräuschlos an. Niemand hörte ihn, als er in gedrosseltem Tempo davonfuhr, auf die nächste Stadt zu.
    Eine Meile vom Camp entfernt schaltete er die Scheinwerfer ein. Er hatte eine Pistole neben sich auf den Sitz gelegt und summte vor sich hin.
    Er war immer noch am Summen, als die Lichter der Stadt in Sicht kamen. Er bog zur einen Seite ab, hielt an, ging nach hinten zum Kofferraum und begann dort rasch zu hantieren.
    Als er wieder in den Wagen einstieg, hatte sich sein Aussehen verändert. Anstelle der eleganten Kleidung trug er jetzt einen verblichenen Overall, ein schmuddeliges Hemd und einen alten Hut. Die überfallenden Hosenbeine des Overalls verbargen, daß er jetzt Schuhe mit Plateausohlen trug, die ihn mehrere Zoll größer machten. Statt der blitzenden weißen Zahnreihen schien er jetzt mehrere billige goldene Kronen und Zähne zu haben. Sorgfältig aufgetragenes graues Make-up ließ ihn gut zehn Jahre älter wirken.
    Er fuhr vor einem kleinen Telefonamt vor. Nur wenige Menschen waren in Sicht. Aber er wartete, bis die Straße für einen Moment fast verlassen dalag, ehe er ausstieg und hineinging. Mit nicht sehr sauberer Hand brachte er mehrere Geldscheine zum Vorschein.
    Das Mädchen hinter dem Schalter sah ihn gleichgültig an.
    »Ich möchte ein Ferngespräch anmelden«, sagte er. Er sprach jetzt in breitem Arkansasdialekt.
    »Wohin bitte? Und mit wem dort?« fragte das Mädchen uninteressiert. Doch einen Moment darauf gab sie ihre Gleichgültigkeit auf und trat hastig in Aktion.
    »Ein Gespräch nach New York – mit Doc Savage«, sagte Georges Douter.
     
    Im sechsundachtzigsten Stock eines der höchsten Wolkenkratzer von New York schrillte das Telefon. In der Empfangsdiele war niemand, und es läutete noch ein weiteres Mal durch. Dann erfolgte ein Knacken, und eine Tonbandstimme meldete sich.
    »Hier ist das Büro von Clark Savage Jr. Mr. Savage ist im Augenblick nicht anwesend. Wenn Sie eine Nachricht für ihn hinterlassen wollen, sprechen Sie bitte – jetzt!«
    Mehrere Sekunden lang kam eine hastige Wortflut vom anderen Ende der Leitung her. Als eine etwas zehnsekündige Pause eintrat, schaltete sich der Anrufbeantworter automatisch ab.
    Es dauerte gut eine halbe Stunde, bis jemand ins Büro kam. Er tat es leise und verstohlen.
    Er war ein eigenartig aussehender Mann, dem die überlangen Arme nach Affenart bis zu den Kniekehlen herabhingen. Seine kleinen Augen verschwanden fast unter den dichten Augenbrauen, und sein Mund schien von einem Ohr bis zum anderen zu reichen.
    Es war Lieutenant Colonel Andrew Blodgett Mayfair, der Chemiker unter Doc Savages Helfern.
    Ein paar Augenblicke später hallten im Flur draußen erneut Schritte auf. Die automatisch funktionierende Tür öffnete sich, und ein mittelgroßer schlanker Mann trat ein, der seiner makellosen Kleidung nach einem Herrenmodejournal entsprungen zu sein schien. Auf dem Kopf hatte er einen grauen Derbyhut sitzen, und im Knopfloch seines mausgrauen Cuts trug er eine weiße Nelke. Zwischen den Fingern wirbelte er einen schlanken Spazierstock.
    Er war Brigadier General Theodore Marley Brooks, und wenn man es so nennen wollte, war er der Modegeck unter Doc Savages Helfern. Jedenfalls schien er stolzer darauf zu sein, daß ihn amerikanische Modemagazine mehrfach zu den zehn bestgekleideten New Yorkern gekürt hatten, als darauf, daß er die juristische Fakultät der Harvard Universität mit summa cum laude absolviert hatte.
    Normalerweise pflegte Ham, wie er genannt wurde, mit dem Chemiker, dessen Spitzname Monk war, zu streiten. In Wirklichkeit waren sie die besten Freunde. Im Moment ging das jedoch nicht, weil Monk an dem
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