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DS060 - Die Stadt unter dem Meer

DS060 - Die Stadt unter dem Meer

Titel: DS060 - Die Stadt unter dem Meer
Autoren: Kenneth Robeson
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bißchen pressefreundlicher wäre.«
    »Und euch veröffentlichen läßt, was er tut.«
    »Genau.«
    »Dann würde er wahrscheinlich keine sechs Wochen mehr zu leben haben«, sagte Long Tom.
    »Warum?«
    »Weil seine Feinde dann hinter seine Methoden kämen, indem sie einfach nur in den Zeitungen nachzulesen brauchten, woraufhin sie ihn prompt abservieren würden.«
    »Doc hat also viele Feinde, das geben Sie selber zu?«
    »Jeder, der irgend etwas Unrechtes tut«, sagte Long Tom, »ist ein potentieller Feind von Doc.«
    »Wer ist im Moment Doc Savages Hauptfeind?«
    Long Tom überlegte kurz. »Ich schätze, ein Mr. Luzifer.«
    »Wo lebt dieser Mr. Luzifer?«
    »Ich glaube, an einem Ort namens Tartarus.«
    Der Reporter wurde daraufhin ganz aufgeregt. »Hören Sie, was hat dieser Mr. Luzifer auf dem Kerb...« Ein anderer Reporter unterbrach ihn: »Laß dich nicht auf den Arm nehmen, Hank. Luzifer ist der Teufel, und Tartarus ist ein anderer Name für die Hölle.« Der erste Reporter runzelte wütend die Stirn. »Ich verbitte mir eine solche Behandlung!« rief er. »Wir wollen ein Interview!«
    In diesem Augenblick meldete sich Johnny zu Wort.
    »Ein superphänomenaler Blablaismus«, bemerkte er gelassen.
    Johnny war William Harper Littlejohn, der oft als zwei Männer groß und weniger als ein halber Mann dick beschrieben wurde. An einer schwarzen Schnur trug er ein Monokel, das in Wirklichkeit eine Vergrößerungslupe war. Er war ein bekannter Geologe und Archäologe und liebte komplizierte Wörter.
    Die Zeitungsleute starrten Johnny an.
    »Was hat er da gerade gesagt?« fragte einer.
    »Er meint«, sagte Long Tom, »ihr sollt euren Atem sparen.«
    Damit wandten er und Johnny sich ab, und Long Tom bemerkte leise, aber doch so, daß die Reporter es mitbekamen: »Komm, Doc wartet auf uns.« Woraufhin ihnen die ganze Reporterschar folgte wie ein Bienenschwarm.
    »Sie fallen prompt darauf herein«, raunte Long Tom Johnny lachend zu.
    Draußen stiegen sie in einen Wagen, der für den Autofriedhof reif zu sein schien. An mehreren Stellen war der Lack abgeblättert, und als Höchstgeschwindigkeit hätte man ihm höchstens noch fünfunddreißig Stundenmeilen zugetraut.
    »Du und dein Wrack von Vehikel«, murmelte Long Tom.
    »Das ist ein eminent effizientes Vehikel«, sagte Johnny mit Würde.
    Der bohnenstangenlange Johnny fuhr. Der anämisch aussehende Long Tom zog ein Transistorfunkgerät aus der Tasche und sprach hinein.
    »Die Reporter folgen uns, Doc«, sagte er. »Die Luft ist rein. Du kannst auf deinen langverdienten Urlaub gehen.«
    »Na schön«, tönte Docs Stimme aus dem Minilautsprecher.
    »Hast du sonst noch etwas für uns zu tun?« fragte Long Tom.
    »Nein«, sagte Doc. »Wenn sich nichts weiter Besonderes ergibt, bleibe ich mehrere Wochen fort. Notfalls könnt ihr mich in Salisbury an der Ostküste der Chesapeake Bay erreichen.«
    »Okay«, sagte Long Tom. »Viel Glück auf deinem Urlaub, Doc.«
    Als die Zeitungsreporter später zu Doc Savages Wolkenkratzer zurückkamen, wurde ihnen eröffnet: »Doc Savage hat die Stadt verlassen.«
     
    Als in Salisbury, Maryland, dem Zentrum der amerikanischen Austernzucht, kurz darauf ein ältlich aussehender Gentleman mit üppigem weißen Haarschopf eintraf, schenkte ihm niemand weiter Beachtung. Mehrere Wochen lang konnte sich der Gentleman ungestört dem Studium der Austern widmen, ohne als Doc Savage erkannt zu werden. Denn das war der eigentliche Zweck von Docs ›Urlaub‹.
    Die Austernindustrie war nämlich von einer Seesternplage bedroht. Die Seesterne fraßen die Austern in Massen weg, wobei sie sich einer heimtückischen Angriffsmethode bedienten. Sie saugten sich an den Austernschalen fest und zogen daran, nicht stark, aber unablässig. Diesem Zug mußten die müde werdenden Muskeln, die die Austernschale zuhielten, schließlich nachgeben, woraufhin der Seestern seinen Magen ausstülpte, ihn um die arme Auster legte und sie verschlang.
    Doc Savage hoffte einen für den Seestern tödlichen Parasiten zu entwickeln, der dieser Plage von Echinodermen ein Ende setzen würde.
    Es geschah auf den Tag genau neun Wochen, nachdem Doc Savage in Salisbury angekommen war, daß auf dem Tisch in der Hütte, die ihm als biologisches Hauptquartier für seine Forschungen diente, das Transistorfunkgerät summte.
    »Ja?« sagte Doc Savage ins Mikrofon.
    »Hier spricht Monk in New York«, sagte eine piepsig hohe Stimme, die aber beileibe keinem Kind gehörte. ›Monk‹ war vielmehr
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