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DS045 - Die Macht des Shimba

DS045 - Die Macht des Shimba

Titel: DS045 - Die Macht des Shimba
Autoren: Kenneth Robeson
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schleppt er mich schon seit einer Weile mit sich herum.«
    »Wo ist Pat?« flüsterte Ham. »Wo ist die Moncarid?«
    »Man hat sie weggebracht«, erwiderte Renny. »Auch Cardoti ist fortgeschleift worden.«
    Papa Loi stimmte einen eintönigen Singsang an, die Maman Loi tanzte und blickte glutäugig zu den Kriegern. Die Männer stießen ein wildes Gebrüll aus und bohrten ihre Lanzen in die Erde.
    »Die weiße Ziege!« kreischte Shimba. »Wir opfern sie dem Long Juju!«
    Der Papa Loi trat zu der Gestalt auf dem Steintisch und riß mit einem Ruck das Tuch herunter. Auf dem Tisch lag Pat. Sie war sehr blaß, ihre Augen waren geschlossen. Ham und Renny stöhnte auf. Renny zerrte an seinen Ketten. Sie hatten nur einen Teil der Worte Shimbas verstanden und begriffen erst jetzt, daß Pat die weiße Ziege war, die geopfert werden sollte.
    Der Papa Loi fischte ein langes Messer aus der Tunika und riß es hoch über seinen Kopf, im selben Augenblick richtete Udu sich mit einem Ruck auf. Scheinbar mühelos zog er Arme und Beine aus den Ketten, sein Fett fiel in langen Streifen von ihm ab, es wurde mit den Ketten heruntergestreift, dann schnellte er zu dem Steinaltar. Plötzlich wirkte er weder alt noch krank, er war kräftig und geschmeidig wie ein durchtrainierter Athlet.
    Shimba, die beiden Priester und die Krieger mit den langen Ohren starrten ihn fassungslos an.
    »Doc!« brüllte Renny. »Ich hätte mir denken können, daß er noch ein As im Ärmel hat ...!«
    Papa Loi reagierte zuerst. Er senkte das Messer und zielte dabei auf Pats Kehle, aber Doc kam ihm zuvor. Er sprang auf den Altar und wischte den Priester herunter, die Priesterin folgte aus freien Stücken. Die Neger mit den langen Ohren ergriffen verwirrt die Flucht,
    »Halt!« brüllte Shimba. »Bleibt hier!«
    Er langte nach einer Lanze, um sie Doc in den Rücken zu stoßen, gleichzeitig warf Renny sich auf ihn. Er hatte sich aus den Ketten nicht befreien können, aber er hatte den Pfahl aus der Erde gezerrt und beugte sich nun nach vorn und fegte damit Shimba von den Füßen.
    Einige Neger kehrten um, die übrigen verschwanden im Dschungel. Shimba fluchte auf Englisch und raffte sich wieder auf. Er hämmerte Renny mit einem Speer auf den Kopf. Doc kam Renny zu Hilfe. Die Neger drangen von allen Seiten auf ihn und Renny ein, Doc zertrümmerte mit den Handkanten ihre Lanzen, als wären es Streichhölzer. Er verlor die lange weiße Perücke und den Rest Wachs, mit dem er sich in den dicken Udu verwandelt hatte. Der Verlust kam seiner Bewegungsfreiheit zustatten. Trotzdem hatten er und Renny auf Dauer keine Chance, dazu war die Übermacht zu groß. Er zog sich zu dem Altar zurück und nahm Renny mit. Er warf einige kleine Gaskapseln zwischen die Männer und sah zufrieden, wie diese einer nach dem anderen zu Boden gingen.
    Jetzt flüchtete auch Shimba.
    Das Getöse verebbte, gleichzeitig waren von der Stadt her Schüsse zu hören. Sekunden später stieg roter Feuerschein in den schwarzen Himmel.
    »Die Stadt brennt!« Ham zerrte an seinen Fesseln. »Während wir hier gekocht oder gebraten werden sollten, haben die Massai eine Offensive eingeleitet!«
     
    Shimbas Anhänger hatten tatsächlich die Stadt überfallen. Sie waren im Urwald an Monk, Johnny, Logo und ihrer Truppe vorbeigeglitten, ohne daß diese etwas davon bemerkt hatten. Abermals kehrten die Kokonesen um, weil die Rettung ihrer Frauen und Kinder und ihrer Habe wichtiger war als die Rettung Udus und der Weißen.
    Logo versuchte sie zurückzuhalten, doch sie hörten nicht auf ihn. Ihm, Monk und Johnny blieb nichts anderes übrig, als ebenfalls umzukehren.
     
     

20.
     
    Doc nahm Renny und Ham die Ketten ab und befreite Pat. Er suchte die nächste Umgebung ab und fand Miß Moncarid. Sie lag allein auf einer kleinen Lichtung und war gefesselt und geknebelt.
    »Wir müssen aufpassen, daß wir Miß Moncarid nicht noch einmal verlieren«, sagte Doc in einem Anflug von Ironie. »Da Udu nicht scheintot ist, wird sie den Thron erben. Von ihr hängt es ab, ob es in diesem Land zu einem Bürgerkrieg kommt – vorausgesetzt, daß es uns gelingt, den gegenwärtigen Bürgerkrieg zu ersticken.«
    Doc und seine Begleiter kümmerten sich nicht um die Massai, die Priester und Shimba – dazu hatten sie keine Zeit. Sie arbeiteten sich durch den Dschungel zur Stadt.
    »Wieso erbt Miß Moncarid den Thron?« fragte Ham verblüfft.
    Pat lächelte überlegen. Sie hatte sich überraschend schnell erholt und marschierte tapfer
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