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DS045 - Die Macht des Shimba

DS045 - Die Macht des Shimba

Titel: DS045 - Die Macht des Shimba
Autoren: Kenneth Robeson
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vermißten. Logo betrachtete niedergeschlagen den Elefanten.
    »Er stammt aus Udus Herde«, sagte er leise. »Udu hat ihn entweiht, als er ihn für den Weg an die Front benutzte, hoffentlich verzeihen die Priester ihm dieses Sakrileg ...«
    Monk ließ den Lichtkegel der Lampe über das graue Fell wandern und zuckte zusammen. Im linken Ohr des Elefanten steckte ein riesiger rosa Diamant.
    »Udu ist ziemlich gerissen«, stellte Monk sachlich fest. »Das hätte ich dem alten Knaben gar nicht zugetraut.«
    »Das Blut-Idol«, sagte Logo. »Wir nehmen es mit.«
    Zum erstenmal hatten Monk und Johnny Gelegenheit, den ungewöhnlichen Stein genau anzusehen. Der Stein war roh zugeschliffen, so daß seine ursprüngliche Form erhalten blieb. Er erinnerte an einen Skorpion mit Menschenkopf und Menschenarmen.
     
     

19.
     
    Zum ersten Mal in der Geschichte des Staates rumpelten Panzer die Hauptstraße von Udunia entlang. Die Kokonesen bildeten wieder Spalier und jubelten. Vor dem Portal des Palastes waren die erbeuteten Gewehre und Pistolen aufgestapelt. Die Buschtrommeln lärmten, und auf sämtlichen freien Plätzen flackerten Feuer, an denen junge Mädchen tanzten.
    Monk, Johnny und Logo traten in den Palast, wo die sechs Ratgeber im Thronsaal saßen und so düster vor sich auf den Boden starrten, als hätten sie einen Krieg nicht gewonnen, sondern verloren.
    Logo baute sich breitbeinig vor ihnen auf und hob das Blut-Idol mit beiden Händen in die Höhe. Den sechs Ratgebern quollen beinahe die Augen aus dem Kopf.
    »Ich weiß, daß ihr mit Shimba zusammengearbeitet habt!« sagte er auf Kisuaheli. »Ich weiß aber auch, daß Selan euch dazu verleitet hat. Selan ist verschwunden, und wenn wir ihn finden, werden wir ihn zur Verantwortung ziehen. Ihr könnt euch noch retten! Wo hält Shimba sich und Udu versteckt?«
    Die Ratgeber redeten alle gleichzeitig, sie fielen vor Logo auf die Knie und weinten. Logo nickte kalt und trat zurück.
    »Na also«, sagte er auf Englisch zu Monk und Johnny. »Man muß nur richtig bluffen können, dann erfährt man alles, was man wissen will. Sie haben mir verraten, wo der Altar des Long Juju ist, und dort finden wir bestimmt Ham und Udu, vielleicht auch Selan und Doc Savage.«
    Er lief hinaus, um eine Gruppe zu organisieren, die mit ihm und Monk und Johnny zum Heiligtum des Long Juju ziehen sollte. Monk und Johnny blickten nachdenklich hinter ihm her.
    »Ein begabter Jüngling«, erklärte Johnny in einem Anflug von Ironie. »Er kann es noch weit bringen.«
     
    Das Heiligtum bestand aus einem Steinpodest, auf dem ein steinerner Tisch aufgebaut war. Rechts und links vom Podest brannten Feuer, links vom Tisch stand ein Mann in einer blutroten Tunika, rechts eine fast nackte Frau, die attraktiv mit Straußenfedern geschmückt war. Der Mann und die junge Frau waren Papa Loi und Maman Loi. Auf dem Steintisch lag eine Gestalt, die mit einem weißen Tuch bedeckt war.
    Ringsum tanzten Neger – Massai und Okoyong – mit bis auf die Schultern reichenden Ohren und fuchtelten mit ihren Lanzen vor den Augen der Gefangenen herum, die an Pfählen festgebunden waren. Im Hintergrund brannte ein drittes Feuer; darüber hing ein Kessel, in dem Blut und Fleisch kochten. Alte Frauen rührten die dicke Masse mit den Händen um, offenbar waren sie unempfindlich gegen Schmerzen.
    »Entsetzlich«, klagte eine tiefe Stimme. »Doc ist mit dem Fallschirm abgesprungen und verschollen, und wenn er nicht bald auftaucht, können wir unser Testament machen, wenn diese Schufte nicht bestimmt auch dagegen etwas einzuwenden hätten.«
    Der Besitzer der Stimme war Renny: Er hatte einen stattlichen Bart und war vom Kopf bis zu den Zehen mit Ketten umwickelt. Neben ihm stand Ham; er sagte nichts. An einen anderen Pfahl war Udu gekettet. Er konnte sich kaum noch aufrecht halten, und nur der Pfahl verhinderte, daß er zusammenbrach. Seine Juwelen lagen auf dem Boden.
    Papa Loi hob die rechte Hand; die Tänzer blieben stehen. Ein Mann mit einem Löwenfell um die Schultern und einem Löwenschädel auf dem Kopf trat in den Kreis und blieb vor dem Altar stehen. Im Hintergrund hockte ein zweiter Mann, der sich ähnlich herausgeputzt hatte.
    »Krieger!« sagte der erste Mann mit dem Löwenfell auf Kisuaheli. »Der Long Juju verlangt das Opfer der weißen Ziege! Wenn wir das Opfer bringen, werden wir unbesiegbar sein!«
    »Shimba«, sagte Renny leise zu Ham. »Aber seine Stimme klingt anders als sonst; ich muß es wissen. Schließlich
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