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DS045 - Die Macht des Shimba

DS045 - Die Macht des Shimba

Titel: DS045 - Die Macht des Shimba
Autoren: Kenneth Robeson
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umfangreich waren.
    »Du bist verrückt, Souho!« rief er. »Der arme Kerl lebt noch, vielleicht können wir ihn retten! Hol eine Mütze voll Wasser, so was ist immer gut.«
    Er riß sich den zerbeulten Hut vom Kopf und drückte ihn Souho in die Hand. Der Neger nickte und lief zum Fluß, doch er achtete darauf, daß er nicht zu weit das schützende Dickicht verließ.
    »Mapanda!« schrie der Weiße. »Komm her, du kannst mir helfen! Ich hab den Verdacht, daß der arme Kerl zu uns wollte, vielleicht hat der alte Udu ihn geschickt ...« Der Weiße rannte zu dem verwundeten Neger; ein Halbwüchsiger mit gelbbrauner Haut und großen glänzenden Augen schloß sich an. Mapanda war ein Araber von der Küste.
    »Schon möglich, Mister Renwick«, sagte er. »Trotzdem sollten wir aufpassen, daß wir nicht auch umgebracht werden. Wer immer diesen Schwarzen niedergestochen hat, dürfte es in Wirklichkeit auf Sie abgesehen haben.« Der Weiße lachte ohne Heiterkeit. Er hatte so viele Abenteuer hinter sich gebracht und sich schon so oft gefürchtet, daß er abgestumpft war. Er war ein bekannter Ingenieur und hieß mit vollem Rang und Namen Oberst John Renwick, wurde von seinen Freunden Renny genannt und gehörte zu der kleinen Gruppe von Männern, die der Amerikaner Clark Savage um sich geschart hatte. Clark Savage, als Doc Savage noch viel bekannter als sein Partner Renny, befand sich zu dieser Zeit in New York, und während Renny neben dem sterbenden Neger niederkniete, versuchte Doc Savage über Funk Verbindung mit ihm aufzunehmen – was aber Renny nicht wußte. Im Augenblick dachte er nicht an das Funkgerät. Er interessierte sich nur für den Neger.
    Souho, den Renny als Jäger angeworben hatte, kam mit dem wassergefüllten Hut vom Fluß. Renny richtete den Verwundeten halb auf; er sah nun, daß dem Mann nicht mehr zu helfen war. Die Lanzenspitze war ihm von rückwärts durch die Brust gedrungen.
    »
Bwana
Renwick ...«, flüsterte der Neger. »Gut ... gut, daß du ... daß du da bist ...«
    Er schlürfte etwas von dem Wasser, dann blickte er wie ein gehetztes Tier zu Renny auf. Er atmete mühsam und röchelnd.
    »Der König ...«, ächzte er, »König Udu wird ...«
    Er verstummte, sein Kopf sackte nach vorn. Noch einmal riß er sich zusammen, seine Lippen bewegten sich, doch seine Stimme war zu schwach. Behutsam legte Renny ihn auf die Seite und richtete sich auf. Er wandte sich an seine beiden Begleiter.
    »Er hat nur noch wenige Minuten zu leben«, sagte er leise. »Nehmt ihn mit zum Lager, wir müssen ihn begraben.«
    Souho und Mapanda warteten, bis der Kurier tot war, dann schleppten sie ihn zu der kleinen Lichtung, wo Rennys Zelt aufgebaut war. Das Fleisch war verbrutzelt, und Renny war auch der Appetit vergangen. Er warf es ins Feuer. Souho und Mapanda legten den Toten auf den Boden, Mapanda hob mit dem Spaten ein Grab aus. Souho näherte sich Renny.
    »Ich ihn gekannt«, sagte er halblaut, als fürchte er, belauscht zu werden. »Er heißen Hyrax. Er nicht mehr viel sprechen können. Der Speer ist Massai. Massai machen Krieg!«
    »Unangenehm«, knurrte Renny. »Wenn es Krieg gibt, können wir die Eisenbahn nicht bauen, und deswegen bin ich schließlich hier!«
    Er ärgerte sich. Seit Wochen war er in dieser Gegend, um die Strecke für die geplante Bahnlinie zwischen Mupa Pemba am Indischen Ozean und dem Binnenland zu erkunden, und wenn aus der Bahn nichts wurde, hatte er nicht nur Geld, sondern auch eine Menge Zeit verloren.
    Die Sonne versank hinter den Bergen. Die übrigen Neger, die Renny als Träger und als Hilfsarbeiter mitgenommen hatte, fanden sich nach und nach am Lagerplatz ein. Renny trat ins Zelt, um Verbindung mit New York aufzunehmen, doch im Zelt war es zu warm. Er nahm das große Funkgerät und baute es im Freien auf. Noch immer wußte er nicht, daß Doc Savage ebenfalls versuchte, einen Kontakt herzustellen. Renny schaltete das Gerät ein und hörte wieder die Buschtrommeln, die vorübergehend geschwiegen hatten.
    Plötzlich stieß einer der Träger einen gellenden Schrei aus, ein zweiter schnellte hoch in die Luft und fiel ins Feuer; es stank nach versengten Haaren. Renny sprang auf. Er sah, daß die beiden Männer von Lanzen durchbohrt waren. Zwei weitere Neger brachen tot oder tödlich verwundet zusammen; die übrigen flüchteten ins Unterholz.
    »Kommt her!« brüllte Renny. »Ihr rennt ins Verderben!«
    Sie hörten nicht auf ihn, denn ihre Angst war größer als die Vernunft. Renny lief ins Zelt
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