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DS044 - Das Höhlenreich

DS044 - Das Höhlenreich

Titel: DS044 - Das Höhlenreich
Autoren: Kenneth Robeson
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über ihren Köpfen.
    »Sie verdammter Narr!« schrie Bowen. »Sehen Sie, was Sie jetzt ...«
    »Sie sind der Narr!« schrie Ool zurück. »Diese Rohre führen das, was Sie in Ihrer Sprache flüssige Luft ...«
    Wumm – ging krachend die Minihandgranate los, die Bowens »Spezialuhr« in Wirklichkeit gewesen war. Isolierfetzen und Rohrstücke regneten herab, aber das eigentlich Verhängnisvolle war ein Zischen, als ob ein riesiger Dampfkessel abgelassen wurde.
    »Rettet euch – die flüssige Luft kommt!« kreischte Ool.
    Er hatte in der Sprache der Höhlenmenschen gesprochen, und deshalb verstanden Bowen und seine Gangster nichts. Als sie die Gefahr schließlich begriffen, war es zu spät. Hunderte von Litern flüssiger Luft regneten auf sie herab und ließen sie augenblicklich zu Weltraumkälte erstarren.
    Ool, der als einziger ahnte, was passieren würde, hatte sich durch einen gewaltigen Satz in Sicherheit bringen wollen, war aber mit einem Bein zwischen zwei Rohren gelandet und hing hoffnungslos fest. Auch ihn erfaßten die Nebelschwaden der flüssigen Luft.
    Doc hatte sich, eine Kompakt-MPi im Anschlag, über den Rand der Eisenplattform gelehnt, um Bowens Handgranate im Flug zu zerschießen. Ool selbst konnte er von oben durch das Rohrgewirr nicht erkennen, nur dessen ausgestreckten Arm mit der gefährlichen rechten Hand. Sie zuckte noch ein paarmal, dann lag sie still.
    Inzwischen wallten die tödlichen Nebelschwaden flüssiger Luft auch in die Höhe, und der Bronzemann machte, daß er mit seinen Männern durch einen Notausgang, den sie gerade noch rechtzeitig fanden, aus der Maschinenhalle hinaus kam.
    Draußen warteten sie, ob jemand von Bowens Gangstern oder von den Stor-Männern herauskommen würde.
    Es kam niemand.
    So war nach nur zehn Stunden die von Ool und Bowen angestiftete Stor-Revolte niedergeschlagen, denn die restlichen Stor-Männer, ihrer Anführer beraubt, ergaben sich bedingungslos Doc Savage und seinen fünf Helfern. Diktator Anos, seine Tochter Sona und die Mitglieder seines Thronrats konnten unverletzt aus den Gefängniszellen im Regierungspalast befreit werden. Zum Glück hatten die Höhlenmenschen daran gedacht, an anderer Stelle ihrer unterirdischen Metropole eine Reserveanlage zu bauen, die nach dem Ausfall der Zentralen Anlage unverzüglich die Versorgung mit Atemluft und Lumineszenzlicht übernehmen konnte.
    Nachdem sich die flüssige Luft in der Maschinenhalle der Zentralen Versorgungsanlage verflüchtigt hatte, gingen Doc und seine Helfer vorsichtig hinein, um nach den Überbleibseln von Bowen, Ool und den anderen zu sehen. Es war kein sehr erfreulicher Anblick. Die flüssige Luft mit der Temperatur von unter minus einhundertvierzig Grad Celsius hatte seltsame Dinge mit ihren Leichen getan. In den grotesken Stellungen, in denen die Gangster vom Kältetod überrascht worden waren, waren sie verharrt. Die Leiche eines Mannes, der sich ein paar Stufen die Eisentreppe hinauf geflüchtet hatte, war später herabgefallen und wie Glas in tausend Stücke zersprungen.
    Monk war der erste, der daran dachte, Ools tückische rechte Hand zu untersuchen, die durch die flüssige Luft nicht wesentlich angegriffen worden war, da er sie zur anderen Seite hin durch die Isolationsrohre gesteckt hatte.
    »Da haben wir des Rätsels Lösung!« rief er. »Seht einmal!«
    Das Geheimnis von Ools tödlicher rechter Hand war ein winziger Druckzylinder gewesen, der nadelfeine Giftstifte verschoß. Er war flach und halbrund und genau in der blassen Hautfarbe der Höhlenmenschen gehalten, und daher hatte Doc ihn selbst aus der Nähe nicht bemerken können, sondern ihn für eine Verdickung von Ools Finger gehalten, an dem diese Mini-Kompressor-Pistole mit einer selbsthaftenden Klebmasse befestigt war. Eine ebenso winzige wie tückische Waffe.
    Die Niederschlagung der Stor-Revolte brachte für Doc Savage und seine Helfer natürlich auch die Versöhnung mit den Höhlenmenschen. Von der Hinrichtung wurde nicht mehr gesprochen.
    Aber gesprochen wurde. Das heißt, selbst Doc brauchte fast einen vollen Monat, um die gutturale Sprache der Höhlenbewohner halbwegs zu erlernen. Aber diese Zeit nutzte er nicht nur für Sprachstudien, sondern auch für Experimente, die, was das »kalte Licht« betraf, allerdings eine ziemliche Enttäuschung brachten.
    Es zeigte sich, daß sich das Lumineszenzlichtverfahren nur in einem geschlossenen Raum, wie es die Höhlenmetropole war, wirtschaftlich anwenden ließ. Unter freiem Himmel
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