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DS044 - Das Höhlenreich

DS044 - Das Höhlenreich

Titel: DS044 - Das Höhlenreich
Autoren: Kenneth Robeson
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klargeworden. Die Höhlenmenschen schienen keine schriftlichen Aufzeichnungen zu kennen. Offenbar wurde bei ihnen alles, was informationsmäßig fixiert werden sollte, durch kleine elektronische Diktiergeräte – auf der Erde oben kannte man sie als »sprechende Notizbücher« – auf Tondraht, statt auf Tonband, aufgenommen. Insgesamt schien das technische Wissen der Höhlenmenschen dem überirdischen aber mindestens ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen zu sein.
    Daneben schienen die Höhlenmenschen noch eine Art Symbolzeichensprache zu kennen, um Gegenstände oder Flascheninhalte zu benennen. Auf einer Glasstöpselflasche im Laborregal sah Doc einen Totenkopf, der von einem Ring Knochen umgeben war. Das ganze Bild war von zwei dicken blauen Strichen durchkreuzt. Der Bronzemann mußte unwillkürlich an die Art denken, wie in gewissen überirdischen Verkehrsmitteln manchmal Nichtraucherabteile bezeichnet wurden. Stand hier blau für rot und war der Inhalt – »Nichtgift« wäre doch sinnlos gewesen – vielleicht ein Gegengift?
    Doc sah sich um und entdeckte alsbald auch eine Injektionsspritze; sie war kaum anders als die irdischen. Er zog in der Spritze etwas von dem Flascheninhalt auf war mit ein paar schnellen Schritten bei Monk, der betrübt sein Maskottschwein hielt, und während der biedere Chemiker ihn noch fragend anstarrte, hatte Doc Habeas Corpus bereits den Spritzeninhalt in den Nacken injiziert.
    Auch Docs andere Helfer sahen neugierig zu.
    Monk quollen die Augen aus dem Kopf, als Habeas Corpus plötzlich den Kopf zu bewegen und mit seinen überlangen Beinen zu strampeln begann.
    »Habeas erwacht wieder zum Leben!« krächzte er.
    Doc hatte sich, nachdem er einmal hinter den Schlüssel der Symbolsprache gekommen war, daran gemacht, aus verschiedenen Flaschen eine Mixtur zusammenzustellen, verteilte sie dann auf sechs Bechergläser, probierte sie, fand sie offenbar genießbar und trank daraufhin das ganze Becherglas aus.
    Er wartete, während seine Helfer ihn neugierig anstarrten, die Wirkung ab, aber nichts geschah, zumindest nichts Nachteiliges. Daraufhin wies er seine Helfer an, je eines der fünf anderen Bechergläser zu leeren. Sie gehorchten. Ham zog eine angewiderte Grimasse. Das Zeug, das Doc da zusammengemixt hatte, schmeckte schauderbar.
    Im Eifer ihres Tuns war ihnen bisher gar nicht aufgefallen, daß es im Labor schlagartig kälter geworden war und ein leises Zischen ertönte.
    Doc, der als erster darauf aufmerksam wurde, wollte zu einer Wand hinübereilen, aus der eine Art Nebel drang. Noch ehe er sie erreichte, blieb er wie angewurzelt stehen.
    Langsam drehte er sich zu seinen Helfern um. »Flüssige Luft«, erklärte er und deutete auf mehrere andere Stellen in den Wänden, aus denen ebenfalls der verhängnisvolle Nebel in den Raum strömte. »Hier können wir nicht bleiben; es wäre unser Tod.«
    »Brrr!« sagte Monk. »Wir sollen also bei lebendigem Leibe tiefgefroren werden!«
    Doc Savage verlor keine Sekunde Zeit. Er ging zur Labortür, räumte die Barrikade weg und begann mit der Faust dagegenzuschlagen, als Zeichen, daß sie sich ergeben wollten.
    Bald wurde die Tür auch geöffnet, gerade nur weit genug, daß sie einzeln hinausschlüpfen konnten. Draußen waren sie sofort von einer solchen Überzahl von Höhlenmännern umringt, daß jeder Widerstand sinnlos war. Sie wurden entwaffnet und genau durchsucht.
    Ihre Häscher untersuchten besonders die rechten Hände und schienen verwirrt, nichts daran zu finden.
    »Die glauben wohl wirklich, wir könnten wie Ool durch Handwedeln töten«, murmelte Monk.
    »Was mir weit mehr Sorgen macht«, sagte Ham, »das ist, was sie jetzt mit uns vorhaben.«
    Eine aufgebrachte Menschenmenge säumte die Straße, über die Doc und seine Helfer zum Regierungsgebäude zurückgeführt wurden. Es war ein förmliches Spießrutenlaufen unter feindseligen, haßerfüllten Blicken.
    Sie wurden aber nicht in das Regierungsgebäude geführt, sondern zu einem dahinterliegenden großen Amphitheater, in dessen Mitte ein Podium aufgebaut war.
    »Heiliges Kanonenrohr!« stöhnte Renny. »Ich hoffe, sie haben nicht etwa vor, an uns ein öffentliches Exempel zu statuieren.«
     
     

19.
     
    Die zeremoniellen Vorbereitungen, die getroffen wurden, waren ziemlich eindeutig. Doc und seine Helfer wurden an Stricken, die man ihnen einzeln um jedes Hand- und Fußgelenk und um den Hals geschlungen hatte, auf das Podium geführt, um das herum Diktator Anos und sein Gefolge
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