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DS043 - Der gefiederte Krake

DS043 - Der gefiederte Krake

Titel: DS043 - Der gefiederte Krake
Autoren: Kenneth Robeson
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Verwandlung vorgegangen. An den Fingern trug er juwelenbesetzte Ringe, und seine Gestalt war in einen bodenlangen Umhang gehüllt, der dicht mit den bunten Federn seltener tropischer Vögel besteckt war. Dabei wirkte der Umhang durchaus nicht eingeborenenhaft primitiv, sondern pomphaft verschwenderisch, wie der Hermelin eines Königs.
    Und noch eine andere, unvorteilhafte Veränderung schien mit Benbow vorgegangen zu sein. Mit dem seltsamen Umhang schien er sich auch einen anderen Charakter zugelegt zu haben – oder zumindest brachte der Umhang den jetzt zum Vorschein.
    »Wir haben wenigstens schon mal die World Air«, erklärte er Lo Lar arrogant.
    »Ja, die haben wir«, murmelte Lo Lar. »Und damit bist du dem Ziel deiner Wünsche um einen weiteren Schritt näher.«
    Die exotisch-schöne Lo Lar war damit dem Wesen einer echten Orientalin näher denn je. Gehorsamkeit und Bewunderung gegenüber dem Manne – das sind die Dinge, die eine Orientalin auszeichnen. Vor allem grenzenlose Bewunderung schien Lo Lar für Burke Benbow zu haben.
    Benbow hatte inzwischen in einem riesigen grünen Ledersessel Platz genommen. Er schien tief in Gedanken versunken zu sein.
    »Mit der World Air als Anfang können wir nach und nach weitere wichtige Fluglinien übernehmen, in den USA und sonstwo«, murmelte er. »Diese Linien werden von immer neuen Unglücken betroffen, bis niemand mehr mit ihnen fliegen will.
    Wenn die Zeit dann reif ist, trete ich auf den Plan und übernehme die Luftlinien, und die Zeitungen werden mich als den Helden feiern, der das Fliegen in den USA wieder sicher gemacht hat. Mit der Konkurrenz, soweit sie noch vorhanden ist, werden wir dann schnell fertig.«
    »Und dann«, sagte Lo Lar genau das, was Benbow jetzt wohl hören wollte, »wirst du dieselbe Methode bei den europäischen Fluggesellschaften an wenden.« Dies gefiel Benbow offenbar sehr. Er legte den Kopf in den Nacken, streckte die Brust vor, stand plötzlich auf und stellte sich in jener Pose hin, die für Diktatoren typisch ist.
    »Ich werde die Luftlinien der Welt kontrollieren«, erklärte er. »Kontrollieren – hast du gehört?« Inzwischen war eine volle Stunde vergangen, und der Regen draußen hatte aufgehört, obwohl die Nacht immer noch stockfinster war.
    Gundy betrat das Zimmer. »Keine Spur von Doc Savage«, sagte er.
    Burke Benbow fluchte so heftig, daß Gundy unwillkürlich zurückfuhr. »Dann werden wir jetzt die Gefangenen erledigen«, schnappte Benbow.
    Gundy grinste und nickte – dann wurde sein Gesicht wieder ernst »Und Ihre Schwester – was soll mit der geschehen?«
    Benbow starrte ihn finster an. »Sie hat mir immer nur Ärger gemacht. Als sie mich vor Wochen mit ihrer Neugier zu belästigen begann, dachte ich, ich könnte sie loswerden, indem ich ihr sagte, ich würde darum kämpfen müssen, mir die Inter-Island-Luftlinie zurückzuholen, und könnte sie deshalb nicht brauchen. Aber das nützte nichts. Sie folgte mir nach New York. Sie ahnte nicht, daß ich mir dort über Doc Savage die Mehrheit an der World Air holen wollte. Sie hat immer noch keinen Verdacht, daß ich selbst High Lar bin.«
    »Werden wir – ich meine, sollen wir ...« Selbst Gundy konnte es nicht fassen, daß Burke Benbow offenbar vorhatte, seine eigene Schwester liquidieren zu lassen.
    »Mir wird gar nichts anderes übrigbleiben«, sagte
    Benbow leidenschaftlich, und Fanatismus glitzerte in seinen Augen.
    Lo Lar sah ihn eigenartig an.
    »High Lar ...« Sie schien es ebenfalls nicht fassen zu können. »Deine Schwester – deine eigene Schwester?«
    Benbow sah sie an. »Nun, wir werden sehen«, sagte er. »Wir werden sehen.« Und er fingerte an einem seiner Ringe herum.
    »Zuerst mußt du jetzt Savage unschädlich machen«, erinnerte ihn Lo Lar.
    Benbow stieß einen obszönen Fluch aus. »Natürlich. Das wird jetzt auch nicht mehr schwierig sein. Ein einziger Mann – gegen uns alle? Wir haben ihn endlich hier auf dieser Insel – nachdem wir ihn über fast achttausend Meilen von New York hierhergelockt haben.«
    Eine nachdenkliche Falte war auf Lo Lars exquisit geformtem Gesicht erschienen. »Manchmal war ich mir fast schon sicher, daß er dich als High Lar durchschaut hatte.«
    »Unmöglich. Dann hätte er mich doch nicht den ganzen Weg von New York hierhergeschleppt!«
    »Er kam nach Rai, weil du Pat hierher hattest bringen lassen.«
    »Übrigens«, sagte Benbow, »steckt Pat Savage zu den anderen Gefangenen! Sie weiß doch nicht, daß ich High Lar bin,
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