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DS043 - Der gefiederte Krake

DS043 - Der gefiederte Krake

Titel: DS043 - Der gefiederte Krake
Autoren: Kenneth Robeson
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oder?«
    »Nein.«
    Benbow nickte, sah dann auf seine Hand, an der er mit dem Ring herumfingerte. Ein merkwürdiger roter Fleck war an dem Finger zu erkennen. »Ich muß mich irgendwo an einem Dorn gerissen haben«, murmelte er. »Nun, zum Glück haben wir auf der Insel keine Pflanzen mit giftigen Dornen.« Er tat den roten Fleck an seinem Finger als unwichtig ab.
    »Und was soll ich nun mit den Gefangenen machen?« fragte Gundy.
    »Steck sie zu dem Kraken«, sagte Benbow.
    »Aber ich habe dafür kaum genügend Leute«, sagte Gundy. »Die sind fast alle unterwegs, um Savage zu fangen.«
    »Und den kriegen wir auch«, versicherte Benbow.
    Lo Lar sagte noch einmal: »Ich kann mir nicht helfen, ich glaube immer noch, daß Savage weiß, wer du bist.«
    »Unmöglich, sage ich dir!« erwiderte Benbow. »Dann wäre er niemals das Risiko eingegangen, mich mitzunehmen.«
    »Mir fiel aber auf«, sagte Lo Lar, »daß da niemals eine Waffe herumlag, deren du dich hättest bemächtigen können. Bis du dann auf den Gedanken kamst, Long Tom eine Anästhesiebombe aus der Tasche zu nehmen und sie unter der Hand deiner Schwester am Boden zerplatzen zu lassen. Das war gerissen von dir.«
    »Und darauf«, sagte Benbow, »wird Savage niemals kommen. So gerissen ist der nun auch wieder nicht.«
     
     

17.
     
    Doc Savage hatte eine enorme physische Ausdauer. Er hing an einer dünnen Nylonleine an der Außenmauer von High Lars seltsam modernistischem Schloß auf der Insel, das im Licht des inzwischen aufgegangenen Mondes lag.
    Am anderen Ende der Nylonleine befand sich ein Fanghaken, den Doc nach mehreren Wurfversuchen in die Dachrinne hatte haken können. Nachdem er hinaufgeklettert war, hatte er leise die Scheibe eines schmalen Fensters eingedrückt.
    Jetzt goß er durch das Fenster einen Teil der Flüssigkeit aus der zweiten Flasche, die er sich aus Monks chemischem Laborkoffer an Bord der Maschine zusammengemixt hatte.
    Damit war die Flasche leer. Den restlichen Inhalt hatte der Bronzemann bereits durch zwei andere Fenster gegossen.
    Doc ließ sich an der Leine wieder herab, zog sich vorsichtig in den Dschungel zurück und setzte sich dort ganz ruhig hin, um zu warten. Durch das Dschungeldickicht konnte er das Schloß sehen. Es war weiß wie ein Maurenschloß, aber ohne dessen Ornamente. Die nackten modernistischen Linien taten dem Auge geradezu weh.
    Der Bronzemann stellte fest, daß statt des vorangegangenen Sturms inzwischen eine steife Brise wehte. Sie blies genau zu den Fenstern hinein, durch die er den Inhalt seiner Flasche gegossen hatte.
    Er schien zufrieden zu sein.
    Als er später einen gellenden Schrei aus dem Inneren des Schlosses hörte, wirkte Doc sogar noch zufriedener. Was bedeutete, daß er geradezu entzückt sein mußte, da sich Emotionen in seinen bronzenen Gesichtszügen immer nur sehr schwach abzeichneten.
    Der langgezogene, heulende Schrei wurde wiederholt.
    Es war Burke Benbows Stimme. Benbow rieb sich die Augen – er krallte die Finger förmlich in die Augäpfel.
    Lo Lar sprang auf ihn zu, packte seine Hände und zerrte sie ihm mit Gewalt von den Augen fort.
    »Was – was hast du?« fragte sie keuchend.
    Benbow stöhnte. »Meine Augen brannten mir plötzlich so, daß ich sie reiben ...« Aus tränenden Augen starrte er auf seine Finger und schrie: »Meine Hände! Sieh!«
    Krebsartig rot, wie gekocht, ragten die Hände aus seinen Ärmeln.
    Gundy stürzte in den Raum, um zu erfahren, was passiert war.
    Benbow fluchte ihn an.
    »Verschwinden Sie hier!« befahl er. »Es muß eine giftige Pflanze sein, an deren Domen ich mich im Dschungel verletzt habe. Gehen Sie endlich und liquidieren Sie die Gefangenen!«
    »Auch – auch Ihre Schwester?« fragte Gundy stockend.
    »Natürlich. Das habe ich doch bereits gesagt!«
    Mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck zog Gundy sich zurück. Lo Lar folgte ihm und hielt ihn draußen außer Hörweite von Benbow zurück.
    »Lassen Sie die Schwester am Leben«, raunte sie ihm zu.
    »Aber ...«
    Lo Lar runzelte die Stirn. »Sie wissen, daß ich hier das letzte Wort habe. Ich war es, die High Lar geheiratet und zu dem gemacht hat, was er heute ist. Er trägt sogar meinen Namen, wie es bei meinem Volke der Brauch ist. Gehen Sie und tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe.«
    Gundy nickte und ging zögernd davon. Ohne sonderliches Interesse sah er auf einen roten Fleck, der sich an seinem Arm gebildet hatte. Er wußte, daß Lo Lar, die Eurasier in, der eigentliche treibende Geist hinter
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