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DS034 - Der flammende Dolch

DS034 - Der flammende Dolch

Titel: DS034 - Der flammende Dolch
Autoren: Kenneth Robeson
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das heißt, der unedlen Eigenschaften des Kukulkan, die von ihm ausgeschieden worden sind. Bekanntlich war Kukulkan der oberste Gott der Mayas und auch zahlreicher Inkas. Eine andere Version will wissen, daß Kukulkan einen bösen Rivalen hatte, der von ihm besiegt und in einen schwarzen Stein verwandelt wurde. Jedenfalls wurden dem Stein negative Eigenschaften zugeschrieben. Menschen, die den Stein berührten oder anderweitig mit ihm zu tun hatten, starben einen unnatürlichen Tod, der regelmäßig durch die Erscheinung eines schwarzen Dolchs angekündigt wurde.«
    Monk sagte nichts, ihm war anzusehen, daß er sich nicht besonders wohl fühlte. Doc hatte aufmerksam zugehört, aber sein Gesicht blieb ausdruckslos. Sid war noch zittriger geworden.
    »Angeblich«, flüsterte er, »hat Kukulkan den Rivalen mit einem schwarzen Dolch getötet. Der Dolch bestand aus Obsidian.«
    »Naja, die Legenden und die Historiker ...« Monk erinnerte sich daran, daß er ein Realist war und nichts von Glauben und Aberglauben hielt. »Sind die Legenden und die Historiker auch dafür verantwortlich, daß Sie hier stehen und uns Unsinn erzählen?«
    »Ein gewisser Juan Don MacNamara hat mir den schwarzen Stein verkauft«, sagte Sid ungerührt; Monks Einwände vermochten ihn nicht mehr zu beeindrucken. »Juan Don MacNamara ist der Sohn von Präsident Gatun MacNamara von Cristobal. Das ist ein kleiner Staat in Lateinamerika.«
    »Sind Sie ein gewerbsmäßiger Steinkäufer?« fragte Monk spöttisch.
    »Ich bin ein Sammler präkolumbianischer indianischer Kunst!« sagte Sid bissig. »Außerdem bin ich nicht gesonnen, mich weiter mit Ihnen zu unterhalten. Sie glauben nicht, was ich Ihnen erzähle, und wenn Sie so einfältig sind, daß Sie mich für einen Lügner halten, dann haben Sie ganz einfach Pech und müssen selber zusehen, wie Sie damit fertig werden.«
    Doc Savage drehte sich auf dem Absatz um und ging zu der ausgebrannten Maschine. Mit Sids Stablampe beleuchtete er die Sitze und die Wände der Kabine, dann nahm er eine kleine Dose mit einer Art bläulicher Chips aus der Tasche, warf einen der Chips ins Flugzeug und beobachtete ihn. Der Chip verfärbte sich nicht; wenn der enge Raum mit Gas gefüllt gewesen wäre, hätte er es getan. Doc war daran gewöhnt, von seinen zahlreichen Gegnern häufig tückisch mit Giftgas attackiert zu werden, und hatte deshalb diese Testscheiben entwickelt.
    Er kletterte ins Flugzeug und sah sich prüfend um. Er untersuchte die geschwärzten Metallteile und verkohlten Lederpolster, sprang wieder auf den Boden und kehrte langsam zu Sid und Monk zurück.
    »Na«, sagte Monk, »wissen wir jetzt, was für eine Stichflamme das war?«
    Doc fixierte Sid.
    »Das alles ist ein wenig befremdlich«, sagte er.
     
     

3.
     
    Nach einer Weile tauchte Hams Maschine am Himmel auf. Er schaltete die Scheinwerfer ein, flog niedrig einen Bogen über die Wiese und über den abgeernteten Acker, suchte sich eine halbwegs glatte Stelle aus und setzte die Maschine elegant auf. Doc und seine Assistenten waren routinierte Piloten.
    Der Motor verstummte, die Kabinentür wurde geöffnet, Ham stieg aus. Doc, Monk und Sid liefen auf ihn zu, Ham besah sich interessiert den langgesichtigen Gefangenen.
    »Nichts«, sagte Ham.
    »Das Flugzeug ist also weg!« stellte Monk mürrisch fest.
    »Der Kerl ist nach Norden geflogen«, erläuterte Ham. »Er ist in einer Wolkenbank verschwunden und nicht mehr zum Vorschein gekommen.«
    »Das habe ich geahnt!« höhnte Monk. »Du bist wirklich eine großartige Hilfe.«
    »Dafür bist du um so tüchtiger«, sagte Ham hämisch.
    Ham hieß mit vollem Rang und Namen Brigadegeneral Theodore Marley Brooks und war mit Monk auf eine intime Weise verfeindet. So oft sie einander trafen, ließen sie kaum eine Gelegenheit, sich nach Herzenslust zu streiten, ungenutzt vorübergehen. Monk warf Ham vor, ein Fuchsgesicht zu haben, ein wenig zu Unrecht, während Ham unermüdlich auf Monks tatsächliche Ähnlichkeit mit einem Menschenaffen verwies. Trotzdem trauerte regelmäßig einer der beiden, wenn der andere nicht in Sicht war, und jeder hatte jedem mehr als einmal das Leben gerettet. Ham war mittelgroß, schlank und drahtig und meistens mit ausgesuchter Eleganz angezogen. Sein Steckenpferd waren seine schwarzen Stockdegen, von denen er in seinem Club, in dem er auch wohnte, eine ganze Kollektion auf bewahrte. Er war einer der gewieftesten Advokaten, die je in Harvard ein Examen abgelegt hatten.
    Er deutete mit
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