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DS034 - Der flammende Dolch

DS034 - Der flammende Dolch

Titel: DS034 - Der flammende Dolch
Autoren: Kenneth Robeson
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Beschäftigung allmählich satt. Er wäre gern woanders gewesen, aber er wagte sich aus dieser Straße nicht fort.
    Um Punkt sechs Uhr abends stellte er abrupt seine Tätigkeit ein. Er packte seinen Besen in den Karren, schob den Karren bis zur Ecke, ging um die Ecke herum und stieg ins nächste Taxi. Der Fahrer war der, mit dem er sich schon zweimal an diesem Tag unterhalten hatte.
    »Kommt Savage?« fragte der Fahrer.
    »Ja«, sagte Sid. »Er ist eben aus der Tiefgarage gefahren.«
    »Welcher Wagen?«
    »Der schwarze da vorn.«
    »Der kleine Roadster?« Der Taxifahrer staunte. »Wenn ich sein Geld hätte, würde ich mir einen riesigen Rolls-Royce kaufen und einen Japaner an’s Lenkrad setzen und mir zwei europäische Adelige anwerben, damit sie mir die Türen aufmachen.«
    »Sicher!« Sid lachte unangenehm. »Sie würden soviel Aufsehen erregen, daß man Ihnen innerhalb vierundzwanzig Stunden den Kopf zwischen den Ohren herausschießen würde.«
    Der Fahrer folgte dem kleinen Wagen. Zunächst war es nicht ganz einfach, nicht den Anschluß zu verlieren, dafür sorgte der dichte Verkehr, aber je näher sie zum Hudson River und zum Hafen kamen, desto leerer wurden die Straßen.
    Der Fahrer dachte nach.
    »Wenn ich Savages Geld hätte«, sagte er, »würde ich mir auch einen Harem anschaffen, aber nur die schönsten und unanständigsten Puppen! Angeblich hält er nichts von Frauen; das kann man verstehen, aber deswegen muß man ihnen nicht aus dem Weg gehen, wie er es tut – vorausgesetzt, daß die Gerüchte stimmen. Was halten Sie davon?«
    Sid sagte nichts. Er beobachtete den Roadster, der vor einem großen Backsteingebäude angehalten hatte. Der Backsteinbau stand so nah am Wasser, daß die eine Seitenfront mit dem Ufer abschnitt. Über dem Tor war ein Schild mit der Aufschrift:
Hidalgo Trading Company
. Aus dem Roadster stieg niemand aus, trotzdem öffnete sich das Tor; auch am Tor war niemand zu sehen.
    »Funksteuerung«, erläuterte Sid. »Schnell, zum Flugzeug!«
    Das Taxi bog nach rechts, fuhr an dem Roadster vorbei, der sich langsam wieder in Bewegung setzte und in dem Backsteinhaus verschwand, jagte an einem halben Dutzend Lagerhallen vorüber und hinaus auf einen wackeligen Pier, an dem ein Flugboot schaukelte. Der Pilot, ein großer, breiter Mensch mit finsteren Augen, stand seitab und langweilte sich.
    »Hallo, Sid«, sagte er mürrisch. »Irgendwelche Neuigkeiten?«
    Sid stieg aus dem Taxi und strebte zum Flugboot.
    »Savage ist eben zu seinem Hangar gefahren«, erklärte er, »das heißt, zu der Lagerhalle, in der er seine Flugzeuge aufbewahrt. Kommen Sie! Bringen Sie diesen Vogel in die Luft!«
    »Und wenn er kein Flugzeug benutzt? Sollten wir nicht lieber warten und aufpassen?«
    »Wenn wir warten, ist er vielleicht fort, außerdem besteht die Möglichkeit, daß er mißtrauisch wird, wenn wir direkt nach ihm aufsteigen. Ein Flugzeug, das schon oben ist, wird er nicht verdächtigen.«
    »Das weiß man nicht«, sagte der Pilot.
    Er löste die Leinen und kletterte in die Maschine, Sid stieg hinter ihm ein und klemmte sich neben ihn. Der Taxifahrer sah zu, wie das Flugboot in die Mitte des Stroms steuerte und sanft abhob. Er setzte sich wieder in seinen Wagen und fuhr in die Stadt zurück. Sid und der Pilot beobachteten von oben die vorgebliche Lagerhalle der Hidalgo Trading Company.
    »Da ist er«, sagte der Pilot nach einer Weile. »Sie hatten sich also nicht geirrt ...«
    Aus dem getarnten Hangar schob sich eine schlanke, glitzernde Amphibienmaschine. Sie reckte die Nase in den Wind, zog steil hoch und schlug die Richtung nach Süden ein.
    »Er fliegt nach Süden«, erklärte der Pilot überflüssigerweise. »Vermutlich will er nach Lateinamerika.«
    Sid war damit beschäftigt, sich die Schminke aus dem Gesicht zu wischen. Er zog den Overall aus, mit dem er sich als Straßenkehrer verkleidet hatte; darunter trug er einen eleganten mausgrauen Anzug.
    »Das hatte ich befürchtet«, sagte er.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Sid.« Der Pilot lachte ohne Heiterkeit. »In spätestens drei Stunden ist er tot.«
     
    Der Tag war ungewöhnlich warm gewesen – immerhin war es schon Ende Herbst –, aber jetzt, nach Sonnenuntergang, wurde es kalt. Der Wetterbericht hatte einen Blizzard angekündigt, der sich im Norden zusammenbraute, und im Westen war rötlicher Dunst.
    Doc Savage interessierte sich nicht sonderlich für das Wetter. Er wußte, daß der Blizzard ihn nicht einholen würde, und wohin er wollte,
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