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DS034 - Der flammende Dolch

DS034 - Der flammende Dolch

Titel: DS034 - Der flammende Dolch
Autoren: Kenneth Robeson
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würde ihn auch der Winter nicht einholen können. Er befand sich allein in der Maschine, und er hatte die Absicht, sich zum erstenmal seit langer Zeit einen wirklichen Urlaub zu gönnen. Für mindestens einen Monat wollte er nicht mehr tun als essen, schlafen und vielleicht ein bißchen angeln.
    In der vergangenen Nacht hatte er schlecht geschlafen. Er hatte nachgedacht, und in ihm war der Verdacht gekeimt, daß er sich allmählich in eine Arbeitsmaschine verwandelte und dadurch so unmenschlich oder auch übermenschlich würde, wie die Zeitungsschreiber ihn schilderten. Der Verdacht gefiel ihm ganz und gar nicht. Seit langem lebte er mit der Befürchtung, daß dergleichen eines Tages geschehen könnte, und auch die Wissenschaftler, die in seiner Kindheit für seine Erziehung verantwortlich waren, hatten diese Gefahr durchaus gesehen und immer wieder versucht, ihn dagegen abzuschirmen. Wenn das Leben eines Menschen nur noch in phantastischen Bahnen verläuft, ist es angebracht, darauf zu achten, daß er nicht absonderlich wird.
    Tatsächlich war Doc Savages ganze Existenz so ungewöhnlich wie möglich, nachdem man ihn gewissermaßen aus der Wiege heraus den Experten überantwortet hatte, die dafür zuständig waren, seinen Körper und seinen Geist zu prägen. Sie hatten sich dieses Experiment nicht selber ausgedacht, und sie hatten es auch nicht durchgeführt, um den vertrackten Traum eines weltfremden Professors zu realisieren. Der Plan stammte von Doc Savages Vater und sollte den Sohn auf die bemerkenswerte Karriere vorbereiten, die er inzwischen eingeschlagen hatte: das Unrecht zu bekämpfen und Hilfsbedürftigen zu helfen, soweit beides sich bewerkstelligen ließ.
    Er hatte fünf Assistenten, die ihn dabei unterstützten, jeder von ihnen eine Kapazität auf seinem Gebiet. Sie hatten sich Doc Savage angeschlossen, obwohl sie dabei so wenig profitierten wie er selber und ihre eigene Arbeit immer wieder vernachlässigen mußten. Sie taten es aus Abenteuerlust und aus Freundschaft zu Doc Savage.
    Doc war nicht nur eine ungewöhnliche Persönlichkeit, er sah auch, bemerkenswert aus. Er war sehr groß und muskulös wie ein Athlet. Vom langjährigen Aufenthalt in den Tropen war seine Haut bronzefarben verbrannt, seine Haare waren nur wenig dunkler und lagen glatt an wie ein schimmernder Helm. Am auffallendsten waren seine Augen. Sie erinnerten an unergründliche Seen, auf denen Blattgold schwamm, das von einem leichten Wind in ständiger Bewegung gehalten wurde.
    Er hatte ein Dutzend Erfindungen angemeldet, die der Entwicklung um ein halbes Jahrhundert vorauseilten, sein Name allein reichte aus, prominente Verbrecher quer über den Globus in Panik zu versetzen, und die Direktoren, Präsidenten und Monarchen der ganzen Welt empfingen ihn ohne Voranmeldung, wenn ihnen zu Ohren kam, daß er sie zu sprechen wünschte. Trotzdem war er unzufrieden. Längst hatte er den Eindruck, anders zu empfinden und anders zu denken als andere Menschen. Er hoffte, daß ein Monat Abwechslung ausreichte, diese Schäden zu kurieren.
    Er setzte die Maschine im Hafen von Baltimore auf’s Wasser, ließ sie auftanken und ging in das luxuriöse Hafenrestaurant. Bewußt stellte er seine Mahlzeit aus Speisen zusammen, von denen die Wissenschaftler behaupteten, sie wären der Gesundheit nicht förderlich und man sollte lieber darauf verzichten. Er hatte nicht vor, auch im Urlaub nach den Regeln der Wissenschaftler zu leben, wenn er es vermeiden konnte. Er aß mit Genuß und annähernd zwei Stunden.
     
    Sid, der Mann mit der langen Visage, war Doc Savage vorsichtig nach Baltimore gefolgt. Er beobachtete, wie Doc Savage das Restaurant verließ und wieder zum Hafen und zu seiner Maschine ging. Der Pilot, der Sid geflogen hatte, hielt sich in der Nähe.
    »Da ist er wieder ...« murmelte Sid abwesend.
    »Sehen Sie ihn sich gut an«, empfahl der Pilot. »Wahrscheinlich wird niemand ihn je wieder zu Gesicht kriegen.«
    Sie bemerkten, wie Doc Savage in die Maschine kletterte. Der Wind stand verkehrt, deswegen brachte Doc das Flugzeug weit hinaus in die Bucht, um dort zu wenden. Über der Bucht war es schon dunkel.
    Sid trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.
    »Sollten wir ihm nicht lieber folgen?« gab er zu bedenken.
    »Warum?« fragte der Pilot.
    »Es kann ja was schiefgehen ...«
    Der Pilot war nicht dafür, sich an die andere Maschine anzuhängen, aber Sid gab nicht nach. Schließlich hasteten sie beide zu ihrer eigenen Maschine, die seitab
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