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DS034 - Der flammende Dolch

DS034 - Der flammende Dolch

Titel: DS034 - Der flammende Dolch
Autoren: Kenneth Robeson
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hinter sich die Tür und folgte Monk zum Lift. Mit einem leisen, pfeifenden Geräusch schwebte der Lift nach unten.
    »Wir sind ihm gefolgt«, erläuterte Monk. »Er ist in ein Haus gerannt. Wir haben gedacht, er ist bald wieder da, deswegen sind wir davor stehengeblieben. Er war aber nicht bald wieder da. Wir sind reingegangen und haben ihn gefunden.«
    Doc betrachtete Monk, er war überrascht.
    »Du hast schon mehr Tote gesehen«, meinte er. »Trotzdem warst du nie so aufgeregt wie jetzt. Gibt’s dafür einen plausiblen Grund?«
    Monk räusperte sieh laut.
    »Es gibt einen«, sagte er. »Die anderen Toten waren nicht mit einem schwarzen Dolch ermordet worden.«
    Die Türen des Lifts glitten zurück. Die beiden Männer rannten durch das weite Foyer auf die Straße; wieder prallten Wind und Schnee ihnen entgegen.
    »Ham ist bei der Leiche geblieben«, erklärte Monk. »Damit sie nicht gestohlen wird ...«
    Die Haustür, durch die Sid Morrison geflüchtet war, stand spaltbreit offen, im Treppenhaus war kein Licht. Doc ließ die Stablampe auf flammen. Schilder an den Fenstern rechts und links von der Tür verrieten, daß hier Wohnungen zu vermieten waren. Der Hausflur war lang und eng und hatte eine hohe, gewölbte Decke; etwa in der Mitte zweigte ein zweiter Korridor ab. Dort stand Ham, ebenfalls eine Taschenlampe in der einen und eine Pistole in der anderen Hand. Doc hatte diese Waffen selbst entworfen und nach seinen Angaben anfertigen lassen: Maschinenpistolen, die nicht viel größer als normale Pistolen waren. Auffallend war lediglich das lange gebogene Magazin. Die Feuergeschwindigkeit war höher als bei einem Maschinengewehr.
    »War jemand da?« wollte Monk wissen.
    »Niemand«, antwortete Ham. Er blickte zu Doc. »Ich bin fassungslos. Der Kerl hat einen schwarzen Dolch in der Brust!«
    Monk ging voraus, an zwei Reihen verschlossener Türen vorbei in den Seitenkorridor.
    »Weiter hinten«, teilte er mit. »Du mußt dir mal den Staub ansehen. Mir haben die Haare zu Berge gestanden!« Doc richtete den Lichtkegel auf den Boden. Dort lag dicker Staub; offenbar war der Flur lange nicht mehr betreten und auch nicht mehr gesäubert worden. Fußspuren waren deutlich zu erkennen. Doc ging in die Knie und studierte die Abdrücke.
    »Siehst du!« Monk triumphierte. »Die Fährten stammen von Morrison und Ham und mir. Der Mörder ist anscheinend durch die Luft geflogen.«
    »Was ist mit den Türen?« meinte Doc.
    »Da war niemand, das heißt, niemand ist dort rausgekommen. Morrison hat sich in der Mitte des Korridors gehalten, und nachdem er umgefallen war, hat er sich kaum noch bewegt.«
    Doc ging bis zum Ende des Korridors und stand vor Morrison. Sein Gesicht wurde sehr ernst. Er blickte zu Ham und Monk; sie waren blaß geworden.
    »Der Tote ist da«, stellte Doc sachlich fest, »aber kein Dolch.«
     
    Morrisons Leiche wies nur eine einzige Stichwunde auf. Der Mann, der ihn ermordet hatte, schien über anatomische Kenntnisse zu verfügen; der Dolch war Morrison ins Herz gedrungen und hatte es durchbohrt, Morrison mußte sofort tot gewesen.
    »Ihr habt vor dem Haus gewartet«, sagte Doc. »Wie lange?«
    »Ungefähr fünf Minuten«, schätzte Ham. »Dann sind wir reingegangen. Wir haben nichts verändert.«
    »Und der schwarze Dolch war wirklich da?«
    »Wir haben ihn uns nicht eingebildet!« Monk war beleidigt. »Er hatte ihn in der Brust stecken.«
    »Und wo ist er jetzt?«
    Ham fluchte, was nicht häufig geschah. Im allgemeinen überließ er die Kraftworte Monk.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er schließlich. »Ich hab keine Erklärung. Ich war am Schnittpunkt der beiden Korridore, niemand ist hereingekommen, niemand hat das Haus verlassen. Ich hab auch nichts gehört, und ich versichere verbindlich, daß ich nicht eingeschlafen war!«
    Abermals suchte Doc den Boden nach Spuren ab, aber nach wie vor gab es nur die Abdrücke von Morrison, Ham und Monk.
    »Wir gehen nach Hause«, entschied Doc. »Wir werden ein wenig telefonieren.«
    »Sollten wir nicht die Polizei verständigen?« gab Ham zu bedenken. »Immerhin ist hier jemand ermordet worden ...«
    »Lieber nicht«, sagte Doc. »Die Polizei würde uns mit Fragen bombardieren, und für so was haben wir im Augenblick keine Zeit.«
    »Nein?« Monk staunte.
    »Nein!« sagte Doc.
     
    Schweigend legten die drei Männer den Weg zum Hochhaus zurück und fuhren wieder mit dem Lift nach oben. Docs Wohnung bestand aus drei Räumen, von denen das Empfangszimmer das kleinste
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