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DS028 - Das Gold der Mayas

DS028 - Das Gold der Mayas

Titel: DS028 - Das Gold der Mayas
Autoren: Kenneth Robeson
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fürchte, man muß solche Gerüchte ernst nehmen, auch wenn sie zunächst nicht zu beweisen sind. Ich werde erst wieder ruhig schlafen können, wenn ich weiß, daß Sie den Anführer erledigt haben.«
    Er schloß die Tür, und Doc wandte sich an Long Tom.
    »Er ist in Ordnung, Doc«, sagte Long Tom. »Ich habe mit Bern telefoniert. Der Baron ist Diplomat, und man hat ihn in geheimer Mission nach New York geschickt. Komisch, ich hatte ihn für einen Hochstapler gehalten ...«
    Doc Savage nickte. Er schwieg.
    »Als du auf den Schreibtisch getrommelt hast, bin ich natürlich sofort aufmerksam geworden«, sagte Long Tom überflüssigerweise. »Ich habe gleich gemerkt, daß es Morsebuchstaben sind. Ich habe mich aber gewundert, daß du in der Mayasprache geklopft hast ...«
    Doc lächelte.
    »Ich möchte meine Gäste nicht in Verlegenheit bringen«, sagte er. »Wenn ich englisch gemorst hätte, hätte er vielleicht verstanden, daß du seine Personalien überprüfen solltest.«
    »Eben«, sagte Long Tom. »Und wer versteht schon die Mayasprache und kennt das Morsealphabet ...«
    Er dachte nach.
    »Doc«, sagte er nach einer Weile, »wir haben aus Blanco Grande schon lange nichts mehr gehört. Müßte nicht ein weiterer Goldtransport unterwegs sein?«
    »Ich erwarte täglich Nachricht«, sagte Doc. »Vielleicht sollten wir ...«
    Er stockte. Ein gellender Schrei drang durch die Mauer, ein Schrei, wie ein Mensch ihn nur in äußerster Todesnot ausstößt. Der Schrei kam aus dem Korridor vor dem Büro.
    Long Tom und Doc Savage sprangen gleichzeitig auf und eilten zur Tür; Doc riß die Tür auf und beugte sich über eine Gestalt, die dort reglos auf dem Boden lag, Long Tom hastete an ihm vorbei zum Lift. Er stellte fest, daß der Lift gar nicht benutzt wurde, und eilte weiter zur Treppe.
    Fünf Minuten später kehrte er zurück. Er war außer Atem, aber seine ungesunde Gesichtsfarbe hatte sich nicht verändert.
    »Ich bin sechs Etagen hinuntergelaufen«, teilte er mit. »Nichts zu hören, nichts zu sehen ...«
    Doc kniete neben der Gestalt. Er hatte inzwischen seine Arzttasche aus der Wohnung geholt.
    »Ich habe Adrenalin injiziert«, sagte er, »aber es nützt nichts. Der Mann ist tot.«
    Long Tom besah sich die Leiche. Der Mann war noch jung und trug die Uniform eines Telegrammboten. Seine Mütze lag neben ihm; darin steckte ein gelbes Kuvert. Plötzlich riß Long Tom entsetzt die Augen auf und pfiff durch die Zähne. Am Hals des Telegrammboten entstand der Abdruck einer Hand; er war feucht und blutrot.
    »Die Hand des Todes«, sagte Long Tom. »Der Baron hat also nicht übertrieben ...«
    Doc griff nach dem Umschlag und richtete sich auf. Mit einem Fingernagel öffnete er den Brief und nahm die Nachricht heraus.
    »Was ist es?« fragte Long Tom.
    Wortlos reichte Doc ihm das Telegramm. Der Text lautete:
     
    GOLD ANGEKOMMEN STOP VERSCHIFFUNG MORGEN
    CARLOS AVISPA
     
     

3.
     
    Doc Savage starrte ausdruckslos auf das Telegramm und den Umschlag, dann drehte er sich abrupt um und trat ins Zimmer, von Long Tom gefolgt. Die Leiche des Jungen ließen sie, wo sie war, weil die Polizei im allgemeinen Wert darauf legte, daß am Tatort nichts verändert wurde.
    Aber Doc verständigte die Polizei nicht. Er ging in sein Labor, das neben dem Büro lag, und untersuchte den Umschlag und das Telegramm auf Fingerabdrücke. Long Tom spähte ihm neugierig über die Schulter.
    »Wie vermutet«, sagte Doc grimmig. Er deutete auf zwei Fingerabdrücke. »Diese beiden stammen von mir, und andere gibt es nicht. Der Junge hatte aber keine Handschuhe an ...«
    »Das bedeutet also ...«, sagte Long Tom gedehnt.
    »Das Telegramm ist vertauscht worden.« Doc ließ ihn nicht ausreden. »Was immer mit dem Gold geschehen ist – in Blanco Grande ist es jedenfalls nicht. Man will mich in Sicherheit wiegen und Zeit gewinnen.«
    Long Tom wollte etwas erwidern, aber er tat es nicht. Das schrille Sirren des Expreßlifts war plötzlich zu hören; Doc hatte den Fahrstuhl auf eigene Kosten einbauen lassen, der die sechsundachtzigste Etage mit Docs Kellergarage verband. Außer ihm und seinen Freunden und den Hausmeistern wußten nur wenige Menschen von der Existenz des Lifts und der Garage. Trotzdem war Long Tom wachsam; die Ereignisse der letzten halben Stunde luden nicht gerade zur Sorglosigkeit ein.
    Der Lift stoppte im sechsundachtzigsten Stockwerk, die Schiebetüren glitten auf. Doc und Long Tom lauschten. Irgendwo splitterte Glas, ein schwerer Gegenstand
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