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DS028 - Das Gold der Mayas

DS028 - Das Gold der Mayas

Titel: DS028 - Das Gold der Mayas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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verschwunden war; sie würden das Rätsel nie lösen. Die Welt war voller ungelöster Rätsel, da kam es auf eines mehr nicht an.
     
     

2.
     
    Doc Savages Wohnung lag im sechsundachtzigsten Stock eines Wolkenkratzers in Manhattan, eine friedliche, in sich abgeschlossene Welt, zu deren Füßen der Verkehr brandete wie das Meer um einen Leuchtturm. Aber an diesem Tag lag eine fast greifbare Spannung in der Luft; dafür verantwortlich war ein schlanker Mann mit schwarzem Haar und einem schmalen, bleichen Gesicht. Er trug einen dunklen Anzug, Lackschuhe, ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte, und seine Aufregung paßte nicht recht zu der feierlichen Aufmachung.
    »Aber Sie müssen uns helfen, Mr. Savage!« sagte er eindringlich. »Sie ... Sie haben eine moralische Verpflichtung, uns zu helfen! Ihre Ablehnung würde nicht wenige Völker und Staaten in eine Katastrophe stürzen; der Weltfrieden ist bedroht, und offiziell können wir nichts unternehmen, jedenfalls noch nicht, und bevor wir offiziell einschreiten könnten, wäre es wahrscheinlich zu spät.«
    Seine dunklen Augen blickten bittend auf den Mann, der ihm gegenüber hinter einem mächtigen Schreibtisch saß. Der Mann war ungewöhnlich groß, sein Gesicht und seine Hände waren bronzefarben, und seine ebenfalls bronzefarbenen Haare, die nur wenig dunkler waren als seine Haut, lagen glatt an wie ein schimmernder Helm. Am bemerkenswertesten waren seine Augen. Sie erinnerten an unergründliche Seen, auf denen Blattgold schwamm, und hatten eine beängstigende hypnotische Kraft, der sich nur wenige Menschen entziehen konnten.
    »Das alles ist mir ein bißchen zu vage«, sagte Doc Savage. »Baron Vardon, ehe ich mich entscheide, müßten Sie mir schon konkrete Informationen zur Verfügung stellen.«
    Er hatte eine tiefe, metallische Stimme, und obwohl er leise sprach, war jedes seiner Worte bis in den letzten Winkel des riesigen Zimmers zu verstehen. Der Mann im schwarzen Anzug richtete sich auf. Er saß so gerade, als hätte er einen Ladestock verschluckt, und spielte abwesend mit dem schwarzen Filzhut auf seinen Knien.
    »Wie ich bereits mitgeteilt habe, bin ich Diplomat«, sagte er. »In dieser Position sind mir Nachrichten zugänglich, die sowohl der Presse wie ganz und gar der Öffentlichkeit vorenthalten werden. In der letzten Zeit beginnen sich Nachrichten über einen Mann zu häufen, der sich Anführer nennen läßt. Über die Identität dieses Mannes ist nichts bekannt, um so mehr wissen wir über seine Taten.«
    Der Baron verstummte, um seine Gedanken zu ordnen. Doc Savage beobachtete ihn. Er schwieg.
    »In beinahe sämtlichen Staaten bestehen bereits Organisationen dieses Anführers«, erläuterte der Baron, »und in einigen ist es zu Aufständen gekommen, unter anderem in Indien, Afrika und Südamerika. Noch sind diese Aufstände nicht ernst gemeint; wir halten sie für Tests. Der große Coup ist noch nicht erfolgt. Er soll durch ein Signal ausgelöst werden, soviel haben wir erfahren. Die Natur dieses Signals entzieht sich jedoch unserer Kenntnis.«
    »Das klingt in der Tat alarmierend«, meinte Doc Savage, »obwohl sich mit diesen Hinweisen noch nicht viel anfangen läßt. So ist mir nicht ganz klar, in welche politische Richtung die Aufstände tendieren. Nicht jeder politische Aufruhr ist verwerflich, und die Verhältnisse in etlichen Ländern laden geradezu zu Gewalthandlungen ein. Wenn verkrustete Strukturen nicht durch friedliche oder demokratische Mittel aufzuweichen sind, weil die Verfassung oder auch die Machtverhältnisse des betreffenden Staats es verhindern, bleibt den Unterdrückten kein anderer Ausweg als die Gewalt.«
    »Ich bin Schweizer«, entgegnet der Baron unbehaglich, »und die Schweiz ist grundsätzlich ein neutrales Land. Überdies werden Sie gewiß verstehen, wenn ich mich als Diplomat nicht über die inneren Verhältnisse anderer Staaten äußern möchte. Selbst wenn ich wollte – über die Richtung dieser Aufstände könnte ich ihnen keinen Aufschluß geben. Einstweilen ist diese Richtung noch nicht zu erkennen.«
    »Ich verstehe.« Doc dachte nach. »Was erwarten Sie von mir?«
    »Wir haben Grund zu der Annahme, daß der geheimnisvolle Anführer in der Schweiz ein Hauptquartier unterhält.« Der Baron atmete auf, möglicherweise weil Doc nicht weiter drängte, vielleicht aber auch, weil er hoffte, Doc möge sich seines Problems, das nicht nur sein Problem, sondern offenkundig das einer Reihe von Politikern war,

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