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DS028 - Das Gold der Mayas

DS028 - Das Gold der Mayas

Titel: DS028 - Das Gold der Mayas
Autoren: Kenneth Robeson
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nicht neugierig. Ich kenne Ihre Pläne.«
    Der Anführer kniff die Augen zu funkelnden Schlitzen zusammen.
    »Ich glaube Ihnen. Aber dieses Wissen kostet Sie das Leben! Sie werden keine Gelegenheit haben, es weiterzugeben.« Er wirbelte herum zu den Söldnern, die das Netz und die Stricke hielten. »Führt meine Anweisungen aus.«
    Die Soldaten umwickelten das Netz mit Decken und die Decken mit weiteren Stricken, so daß nur Docs Kopf noch aus dem Kokon ragte. Sie befestigten den Kokon an einem Tau, das sie an einem vorspringenden Felsen verankerten.
    »Jetzt«, sagte der Anführer. »Werft ihn hinunter.«
    Drei Söldner schleppten Doc zum Rand des Kliffs und ließen ihn fallen. Das Tau straffte sich, Doc pendelte dreihundert Meter über dem Abgrund. Der Anführer beugte sich über die Felskante, ein blitzendes Messer in der Hand.
    »Die Vorfreude ist ein erheblicher Teil jedes Vergnügens«, belehrte er Doc. »Sie können mich nicht sehen, aber ich sehe Sie. Früher oder später wird der Tod Sie ereilen. Einstweilen dürfen Sie meditieren und über die Unerforschlichkeit des Schicksals nachdenken. Wenn Sie es am wenigsten erwarten, werde ich das Seil zerschneiden. Sie werden abstürzen und zerschmettert werden.«
    Die Söldner standen betreten im Hintergrund; die meisten waren blaß geworden. Ein alter, kampferprobter Sergeant brach in Tränen aus. Er fand es ungerecht, daß ein Mensch einen so schrecklichen Tod sterben sollte, und Doc Savage war kein gewöhnlicher Mensch. Er war ein großer Mann! Aber der Anführer war natürlich ein noch größerer Mann ...
    Der General war von ähnlichen Empfindungen durchdrungen, und er scheute sich nicht, sie dem Anführer mitzuteilen.
    »Sie sind ein Genie«, sagte er servil. »Niemand außer Ihnen konnte den Bronzemann besiegen. Sogar mir ist er entkommen!«
    Das Gesicht des Anführers blieb unbeweglich, aber seine Augen funkelten. Er stimmte Glassell zu.
    »Natürlich bin ich ein Genie«, sagte er schlicht.
    »Glauben Sie nicht«, sagte Glassell, »daß es jetzt an der Zeit wäre, mich einzuweihen? Der Bronzemann ist endgültig ausgeschaltet und der Sieg in greifbarer Nähe, da sollten Sie keine Geheimnisse mehr vor mir haben.«
    Der Anführer blickte auf seine Armbanduhr.
    »In zehn Minuten greifen wir an«, teilte er sachlich mit. »Wo sind die Berichte der Maya-Spione, von denen Sie gesprochen haben?«
    Glassell zuckte zusammen, als hätte er einen Schlag erhalten.
    »Sie kommen bestimmt!« sagte er hastig. »Niemand wird wagen, Sie zu hintergehen! Aber darf ich nicht Ihre Pläne kennenlernen?«
    »Vielleicht sollte ich Sie wenigstens oberflächlich einweihen«, meinte der Anführer. »Sie haben mich ein Genie genannt, und das ist richtig, denn nur ein Genie kann sich so etwas ausdenken. Mein Plan ist so einfach und in seiner Einfachheit, zugleich kompliziert, daß niemand außer mir ihn sich ausdenken konnte und ausführen kann.«
    Glassell starrte den Anführer an und wagte kaum zu atmen.
    »Es geht um Gold!« sagte der Anführer. »Gold ist das Herz aller Dinge.«
    »Das weiß ich«, sagte Glassell enttäuscht, »aber Sie sind ein reicher Mann, Sie haben mehr Geld, als Sie je ausgeben können. Ich begreife es nicht ...«
    Der Anführer betrachtete ihn mitleidig.
    »Natürlich verstehen Sie mich nicht«, sagte er. »Menschen wie Sie verstehen nie etwas. Gewiß habe ich Geld, viel Geld, aber Geld ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit Gold. Das Gold macht mich zum mächtigsten Mann der Welt. Ich habe in sämtlichen Staaten meine Agenten, und sie haben schon fast überall für Unruhe gesorgt. Sie werden noch mehr Unruhen provozieren. Einige Völker sind mit ihren Regierungen unzufrieden, meine Agenten werden diese Unzufriedenheit schüren und ...«
    »Ich verstehe!« sagte Glassell vorlaut. »Sie werden Ihre Truppen einmarschieren lassen und die Macht übernehmen.«
    »Sie verstehen nichts!« Der Anführer sprach jetzt mit zusammengebissenen Zähnen, seine Worte waren wie Peitschenhiebe. »So viele Soldaten kann man nicht anwerben, nicht mit Geld und nicht mit Gold. Man muß anders vorgehen, und dazu kann das Gold dienen.«
    »Sie haben recht«, bekannte Glassell, »ich habe es immer noch nicht verstanden.«
    »Natürlich nicht! Niemand außer mir versteht es. Dazu muß man eben ein Genie sein, und wer ist das schon ...«
    »Savage hat gesagt, er kennt Ihre Pläne«, gab Glassell zu bedenken.
    »Vielleicht kennt er sie wirklich.« Der Anführer zuckte mit den Schultern.
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