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Held zum Verlieben

Held zum Verlieben

Titel: Held zum Verlieben
Autoren: S Sala
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1. KAPITEL
    „W as zum Teufel ist los mit Ihnen, Hanna? So geht das nicht weiter!“
    Detektive Jack Hanna warf seinem Vorgesetzten einen entnervten Blick zu, doch Roger Shaw ließ sich nicht abbringen. „Sie brauchen mich gar nicht so anzuschauen. Es ist mir verdammt ernst.“
    Aber Jack war schon wieder ganz woanders mit seinen Gedanken. Er stand auf und ging zur Tür. Shaw war kurz davor, die Fassung zu verlieren. „Das Gespräch ist noch nicht beendet! Setzen Sie sich sofort wieder hin. Das ist ein Befehl!“
    Jack seufzte resigniert. Einem direkten Befehl seines Captains konnte er sich nicht widersetzen. Er lief zurück zu seinem Stuhl, setzte sich wieder und starrte vor sich hin. Die Gedanken kreisten wild in seinem Kopf umher. Warum nur hatte er das Gefühl, sein Leben, die Dinge um sich herum nicht mehr im Griff zu haben? Er atmete hörbar aus.
    „Was denn noch – Sir?“
    Shaw holte tief Luft und steckte sich ein Pfefferminzbonbon in den Mund, um nicht loszubrüllen. Er spürte bereits, wie sein Blutdruck gefährlich stieg. Polizeichef von Tulsa zu sein, war schon anstrengend genug. Aber dieser Sturkopf von Hanna machte das Maß voll.
    „Hören Sie, Hanna, ich meine es ernst. Wir sind hier bei der Sitte, und bei der Sitte arbeitet man verdammt noch mal im Team. Sie können nicht ständig den unbesiegbaren Einzelgänger spielen. Benutzen Sie Ihr Funkgerät. Fordern Sie Unterstützung an. Arbeiten Sie mit Ihrem Partner zusammen. Dafür ist er doch da.“
    Jacks Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Mein Partner ist tot“, sagte er kurz angebunden.
    Shaw fuhr sich entnervt durch das schüttere Haar. Er hatte ihm vor mehr als einem Monat einen neuen Partner zugeteilt, aber Jack weigerte sich vehement, ihn zu akzeptieren.
    „Glauben Sie im Ernst, dass es für uns einfach ist, Dan Mayers so verloren zu haben, wie es der Fall war? Alle hier haben Dan gemocht. Aber das Leben geht weiter, Jack. So ist das leider nun mal. David Sanger ist jetzt Ihr Partner, und als solchen werden Sie ihn auch akzeptieren!“
    Jack schien wie durch ihn hindurchzusehen und antwortete nicht. Natürlich war ihm bewusst, dass alle hier bei der Polizei um Dan trauerten. Aber sie wussten nicht, dass die Kugel, die Mayers getötet hatte, eigentlich für Jack bestimmt gewesen war. Jack war sich nicht sicher, ob er jemals darüber hinwegkommen würde, seinen Partner nur drei Tage vor dessen Pensionierung auf diese tragische Weise verloren zu haben. Seit jenem unheilvollen Tag hatte er keine Nacht mehr richtig geschlafen.
    Shaw musterte Jacks unbewegliches Gesicht. Wenn er doch nur zu dem Mann durchdringen könnte! Er seufzte und versuchte es dann auf andere Weise.
    „Hanna, Sie wissen genau, dass die Vorschriften dazu da sind, die Sicherheit aller Kollegen zu garantieren. Ich möchte nicht noch einmal auf eine Beerdigung gehen. In diesem Falle meine ich Ihre.“
    Jack brummelte vor sich hin und Shaw glaubte zu hören, wie er so etwas wie „das würde doch sowieso niemanden kratzen“ sagte.
    „Okay, jetzt reicht es!“ Shaw war außer sich. „Geben Sie mir Ihre Dienstmarke und Ihre Waffe. Sie sind ab sofort krankgeschrieben, bis Sie wieder klar denken können.“
    Endlich hatte er Jacks Aufmerksamkeit. „Das können Sie nicht tun“, widersprach er. „Wir sind ganz nahe dran, Dans Mörder zu finden.“
    Shaw wies mit dem Finger auf Jack. „Genau das meine ich ja“, brüllte er. „Der Fall Dan Myers ist Sache des Morddezernats. Wir sind hier bei der Sitte!“
    Jack schluckte die Panik, die in ihm aufstieg, hinunter. Er konnte doch nicht einfach aufgeben. Wieso verstand Shaw ihn nicht?
    „Hören Sie, Captain, Dan war mein Partner. Er hat eine Kugel eingefangen, die für …“
    Shaw schüttelte den Kopf. „Sie haben gehört, was ich gesagt habe. Von dieser Sekunde an sind Sie krankgeschrieben. Sie werden sich ab morgen jeden Tag um neun Uhr bei Dr. Wilson einfinden und das genau so lange, bis er sie wieder für diensttauglich hält.“
    Zum Seelenklempner der Polizei? Niemals. „Einen Teufel werd ich tun!“
    Shaw lehnte sich weit über seinen Schreibtisch und funkelte Jack giftig an. „Das ist Ihre letzte Chance, Hanna. Sie brauchen hier nicht wieder zu erscheinen, bevor Dr. Wilson Ihnen nicht grünes Licht gegeben hat.“
    Jack stand auf, warf seine Marke auf den Tisch, legte seinen Revolver daneben und ging ohne ein weiteres Wort zur Tür.
    „Hanna …“
    Jack blieb zwar stehen, drehte sich aber nicht wieder um. Shaw
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