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DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

Titel: DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits
Autoren: Kenneth Robeson
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lag.
    Aus einigen großen Kabinenfenstern über Deck fiel vielmehr gedämpfter Lichtschein, und in einem dieser Fensterrechtecke waren Kopf und Schultern eines Mannes zu erkennen, der in der Kabine offenbar in einem Sessel saß.
    Auf diese Silhouette schien sich die ganze Aufmerksamkeit des phantomartigen Wesens zu konzentrieren, während in der anhaltende Stille nur das leise Plätschern der Uferwellen zu hören war.
    Dann schoß aus dem tiefen Schatten hinter dem Felsblock eine Flammenzunge hervor wie von einem abgefeuerten Gewehr, aber merkwürdigerweise war kein Schußknall zu hören, sondern vielmehr ein ohrenbetäubender schriller Laut, der wie das Quieken einer gigantischen Maus klang.
    Die Silhouette hinter dem Kabinenfenster der Jacht verschwand, und schlagartig wurde es in den Felsen am Ufer lebendig. Männer, die sich dort offenbar hinter den Blöcken versteckt hatten, riefen und leuchteten mit Stablampen herum.
    Einer der herumtastenden Lichtkegel fand die Stelle hinter der Felsblock, von der die Flammenzunge ausgegangen war, und erfaßt eine merkwürdige Gestalt.
    Sie hatte etwas Skelettähnliches. Ihre tiefen Augenhöhlen schienen leer zu sein, und auch der Kiefer mit den blanken weißen Zähnen wirkte wie der eines Totenkopfs.
    Fast noch merkwürdiger war die Kleidung, mit der das Skelett angetan war, denn es war das Gewand eines Mannes der Grenze – aus einem früheren Jahrhundert.
    Zu Mokassins trug die Gestalt Hosen aus Wildleder, ein rehledernes Hemd mit Fransen an den Ärmeln, dazu ein Pulverhorn an der Schulter, während von ihrem Gürtel, in dem ein Bowiemesser steckte, der dazugehörige Pulverbeutel herabbaumelte. Und auf dem Totenschädel saß eine Mütze aus Waschbärfell mit Schweif .
    Ebenso bemerkenswert war das Gewehr, das die Gestalt in den Händen hielt. Es war ein langläufiger Vorderlader, offensichtlich handgearbeitet, ein ausgesprochenes Museumsstück.
    Kaum hatte der Stablampenkegel die Gestalt jedoch erfaßt, vollführte sie einen Satz und war so blitzartig verschwunden, daß ihr kein Auge zu folgen vermocht hätte.
    Ein halbes Dutzend Pistolen- und Gewehrkugeln fuhr in das Dunkel neben dem Felsblock.
    »Schnappt euch das Ding!« brüllte Tige an Bord der Jacht.
    Einer der Männer, die mit ihren Stablampen auf die Stelle zugingen, an der das Phantomwesen zuletzt zu sehen gewesen war, knurrte: »Verdammt, er redet, als ob der mit Waschbärmütze gar kein Mensch sei.«
    Alles Herumleuchten erwies sich jedoch als umsonst. Die Gestalt mit der Waschbärmütze war verschwunden.
    »Was ist?« rief Tige. »Habt ihr es?«
    »Sieht so aus, als ob er uns entwischt ist!« rief einer der Männer am Ufer. Als er sein Jackett zur Seite schob, um die Daumen unter seine Hosenträger zu haken, war an seiner Weste eine Plakette zu erkennen, die ihn als Agenten der Coastal Private Detective Agency auswies. An den Westen der anderen Männer schimmerten die gleichen Abzeichen.
    »Dann könnt ihr’s ruhig aufgeben!« bellte Tige herüber. »Jetzt findet ihr doch nichts mehr.«
    »Verdammt«, sagte einer der Detektive. »Der Kerl muß doch wenigstens Spuren hinterlassen haben.« Seine Kollegen begannen zu suchen, erst voller Zuversicht, dann mit zunehmend verblüfften Gesichtern. In dem glatten Sand zwischen den Felsblöcken waren nur Fußspuren zu erkennen, die sie selbst hinterlassen hatten.
    »Er muß von einem Felsblock zum anderen gesprungen sein«, erklärte einer der Detektive barsch.
    »Hat keinen Zweck, noch länger zu suchen!« brüllte Tige von Bord der Jacht. »Kommt lieber nachsehen, ob er mit der Kugel Chelton Raymond erwischt hat.«
    »Sollten wir tatsächlich tun«, knurrte einer der Detektive. »Raymond und der Hillbilly da haben uns angeheuert, also dürfen sie auch anschaffen.«
    Sie rannten zum Ufer hinunter, wo sie zwischen den Felsen ein Boot versteckt hatten. Sie schoben es ins Wasser, sprangen hinein und ruderten zur Jacht hinüber.
    Das Deck war menschenleer, aber aus dem Kabinengang kamen dumpfe, dröhnende Schläge. Die Detektive stürzten unter Deck und stießen auf Tide, der mit einer Axt auf die Tür des Staterooms einschlug.
    Die Tür war aus Leichtmetall. Mit dem nächsten wuchtigen Hieb schaffte er es; neben dem Schloß klaffte ein faustgroßes Loch.
    »Das verdammte Ding ist von innen abgeschlossen!« schnaufte Tige. »Ich will sehen, ob ich hindurchlangen und den Schlüssel umdrehen kann.« Er schob seine Hand in das Loch und tastete herum.
    »Moment mal, Tige«,
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