Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits

Titel: DS027 - Der Mörder aus dem Jenseits
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
ironisch.
     
     

2.
     
    Chelton Raymond öffnete die Stateroomtür, und die Männer im Gang traten zurück und bildeten eine Gasse.
    Tige folgte ihm durch eine niedrige Schottür in die mit elektronischen Geräten vollgestopfte Funkbude. Ein mickriger junger Mann saß vor dem Senderempfänger.
    »Ich möchte ein Funkferngespräch über die Station in Bar Harbor«, erklärte Chelton Raymond forsch. »Eine Verbindung mit dem dortigen Aquatania-Hotel.« Der Funker betätigte ein paar Schalter, die Funkstation in Bar Harbor meldete sich; ein kurzes Summen, und der schmächtige Jüngling schwang auf seinem Drehsessel herum.
    »Ihre Verbindung, Sir«, sagte er.
    Tige sah verblüfft zu, wie sein technisch aufgeklärterer Cousin einen Telefonhörer zur Hand nahm und damit in das Telefonnetz an Land hineinsprach – Dinge, die Tige in den Kentucky-Bergen fremd waren.
    »Aquatania Hotel?« fragte Chelton Raymond in den Hörer. »So, das sind Sie ... Ist Doc Savage bereits eingetroffen? ... Wenn er kommt, sagen Sie ihm, Chelton Raymond wünscht, daß er unverzüglich an Bord der Jacht kommt,«
    Mit knappen Worten gab der weißblonde Mann an, in welcher Bucht die Jacht vor Anker lag. Dann legte er auf und gab dem Funker durch ein Kopfnicken zu verstehen, daß die Funk-Land-Telefonverbindung getrennt werden konnte.
    Tige blinzelte. »So, du hattest also bereits nach dem Burschen geschickt, noch ehe du mit mir sprachst. Wer und was ist dieser Savage eigentlich?«
    »Sein Beruf ist es, Leuten zu helfen, die in Schwierigkeiten sind, Tige«
    »Oh, ’n bezahlter Revolvermann«, sagte Tige.
    »Nein.« Chelton Raymond schüttelte energisch den Kopf. »Er kämpft ohne Waffen, und für seine Dienste nimmt er auch niemals Geld.«
    Tige starrte verblüfft. »Er nimmt kein Geld? Weshalb macht er es dann?«
    »Aus Idealismus. Von ihm werden die unglaublichsten Geschichten berichtet. Wenn wir Zeit haben, werde ich dir ein paar davon erzählen.«
    »Aber er stammt aus dem Flachland, ja?« wollte Tige wissen.
    Chelton Raymond zuckte die Achseln. »Weiß ich nicht.«
    »Du hättest keinen Fremden in unsere Sache reinziehen sollen«, bemerkte Tige sauer. »Wir aus den Bergen können uns selber helfen. Wir brauchen keinen verdammten Flachländer, der uns die Kastanien aus dem Feuer holt.«
    Nun mußte Chelton Raymond doch lächeln. Er war zwar schon seit vielen Jahren aus den Kentucky-Bergen fort, aber er kannte noch das tief eingewurzelte Mißtrauen der Bergbewohner gegenüber allen Fremden – Leuten, die aus dem Flachland kamen.
    Einer der Detektive kam den Kabinengang entlang. »Haben Sie die Kugel mitgenommen?« fragte er aufgeregt.
    »Welche Kugel?« fragte Chelton Raymond.
    »Die auf Sie abgefeuert wurde, die durch die Attrappe hindurchgegangen ist, die Sie vor dem Kabinenfenster aufgebaut hatten.«
    »Nein«, sagte der weißblonde Mann. »Die habe ich nicht.«
    »Wir haben alles genau abgesucht.« Der Detektiv spreizte vielsagend die Hände. »Aber wir können sie nirgendwo finden.«
    »Was sagen Sie da?«
    »In der Wandvertäfelung gegenüber ist zwar ein Loch, Mr. Raymond, von einer kleinen Kugel, nicht größer als eine Dreißig-Dreißiger, aber in dem Loch ist kein Blei mehr zu finden.«
    Chelton Raymond war unwillkürlich einen Schritt vorgetreten und hatte den Detektiv beim Revers gefaßt. »Sind Sie sicher?«
    »So sicher, wie ich hier stehe«, entgegnete der Detektiv ernst.
    Chelton Raymond ließ sein Revers los und tauschte mit Tige einen vielsagenden Blick.
    »So, der Geist scheint also auch noch mit Geisterkugeln zu ballern«, knurrte Tige.
    »Geister gibt’s nicht«, stellte der Detektiv nüchtern fest.
    »Das hatte ich bisher auch immer gedacht«, pflichtete Chelton Raymond ihm bei.
    Der Detektiv hatte die Hände in die Hüfte gestemmt. »He, wollen Sie etwa andeuten, dies hier wär’ einer?«
    »Haben Sie die Gestalt mit der Waschbärfellmütze genau gesehen?« fragte Chelton Raymond gelassen.
    »Und ob! Ich war’s doch, der sie als erster mit der Stablampe anleuchtete.«
    »Und – wie kam Ihnen die Gestalt vor?«
    »Ich weiß auch nicht.« Der Detektiv griff an den Kragen seines Hemds, als sei der ihm plötzlich zu eng geworden. »Die Gestalt hatte tatsächlich einen richtigen Totenkopf, wie von ’nem Skelett. Das stimmt schon.«
    Chelton Raymond nickte flüchtig. »Sie lesen wohl nicht sehr genau die Zeitungen, oder?«
    »Meistens nur die Titelseiten«, entgegnete der Detektiv.
    »Die Story, die ich meine, dürfte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher