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DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes
Autoren: Kenneth Robeson
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des Pompejus schimmerte im Mondlicht. Das vordere Taxi bog nach Südwesten ab, dann ließ Homar anhalten und stieg aus.
    Docs Wagen fuhr noch ein Stück weiter ; dann entdeckte der Fahrer plötzlich fünfzig Piaster neben sich auf dem Sitz. Verblüfft wandte er sich um. Der Fond war leer, der seltsame Passagier während der Fahrt verstohlen ausgestiegen.
    Im Schatten einer uralten Ruine glitt Doc hinter dem Ägypter her. Er kannte sich in diesem Teil Alexandrias oberflächlich aus, wie er sich in den meisten großen Städten einigermaßen orientieren konnte, und er wußte, daß in der Nähe Katakomben lagen, die mutmaßlich noch aus der Zeit der Cleopatra stammten und im alten Ägypten als Grabkammern gedient hatten. Einige dieser Katakomben warteten immer noch auf ihre Entdeckung durch die Archäologen.
    Homar eilte zu einer verrotteten Steinhütte. Wie ein bronzefarbenes Gespenst pirschte Doc näher. Aus der Hütte klang ein lautes Knirschen. Doc spähte durch die Tür. Homar hatte eine Taschenlampe aufflammen lassen und war damit beschäftigt, eine große Felsplatte hochzustemmen. Er verschwand in einer Vertiefung unter der Felsplatte; die Platte glitt an ihren Platz zurück.
    Doc wartete einen Augenblick, dann ging er vorsichtig zur Felsplatte. Er zog eine Stablaterne aus der Tasche und leuchtete den Boden ab. In der Nähe der Falltür waren einige kleine, rote glänzende Flecken zu sehen, am Rand der Falltür der rote Abdruck einer Hand.
    Doc untersuchte den Abdruck. Er stammte von Long Toms rechter Hand, und die rote Farbe war Blut. Doc hatte die Fingerabdrücke seiner fünf Begleiter so oft gesehen, daß ein Irrtum ausgeschlossen war.
    Er griff nach der Steinplatte. Sie hatte geknirscht, als Homar sie verschoben hatte, aber jetzt bewegte sie sich lautlos. Homar hatte die Platte auf der Unterlage schleifen lassen, während Doc sie frei in den Händen hielt.
    Kalte, feuchte Treppenstufen führten abwärts, dann kam ein schwarzer, niedriger Gang. Auf dem Boden lag der Staub von Jahrhunderten. Gedämpft waren Homars Schritte zu hören. Doc tastete sich an den Wänden entlang, hier konnte er es nicht mehr riskieren, die Lampe einzuschalten. Das Gestein war holprig und rissig, an einigen Stellen hatte sich Kalk abgelagert, den der Regen durch die lockere Erde bis hierher gewaschen hatte.
    Der Gang gabelte sich. Homar ging nach rechts; er schien hier unten gut Bescheid zu wissen. Die Wände waren glatt und wie poliert. Doc zog ein Gefäß aus der Tasche, das eine oberflächliche Ähnlichkeit mit einem Salzstreuer hatte. In unregelmäßigen Abständen streute er den Inhalt, ein feines Puder, über den Boden.
    Wieder und wieder verzweigte sich der Gang. Immer wieder stäubte Doc das Pulver über den Boden, was ein wenig seltsam wirkte, denn es war weder zu riechen noch zu sehen.
    Der unterirdische Tunnel wurde jäh breiter und ging in einige lange Räume über. Doc tastete immer noch mit den Händen an den Wänden entlang; sie schienen jetzt bis zur Decke mit großen, glatten, runden Steinen ausgemauert zu sein, aber Doc wußte, daß seine Fingerspitzen tatsächlich über menschliche Schädeldecken glitten.
    Ein Stück weiter waren Nischen in die Wände geschlagen, und in den Nischen waren Arm- und Beinknochen, Rippen und Wirbelsäulen gestapelt. Doc fand es ein wenig unheimlich, daß die alten Ägypter ihre Toten offenbar auseinandergenommen und gliederweise bestattet hatten, aber möglicherweise war auch nach den Ägyptern jemand hier gewesen und hatte die Leichenteile auf so makabre Weise sortiert.
    Homar ließ wieder die Taschenlampe aufflammen. Er hatte eine Treppe erreicht, die mehrere Etagen abwärts führte. Die Anzahl der Skelette war beängstigend, sie ließ menschliches Leben beinahe zur Lappalie werden. Einige Abzweigungen der Gänge waren eingestürzt, und niemand hatte sich die Mühe gemacht, sie wieder freizulegen. Dreimal passierte Homar steinerne Türen, die sich überraschend leicht öffnen ließen. Doc folgte ihm wie ein Schatten und streute immer wieder das geheimnisvolle Puder aus.
    Dann schimmerte am Ende des Gangs Licht, und Doc wurde noch vorsichtiger, um nicht plötzlich überrumpelt zu werden.
     
    Der Gang verbreiterte sich zu einem weiten, beinahe regelmäßigen Geviert. Einige Männer saßen um eine reglose Gestalt, die in der Mitte auf dem Boden lag, andere lehnten an den Wänden oder Säulen.
    Die reglose Gestalt in der Mitte war Long Tom.
    Er hatte eine klaffende Kopfwunde, das Blut war
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