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DS015 - Das Meer des Todes

DS015 - Das Meer des Todes

Titel: DS015 - Das Meer des Todes
Autoren: Kenneth Robeson
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entsetzt an. Er war davon überzeugt, daß Doc beabsichtigte, ihn zu erstechen und ihn vorher noch ein wenig quälen wollte; Docs wahre Absicht blieb ihm verborgen.
    Allmählich wurden Homars Augen glasig; Doc hatte ihn hypnotisiert.
    »Sprich zu dem Messer«, sagte Doc sanft. »Warum wolltest du meinen Freund ermorden?«
    »Wir ... wir kriegen Geld dafür ...«, stammelte er schließlich. Seine Stimme war heiser. »Wir kriegen viertausend Piaster, wenn ... wenn wir Long Tom Roberts töten.«
    »Wer gibt euch das Geld?«
    »Ich weiß es nicht. Der Mann hat nur mit unserem Chef gesprochen, mit Pascha-Bei. Der Mann hat sein Gesicht nicht gezeigt.«
    »Sollt ihr diesen Mann noch einmal treffen?«
    »Ja.«
    »Wo?«
    Homar hatte arabisch gesprochen, eine Sprache, die Doc gleich zahllosen anderen Sprachen und Dialekten beherrschte.
    »Die Zusammenkunft soll in einer Straße in der Nähe vom Platz des Mehemet Ali sein«, murmelte Homar. »Pascha-Bei soll dort hinkommen.«
    »Sag mir den Namen der Straße und beschreib das Haus. Wir wollen auch dort hingehen.«
    Homar führte mechanisch auch diesen Befehl aus. Doc nickte, steckte das Messer ein und löste mit einem leichten Schlag die Hypnose auf.
    »Komm mit«, sagte er zu Long Tom. »Wir werden den Kerl laufen lassen, obwohl er es nicht verdient, aber wir müssen uns beeilen, sonst fährt die
Cameronic
ohne uns ab.«
     
    Sie ließen Homar zurück, der zu benommen war, um zu gehen oder vernünftig zu sprechen, und eilten zu der verriegelten Steintür.
    »Viel Vergnügen!« meinte Long Tom sarkastisch. »Wir stecken fest. Wir haben nur die Messer, um diesem Ding zu Leibe zu rücken, und wir brauchen bestimmt Tage, um ein Loch zu bohren.«
    Dann sah er Doc an und fühlte sich ein wenig besser. Doc kannte meistens einen Ausweg; es kam nicht häufig vor, daß er mit seiner Weisheit am Ende war.
    Doc faßte mit zwei Fingern in den Mund und zog zwei überzählige Backenzähne heraus, die er immer bei sich trug. Sie waren mit verschiedenen Chemikalien gefüllt. Doc mischte die Chemikalien und schob sie hastig in einen Spalt in der Steintür.
    »Zurück!« zischelte er und zog Long Tom von der Tür weg.
    Eine heftige Detonation ließ den Boden unter ihren Füßen erzittern. Staub wirbelte auf. Die Erschütterung fegte Knochen von den Regalen und schleuderte Schädel wie Bälle durch den Korridor. Docs Chemikalien hatten sich zu einer hochexplosiven selbstzündenden Sprengladung verbunden.
    Sie tasteten sich durch den Staub zu der Tür und stellten fest, daß sie nur noch ein Haufen Geröll war. Long Tom ging voraus, er fühlte sich ein wenig unbehaglich. Er sah, daß die Korridore ein wahres Labyrinth bildeten, und er zweifelte daran, daß sie den Weg zur Oberwelt finden würden.
    Dann entdeckte er eine Reihe funkelnder Pünktchen auf dem Boden, die wie glühende Kohle leuchteten. Das Pulver, das Doc verstreut hatte, war im Kontakt mit der feuchten Luft zu einer feinen phosphoreszierenden Masse geworden und markierte den Weg zu der Steinplatte in der verrotteten Hütte.
    Die Platte ließ sich ohne größere Mühe verrücken. Doc setzte sich in Trab, jetzt übernahm er die Führung.
    »Vielleicht finden wir bei der Säule des Pompejus ein Taxi«, meinte er.
    Long Tom sagte nichts. Er benötigte seinen Atem, um mit Doc Schritt zu halten. Sie fanden kein Taxi, dafür aber einen dicken, freundlichen Touristen mit Mietwagen und ägyptischem Fahrer. Der Tourist erbot sich, Doc und Long Tom bis zum Platz des Mehemet Ali mitzunehmen.
    Sie stiegen ein, und der Fahrer bugsierte den Wagen gemächlich in die Richtung zur Innenstadt. Doc zeigte dem Fahrer eine stattliche amerikanische Banknote.
    »Geht’s vielleicht ein bißchen schneller?« fragte er.
    Der Fahrer trat aufs Gas und vergaß vorübergehend, wie schwierig es ist, mit vierzig Meilen Geschwindigkeit eine rechtwinklige Kurve zu nehmen.
    In der dunklen Seitenstraße am Platz des Mehemet Ali gingen drei harmlos aussehende Passanten ohne Hast zu der Toreinfahrt, an deren Ende eine stabile Holztür lag. Sie bemühten sich, ihre Gesichter unter ihren Burnussen zu verstecken, weil sie sich der Beulen und Schrammen schämten, die sie sich bei dem Getümmel in den Katakomben zugezogen hatten.
    Pascha-Bei hatte sich Zeit gelassen. Er hatte gründlich nachgedacht und entschieden, nicht alle an dem Unternehmen beteiligten Mitarbeiter zu der hölzernen Tür zu führen, sondern nur zwei seiner geschicktesten Berufsmörder
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