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DS008 - Die unsichtbare Legion

DS008 - Die unsichtbare Legion

Titel: DS008 - Die unsichtbare Legion
Autoren: Kenneth Robeson
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Elektronik könnte ich Ihnen weitere solche Absätze zeigen. Es heißt, Doc Savage habe einen Intelligenzquotienten von über einhundertneunzig.«
    Gemeinsam lasen sie noch einmal das Telegrammformular, das plötzlich ausgefüllt auf dem Schaltertisch gelegen hatte. Leo Bell wollte anfangen, davon zu berichten, daß der Papierkorb wie von Geisterhand umgestoßen worden war, aber der Nachtdienstmanager lachte ihn aus.
    »Ach was«, erklärte er, »jemand ist gekommen und hat das Telegramm hingelegt. Selbstverständlich schicken wir es ab.«
    Eine halbe Stunde später klingelte das Telefon, Leo hob ab, und er vernahm die erstaunlichste Stimme, die er je im Leben gehört hatte. Sie war äußerst klangvoll, trotz der telefonisch bedingten Verzerrung, und wirkte irgendwie einmalig, zwingend.
    »Hier ist Doc Savage«, sagte der Anrufer. »Ich spreche von New York aus. In Ihrem Telegrafenbüro wurde heute abend ein Telegramm an mich aufgegeben, nicht wahr?«
    So ungewöhnlich und faszinierend war die Stimme, daß Leo Bell zweimal schlucken mußte, ehe er eine Antwort herausbekam.
    »Ja, Sir«, sagte er.
    »Wollen Sie mir den Absender des Telegramms bitte einmal beschreiben.«
    »Das … das kann ich nicht«, stotterte Leo Bell. Es war das erstemal seit Jahren, daß er stotterte.
    »Warum nicht?« fragte der Bronzemann.
    Daraufhin berichtete Leo Bell von den mysteriösen Umständen bei der Aufgabe des Telegramms.
    Doc Savage hörte ihn kommentarlos an und bemerkte, als Leo geendet hatte: »Ein Mann namens A. N. Onymus ist Ihnen dort selbstverständlich nicht bekannt. Zweifellos bedeutet es wohl nichts anderes als ›Anonymus‹ – ein Mann, der nicht bekannt werden möchte. Hat er eine Absenderadresse angegeben?«
    »Ja«, sagte Leo, nachdem er sich noch einmal vergewissert hatte. »Powder Road 1440.«
    »Eine solche Adresse gibt es in Boston nicht«, erwiderte Doc Savage und hängte ein.
    Leo blinzelte verwirrt. Woher wußte Doc Savage, daß die Adresse falsch war – und sie war falsch, wie Leo gleich darauf aus dem Straßenverzeichnis ersah. Derart hohe Hausnummern gab es in der Powder Road gar nicht.
    Leo diskutierte noch lange über den Vorfall mit seinem Kollegen, der um Mitternacht erschien, um ihn abzulösen. Auch zu zweit gelang es ihnen nicht, die mysteriöse Angelegenheit zu klären.
    Die eigentliche Kette der ebenso schrecklichen wie geheimnisvollen Ereignisse sollte aber erst zwölf Stunden später beginnen, am Mittag des folgenden Tages.
    Die Excelsior Airways war eine der modernsten Luftlinien im Osten der USA. Sie flog stets mit viermotorigen Maschinen und war für ihren perfekten Bordservice bekannt.
    Die bequemen Polstersitze in der Mittagsmaschine nach New York waren selbstverständlich numeriert. Die Passagiere, die an Bord kamen, wirkten ebenso gesetzt wie wohlhabend. Zumeist waren es wohl Geschäftsleute – mit einer Ausnahme.
    Der dicke Mann, der gerade zur Kabinentür hereintrat, bildete allerdings keine Ausnahme. In seinem grauen maßgeschneiderten Anzug wirkte er eher durchschnittlich. Auffällig waren an ihm bestenfalls sein schwarzer Filzhut und die goldgerandete Brille, die er von Zeit zu Zeit zurechtrückte, als ob sie nicht richtig sitzen wollte.
    Der Dicke wies der Stewardeß zwei Flugtickets vor für zwei nebeneinanderliegende Sitze, ging nach vorn und setzte sich auf den äußeren der beiden Sitze neben dem Kabinenfenster. Niemandem fiel an dem Dicken etwas Besonderes auf.
    Um so auffälliger war der Mann, der als letzter durch die Kabinentür trat. Allein schon seine Größe war ungewöhnlich. Er mußte sich bücken, um überhaupt zur Kabinentür hereinzukommen.
    Dabei war seine Körpergröße noch nicht einmal das Bemerkenswerteste an ihm. Sein Gesicht hätte vielen Kindern einen gehörigen Schrecken eingejagt; es war von zahlreichen Narben zerfurcht. Die Ohren waren dick und geschwollen. Das eine Augenlid hing herab und schloß fast das Auge. Über den Brauen hatte er Knorpelwülste, zweifellos Andenken an eine Reihe von handfest ausgetragenen Auseinandersetzungen. Und als der Mann den Mund öffnete, blitzten zahlreiche Goldzähne auf.
    Neugierig musterten die übrigen Passagiere ihn. Sein Beruf stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Er mußte Berufsboxer sein.
    Der Boxer ging den Mittelgang hinauf und trat zu dem freien Sitz neben dem Dicken. Er sah, daß die Kabinentür geschlossen wurde und keine weiteren Passagiere zu erwarten waren, und so schickte er sich an, den freien
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