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DS007 - Die Glocke des Grauens

DS007 - Die Glocke des Grauens

Titel: DS007 - Die Glocke des Grauens
Autoren: Kenneth Robeson
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seiner Assistenten für unsere Organisation sichern.«
    Slick fluchte lauthals. Er marschierte im Zimmer hin und her, seine Hände waren geballt, sein Gesicht war wutverzerrt.
    »Das laß ich mir nicht gefallen«, knirschte er. »Für die grobe Arbeit in unserer Organisation bin ich allein zuständig. Ich sollte der dritthöchste Mann sein und nur Befehle vom Green Bell und von Ihnen empfangen. Jetzt bringt der Green Bell auch noch diesen Doc Savage ins Spiel.«
    Judborn Tugg winkte erschrocken mit beiden Händen ab.
    »Mein lieber Slick, Sie haben mich völlig mißverstanden«, sagte er. »Selbstverständlich werden Sie Ihre Position behalten. Doc Savage wird nur unter Ihrer Führung tätig werden, das hat der Green Bell ausdrücklich klargestellt.«
    »So, hat er das getan?« grollte Slick, aber er war bereits beruhigt. »Na, das ist was anderes. Aber dieser Doc Savage muß wissen, daß er die Befehle von mir kriegt.«
    »Natürlich. Wir werden es ihm erläutern.«
    Slick steckte sich eine kostspielige Zigarette an. »Angenommen, dieser Doc Savage hält sich für ein großes Kirchenlicht und weigert sich, meine Befehle auszuführen …«
    »Jeder Mensch führt Befehle aus, wenn man ihn dafür anständig bezahlt«, sagte Judborn Tugg mit der Selbstsicherheit eines Mannes, der Geld hat und dessen Macht kennt.
    Aber Slick war noch nicht überzeugt. »Was, wenn Doc Savage sich für unsere Art Arbeit nicht anheuern läßt?«
    »Auch das ist lediglich eine Frage des Honorars. Jeder Mensch hat seinen Preis. Der Green Bell braucht mehr Leute, er braucht sie sogar dringend. Er will keine gewöhnlichen Gangster, deswegen soll ich mit Doc Savage verhandeln.«
    »In Ordnung. Und wo finden wir ihn?«
    Judborn Tugg zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Vielleicht kann die Telefonauskunft uns helfen.«
    Er ging zum Telefon. Die Geschwindigkeit, mit der seine Frage beantwortet wurde, überraschte ihn. Er blinzelte und hängte auf.
    »Doc Savage scheint ziemlich bekannt zu sein«, murmelte er. »Die Telefonistin wußte die Adresse auswendig. Kommen Sie, Slick, wir wollen ihn besuchen.«
    Sie verließen das Hotelzimmer, Tugg schloß hinter sich ab.
    Der Wolkenkratzer, vor dem Slick Cooley und Judborn Tugg aus dem Wagen stiegen, war einer der höchsten der Stadt und hatte annähernd hundert Etagen.
    »Welch ein Gebäude!« Slick war beeindruckt. »Wenn Doc Savage hier wohnt, ist er bestimmt nicht billig.«
    »Diese Umgebung beweist, daß Savage etwas von seinem Handwerk versteht«, erwiderte Judborn Tugg würdevoll. »Er ist genau der Mann, den wir suchen. Slick, Sie bleiben hier unten in der Halle.«
    »Warum?« Slick war mißtrauisch. »Woher soll ich dann wissen, ob dieser Savage nicht mehr Geld von Ihnen kriegt als ich?«
    »Darum geht’s nicht, Slick. Sie sollen hierbleiben für den Fall, daß Alice Cash und Tante Nora plötzlich auftauchen. Sie wollten herreisen, um Doc Savage für ihre Partei anzuwerben. Sie können Savage zwar nicht soviel bezahlen wie wir, trotzdem ist es besser, wenn sie ihn erst gar nicht sehen.«
    »Gut.« Slick stimmte verdrossen zu. »Ich bleibe hier.«
    Ein Expreßlift schoß Judborn Tugg zum sechsundachtzigsten Stock. Großspurig stapfte Tugg einen luxuriös ausgestatteten Korridor entlang. Vor einem Spiegel blieb er stehen und kontrollierte sorgfältig seine Erscheinung. Er wünschte Doc Savage zu beeindrucken, so kam man mit Leuten, die sich für Geld vermieteten, am besten zurecht. Er steckte sich eine Ein-Dollar-Zigarre an, eine zweite hatte er in der Tasche, um sie Doc Savage anzubieten. Dieses teure Kraut würde Doc Savage überwältigen, er würde vor Judborn Tuggs Lebensart in die Knie gehen.
    Tugg wußte nicht, daß er vor einer der größten Enttäuschungen seiner Laufbahn stand.
    Er klopfte an eine Tür, wölbte die Brust vor und klemmte die Zigarre zwischen die Zähne.
    Die Tür wurde geöffnet.
    Judborn Tuggs Brustkorb klappte zusammen, die Zigarre fiel zu Boden, seine Augen quollen hervor.
    Im Türrahmen stand ein mächtiger, bronzefarbener Gigant. Die hohe Stirn, der kräftige, ausdrucksvolle Mund und die schmalen Wangen ließen auf einen ungewöhnlichen Charakter schließen. Das bronzefarbene Haar war eine Schattierung dunkler als die Haut und lag glatt und seidig wie ein Helm an. Aber was Judborn Tugg vollends die Sprache verschlug, waren die Augen des Giganten. Sie waren wie unergründliche goldene Seen, in denen winzige Lichter tanzten, und hatten eine hypnotische Kraft,
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