Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS007 - Die Glocke des Grauens

DS007 - Die Glocke des Grauens

Titel: DS007 - Die Glocke des Grauens
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
immer den Tod bedeutet.«
    Jim räusperte sich laut, um seine Nervosität zu überbrücken. »Wir wollen gehen.«
    Sie bezahlten dem verblüfften und neugierigen Besitzer der Frühstücksstube das Essen und die zerbrochene Tasse und traten auf die Straße. Er blickte ihnen nach, zuckte mit den Schultern, blinzelte seinem Koch zu und tippte sich an die Stirn. Er hatte für sich entschieden, daß seine drei Gäste reif für eine Nervenheilanstalt waren.
    Verloren im Regen stand an der Ecke ein altmodischer Tourenwagen. Einige der Fensterscheiben fehlten, im Wagen war es beinahe so feucht wie draußen.
    »Haben Sie wenigstens genug Benzin, mein Junge?« erkundigte sich Tante Nora mit bärbeißiger Freundlichkeit.
    Jim sah zu ihr hin, in seinen Augen stand immer noch Angst. »Natürlich. Sie erinnern sich doch, daß wir in der letzten Stadt getankt haben. Die Benzinuhr funktioniert nicht, aber der Tank müßte beinahe randvoll sein.«
    Sie stiegen ein, Jim klemmte sich hinter das Steuer. Keuchend und hustend arbeitete sich das alte Vehikel die Straße entlang in Richtung New York.
    Wenige Sekunden, nachdem das klapprige Gefährt in Regen und Nebel verschwunden war, rührte sich unter den Bäumen, die die Fahrbahn säumten, ein schwarzer Schemen, der weder Substanz noch feste Umrisse zu haben schien.
    Weiter unten an der Straße zeichnete ein erleuchtetes Fenster ein helles Geviert auf den nassen Asphalt, und als der schwarze Schemen sich in den Lichtkegel bewegte, gewann er plötzlich eine grausige Realität.
    Die Erscheinung war hoch und schmal und erinnerte an eine senkrechte Röhre aus schwarzem Gummi. An der Vorderseite zeichnete sich deutlich eine Glocke ab. Die Glocke war von einem gespenstischen Grün.
    An der Röhre hing ein Eimer, der ein Fassungsvermögen von etwa zehn Gallonen hatte. In denselben Tentakeln, die den Eimer hielten und Ähnlichkeit mit den Fangarmen einer Krake hatten, befand sich ein langer Gummischlauch.
    Dann hatte der Schemen den Lichtkegel verlassen und wurde vom Nebel und Regen verschluckt.
    Einen Augenblick später verriet ein leises Plätschern, daß der Eimer ausgeleert wurde. Benzingeruch hing über der Straße und sickerte aus einem Gully, durch den die Flüssigkeit weggeschwemmt wurde.
    Schließlich breitete sich wieder Stille über die kleine Stadt. Nur das Rauschen des Regens und ab und zu ein Auto, das auf einen der Highways nach New York fuhr, waren zu hören.
    Der altmodische Tourenwagen arbeitete sich mit vierzig Meilen in der Stunde über den Asphalt. Jim saß über das Lenkrad gebeugt und hatte die Augen dicht an der Windschutzscheibe, um bei dem strömenden Regen die Fahrbahn vor sich zu erkennen.
    Die beiden Frauen kauerten im Fond und hatten die Kragen der Regenmäntel hochgeschlagen. Durch die zerbrochenen Fenster sprühten Wasser und Dreck.
    »Ich glaube, das Läuten hat nicht uns gegolten«, sagte das Mädchen Alice mit bebender Stimme.
    »Ich bin nicht so sicher«, rief der junge Mann scharf zurück.
    Tante Nora neigte sich vor, reckte das Kinn hoch und stemmte die Arme in die Seiten.
    »Jim Cash, Sie wissen etwas, das Sie uns Frauen vorenthalten haben«, rief sie laut, um den Lärm des Motors und den Regen zu übertönen. »Ich merke es daran, wie Sie sich benehmen!
    Sie wissen mehr über den Green Bell, als Sie zugeben, zum Beispiel, wer es ist, oder so etwas Ähnliches. Sie können mir nichts vormachen. Sie wissen etwas!«
    Jim Cash sagte nichts.
    »Geben Sie Antwort«, forderte Tante Nora.
    »Sie können Gedanken lesen, Tante Nora.« Jim brachte ein klägliches Lächeln zustande.
    »Was ist es?« Tante Nora beugte sich neugierig vor. »Was wissen Sie?«
    »Das werde ich Ihnen nicht sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Aus dem einfachen Grund, weil dieses Wissen für Sie ein Todesurteil wäre – für Sie und Alice. Der Green Bell würde Sie töten, damit Sie sein Geheimnis nicht verraten können.«
    »Unsinn!« Tante Nora bemühte sich, überzeugend zu wirken. »Woher sollte der Green Bell wissen …«
    »Er würde es wissen, Tante. Er und seine Leute wissen alles.«
    Tante Nora erbleichte. Die Adern an ihren fetten Händen schwollen an.
    »Hören Sie zu, Jungchen. Weiß der Green Bell etwa auch, was Sie jetzt tun?«
    Jim Cash zuckte zusammen und verlor beinahe die Kontrolle über den Wagen.
    »Ich weiß es nicht!« schrie er schrill und hysterisch. »Vielleicht weiß er es, ich bin mir dessen nicht sicher. Die Angst, daß ich jeden Augenblick umgebracht werden könnte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher