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DS001 - Der Chef

DS001 - Der Chef

Titel: DS001 - Der Chef
Autoren: Kenneth Robeson
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gab ein paar Sekunden der schrecklichen Erstarrung.
    Etwas Unerhörtes war geschehen! Die Zeremonie war heilig. Wer sie unterbrach, beging die schlimmste Gotteslästerung.
    Hunderte von zornigen Augenpaaren richteten sich auf den Häuptling der rotfingrigen Kriegerkaste.
    Häuptling Morgenwind hob beide Arme beschwörend in die Höhe.
    »Kinder.« schrie er. »Ihr dürft die Zeremonie nicht weiterführen! Die Götter verbieten es! Sie wollen diese weißen Männer nicht in eurer Mitte dulden!«
    Protestrufe wurden laut, aber Häuptling Morgenwind achtete nicht darauf und sprach weiter.
    »Ein schreckliches Schicksal wird unser Volk ereilen, wenn ihr diese Fremden in unseren Stamm aufnehmt. Der Zorn der Götter wird furchtbar sein!«
    Doc Savage hatte sich bisher nicht bewegt. Er erkannte in diesem dramatischen Zwischenfall den letzten verzweifelten Versuch Häuptling Morgenwinds, die Mayas wieder auf seine Seite zu bringen.
    Doc beobachtete, daß der Bursche völlig außer sich war. Seine Augen glühten in fanatischem Feuer, seine Arme bebten.
    Die Mayas sollen selbst ihre Entscheidung treffen, sagte sich Doc. Er vertraute auf sie und wollte daher nicht eingreifen – und sein Vertrauen war gerechtfertigt!
    König Chaac erteilte mit lauter, aber ruhiger Stimme einen Befehl. Die Mayas mit den gepolsterten Brustpanzern und Waffen rückten gegen Häuptling Morgenwind vor.
    Der Anführer der Kriegerkaste ließ sich auf keinen Kampf ein. Er wich zurück, hielt aber noch einmal inne.
    »Ihr Narren!« schrie er. »Das werdet ihr noch bereuen! Auf den Knien werdet ihr zu mir rutschen und um Gnade winseln! Ihr alle! Sonst müßt ihr sterben!«
    Nach dieser letzten Drohung wandte Häuptling Morgenwind sich ab und floh. Kurze Zeit später war er im Dschungel verschwunden.
    Dieser Zwischenfall hatte jedoch Doc sehr nachdenklich gestimmt. Am Klang von Häuptling Morgenwinds Stimme glaubte er erkannt zu haben, daß der Mann nicht nur geblufft hatte. Irgend etwas führte der Häuptling der Kriegerkaste noch im Schilde.
    Was mochte das sein? Je mehr Doc nachdachte, um so unruhiger wurde er. Der Mörder, der seinen Vater auf dem Gewissen hatte, trieb sich noch immer hier herum.
    Dieser Mann war ebenso schlau wie gewissenlos.
    Doc wünschte, daß er und seine Männer jetzt ihre Waffen bei sich gehabt hätten.
    Doch inzwischen wurde die Zeremonie weitergeführt. Der rhythmische Gesang ertönte wieder. Höher und höher stiegen Doc und seine Freunde die Pyramide empor.
    Jetzt waren sie fast an der Spitze. König Chaac ging voran und warf frischen Weihrauch in die große Schale. Dann sollten die letzten feierlichen Worte des Rituals vom Herrscher des Tals der Verschollenen gesprochen werden.
    In diesem Augenblick brach der Tumult los.
    Das Rattern schnell aufeinander folgender Explosionen war zu hören.
    »Maschinengewehre!« rief Renny.
    Schreckensrufe und Schmerzensschreie drangen aus den Reihen der Mayas. Einige waren von dem mörderischen Kugelhagel niedergemäht worden.
    Offensichtlich waren vier Schnellfeuerwaffen in Aktion. Die gefährlichen Waffen waren an den vier Seiten der Pyramide so geschickt getarnt in Stellung gebracht, daß die Schützen nicht zu sehen waren.
    Doc rief seinen Freunden sowie König Chaac und dessen Tochter zu, hinter den großen Steinfiguren oben auf der Pyramide in Deckung zu gehen.
    Gerade noch rechtzeitig! Kugel pfiffen über die Fläche, wo sie eben noch gestanden hatten. Steinsplitter flogen durch die Luft. Eine der großen Götzenfiguren fiel sogar um.
    Ein Querschläger prallte dicht neben Doc an die Steinmauer und blieb nahe bei ihm liegen. Er hob das plattgedrückte Geschoß auf und musterte es.
    »Das ist nicht das Kaliber unserer Waffen«, erklärte er. »Das bedeutet, daß die Heckenschützen unsere Waffen nicht erbeutet haben. Jemand muß von außen in das Tal der Verschollenen Maschinengewehre geschleust haben.«
    Die Freunde sahen einander an. Sie kannten die Antwort auf diese Frage. Der Mörder von Docs Vater mußte die Waffen hergeschafft haben.
    Das Geknatter der Maschinengewehre hörte auf.
    Rechts von ihnen trat auf einem flachen Hügel Häuptling Morgenwind aus den Büschen hervor.
    »Da seht ihr, wie meine Prophezeiungen in Erfüllung gehen!« schrie er. »Vernichtet die weißen Männer! Kriecht vor mir auf euren Knien und bittet um euer Leben! Erkennt mich als euren Herrscher an, sonst müßt ihr alle sterben!«
    Im nächsten Augenblick geschah etwas Überraschendes. König Chaac
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