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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber
Autoren: Susan Andersen
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über die Geschichte zu informieren.
    Allerdings hatte es bei ihnen gerade zum ersten Mal geklingelt, als er plötzlich Drus gellenden Hilfeschrei vernahm.
    J.D.'s Blut gefror zu Eis, er ließ den Hörer fallen, rannte hinaus auf die Veranda und zog im Laufen die Pistole aus dem Bund seiner Jeans. Nie zuvor in seinem Leben hatte er sich derart schnell bewegt.
    Butch war zu sich gekommen und hatte Dru beim Fußgelenk gepackt. Er hatte sie eindeutig überrascht, denn sie stierte wie hypnotisiert auf ihn herunter und schrie sich die Kehle aus dem Leib. J.D. hechtete auf Butch zu und trat ihm so gewaltig gegen den Arm, dass er jaulend losließ.
    Am liebsten hätte er mehr als einmal zugetreten. Erfüllt von einem glühend heißen Zorn hockte er sich neben seinen alten Kumpel und presste ihm den Lauf der Waffe dorthin, wo sein Hals auf seinen Kiefer traf. »Ein falscher Atemzug, du Hurensohn, und ich blase dir den Schädel weg.«
    Stöhnend hielt sich Butch den Arm und J.D. blickte auf die röchelnde Dru. »Alles in Ordnung, Schätzchen?«
    Ihre Zähne klapperten, sie machte einen Hüpfer rückwärts, schlang sich die Arme um die Brust und starrte auf die beiden Männer, als wären sie zwei wilde Tiere, die sich jeden Moment auf sie stürzen könnten, um sie zu zerfetzen. Ihr Blick war panisch und sie war genauso weiß wie in dem Moment, nachdem sie Butch mit dem Stein niedergeschlagen hatte.
    Trotz der Wut, von der er nicht gewiss hätte sagen können, ob sie gegen Butch oder ihn selbst gerichtet war, sagte er mit sanfter Stimme: »Okay, ich sehe, dass du nicht in Ordnung bist. Ich wollte gerade deine Tante und deinen Onkel anrufen und glaube, dass ich den Hörer nicht aufgelegt habe. Warum gehst du nicht gucken, ob jemand in der Leitung ist?«
    Sobald sie im Haus verschwunden war, packte er Butch bei den Haaren, riss seinen Kopf nach hinten und presste die Mündung der Pistole noch fester gegen seinen Hals.
    »Nenn mir einen guten Grund, weshalb ich nicht einfach abdrücken und uns allen dadurch eine Menge Ärger ersparen sollte.«
    »Himmel, Mann«, krächzte sein alter Kumpel. »Das willst du doch bestimmt nicht...«
    »Da irrst du dich, Amigo. Ich will nämlich sehr gern.« Er stieß die Waffe noch tiefer in die empfindliche Haut direkt unter Butchs Kinn. »Sehr, sehr gern sogar.«
    Butchs Nasenflügel bebten und von seinen Augen war vor lauter Panik fast nur noch das Weiße zu sehen. »Denk eine Minute darüber nach, J.D. Du bist nicht der Typ, der kaltblütig einen anderen ermordet.«
    »Das dachte ich bisher auch«, stimmte J.D. ihm unumwunden zu. »Aber das war, bevor du dich an meiner Frau vergriffen hast.« Er neigte seinen Kopf und murmelte dicht an Butchs linkem Ohr: »Es wäre die perfekte Lösung, findest du nicht auch?«
    Butch verdrehte die Augen und zappelte kurz. »Was willst du damit sagen?«
    »Wenn ich dich töten würde, würde ich der Welt im Allgemeinen einen großen Dienst erweisen und ich selbst könnte wegen des Alibis, das ich dir gegeben habe, nicht mehr in die Bredouille geraten. In der Tat, je mehr ich darüber nachdenke, umso besser gefällt mir die Idee. Willst du wissen, was ich dem Sheriff erzählen werde, wenn er nachher kommt?«
    »J.D. ...«
    »Officer, ich weiß wirklich nicht, warum er mich töten wollte«, sagte J.D. mit verletzter und gleichzeitig passend verwirrter Stimme. »Ich dachte, wir wären gute Freunde, aber er hat immer wieder gesagt, er würde mich mit in den Wald nehmen und mir das Hirn rauspusten. Glücklicherweise hat Ms. Lawrence ihm, bevor es dazu kam, einen Stein auf den Kopf gedonnert. Das war, kurz bevor ich Sie angerufen habe. Nur, dass er gar nicht bewusstlos war und Dru am Bein gepackt hat. Ich habe nach ihm getreten, aber er hat versucht, an die Waffe heranzukommen, die ich ihm abgenommen hatte, und wir haben miteinander gerungen. Dann ging die Pistole los ... einfach los. Gott, ich wollte ihn bestimmt nicht töten.« J.D. stieg ein scharfer Ammoniakgeruch in die Nase und als er auf Butch herabsah, bemerkte er zwischen dessen Beinen einen nassen Fleck. Dieser Anblick war derart befriedigend für ihn, dass sein Zorn verflog. »Huch. Es ist nicht gerade lustig, wenn man, statt zu drohen, plötzlich selbst derart bedroht wird, findest du nicht auch?«
    Butch funkelte ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Du drückst nicht ab, oder, Carver?«
    »Nein.« Er lockerte den Druck der Waffe. »Nicht, solange du mich nicht dazu zwingst.«
    »Weißt du, das ist der
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