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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber
Autoren: Susan Andersen
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war, bei einer Frau gewesen. Ich schwöre dir, ich hätte niemals für ihn gelogen, wenn ich auch nur eine Sekunde gedacht hätte, er hätte etwas mit dem Überfall zu tun.« Wenigstens das musste sie ihm glauben.
    »Natürlich nicht«, stimmte sie ihm zu seiner Erleichterung zu. »Aber warum hast du nicht diese Frau für ihn aussagen lassen?«
    »Weil er mit der schlimmsten Furie in der gesamten westlichen Hemisphäre verheiratet ist und ich wusste, dass sie ihm die Eier abschneiden und sie zum Abendbrot servieren würde, wenn sie je erführe, dass er sie betrügt.« Na klasse, Carver. Er hatte einem Mörder ein Alibi gegeben, damit dessen Frau nicht merkte, dass er sie betrog. Wirklich heldenhaft, nicht wahr?
    Er stöhnte leise. »Ich habe keine vernünftige Entschuldigung für das, was ich getan habe. Ich habe mich einfach dazu überreden lassen – was einer der Gründe dafür ist, dass ich nach Seattle zurückfahren und mich den Behörden stellen muss.«
    »Was werden sie mit dir machen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht komme ich mit einem blauen Auge davon. Vielleicht aber stecken sie mich auch direkt in den Knast.« Letzteres hielt er für wahrscheinlicher, doch das sagte er nicht laut.
    Dru ließ die Arme etwas sinken und schlang sie, als würde sie plötzlich frieren, eng um ihren Körper. »Aber so oder so hast du nicht die Absicht, noch mal zurückzukommen, oder?«
    Er hielt dem Blick aus ihren schmerzerfüllten Augen stand. »Nein.«
    Dru spürte, wie etwas in ihrem Inneren zerbrach. Sie hatte genug von seinem Gespräch mit Butch mit angehört, um zu wissen, dass er etwas für sie empfand. Und trotzdem war er bereit, einfach zu gehen und die Kostbarkeit ihrer Verbindung fortzuwerfen.
    Er warf sie wie einen wurmstichigen Apfel weg!
    Wie eine Flamme, die plötzlich frischen Sauerstoff bekam, loderte heißer Zorn in ihr auf. Er brannte heißer und stärker als ihr Schmerz und sie war dankbar für die reinigende Hitze.
    »Tja, das kommt dir doch sicher sehr gelegen, oder?«, fragte sie mit kühler Stimme.
    Er sah sie reglos an. »Was?«
    »Auf diese Weise kannst du dich klammheimlich aus einer Affäre stehlen, die dir allmählich langweilig geworden ist.«
    »Himmel, Dru. Du kannst doch unmöglich glauben ...«
    »Warum nicht? Habe ich vielleicht irgendeinen Liebesschwur von dir überhört? Nein – du hast mich von Anfang an davor gewarnt, dass du nicht an die ewige Liebe glaubst, nicht wahr?« Sie schlang die Arme noch enger um sich, bemühte sich jedoch gleichzeitig um ein möglichst gleichgültiges Gesicht. Es erschien ihr lebenswichtig, dass er nicht erführe, wie verletzt und vor allem wie wütend sie war. »Also tu dir keinen Zwang an, wenn du jetzt verschwinden willst. Ich bin es schließlich gewohnt, von den Männern wie ein benutztes Kleenex weggeworfen zu werden, nachdem sie ihr Vergnügen mit mir hatten.«
    Die Flammen ihres Zorns loderten immer höher. Am liebsten hätte sie ihn geschlagen, hätte sie ihm die gleichen Schmerzen zugefügt, die sie empfand. »Aber, John David, lass mich dir noch sagen, wie es für mich dann weitergehen wird. Sobald du verschwunden bist, werde ich runter in den Red Bull fahren, mir einen netten Cowboy suchen, ein paar langsame Tänze mit ihm drehen, ein paar Gläser mit ihm trinken und – wer weiß? Vielleicht nehme ich ihn am Ende des Abends noch mit heim. Schließlich weiß ich aus zuverlässiger Quelle, dass ich das perfekte Schlampenkleid besitze, in dem ich den Männern ...«
    Er packte ihre Arme, schüttelte sie unsanft, schob sich dicht an sie heran und knurrte: »Du würdest mein Kleid anziehen, um einen anderen zu verführen?«
    »Allerdings, Kumpel. Vielleicht erspare ich mir dieses Mal die Mühe, auch noch Unterwäsche zu tragen. Auf diese Weise braucht mein neuer Stecher keine Zeit zu verlieren, bevor er ans Eingemachte geht.«
    »Nie im Leben! Kein verdammter Cowboy sollte es jemals wagen, Hand an dich zu legen. Du gehörst nämlich mir.«
    »Als deine Frau.« So hatte er sie Butch gegenüber genannt.
    »Genau! Und niemand legt Hand an meine Frau außer ...« Plötzlich ließ er von ihr ab und machte einen Schritt zurück. »Oh. Wirklich clever. Aber es wird nicht funktionieren, Dru. Außerdem würdest du so etwas niemals tun.«
    »Wer sagt das? Du wirst ja nicht hier sein, weshalb also sollte ich auf diesen Spaß verzichten?«
    »Ich schätze, es gibt keinen richtigen Grund, aber ich kenne dich, Lady. Ich bezweifle nicht, dass du früher
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