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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber
Autoren: Susan Andersen
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ihre Tante und ihr Onkel ein vollständiges Bild von den Geschehnissen bekamen, zur gleichen Zeit jedoch ...
    »J.D. hat diesem Butch erklärt, wenn er ihn in seiner Hütte erschießen würde, würde er bestimmt erwischt – und dann hat er ihm allen Ernstes geraten, ihn mit in den Wald zu nehmen und ihm in aller Ruhe dort eine Kugel in den Kopf zu jagen!« Sie musste es aussprechen, sonst platzte sie womöglich noch.
    »Um Himmels willen, Dru!«, fuhr J.D. sie derart wütend an, dass sie erschrocken blinzelte. »Wenn die Sache schief gegangen wäre, hätte ich nicht gewollt, dass du oder Tate mich findet, aber aus deinem Mund klingt das, als hätte ich bereitwillig das Opferlamm gespielt.«
    »Wie sollte es auch anders klingen, denn schließlich habe ich genau das gedacht.«
    »Bestimmt hatte J.D. einen Plan, um sich zu retten«, mischte sich Ben taktvoll ein.
    »Und ob.« Gleichzeitig jedoch verzog J.D. den Mund zu einem schiefen Grinsen. »Womit ich jedoch nicht sagen will, dass ich nicht echt dankbar war, als du mir die Sache abgenommen hast.«
    Zu ihrem Entsetzen konnte sich Dru nicht länger beherrschen und brach in lautes Schluchzen aus.
    »Verdammt. Ach, verdammt, Liebling.« J.D. zog sie in seine Arme. »Nicht. Bitte. Nur nicht weinen.« Er umarmte sie fest und wiegte sie beruhigend hin und her. »Tut mir Leid, dass du ihn niederschlagen musstest. Ich weiß, dass Gewalt dir völlig fremd ist.«
    Während sie gleichzeitig ein Teil seines Lebens war. Auch wenn er diesen Satz nicht laut aussprach, war er es, der Dru derart zum Weinen brachte. Sie wusste inzwischen genau, wie J.D.'s Gedankengänge funktionierten. »Du willst uns immer noch verlassen, nicht wahr?«
    »Natürlich will er das nicht, Schätzchen«, antwortete Ben an seiner Stelle. »Du bist jetzt noch erregt, aber sobald du ein bisschen Abstand bekommen hast, wird dir klar werden, dass es für J.D. keinen Grund mehr gibt zu gehen.«
    Doch Dru spürte J.D.'s innerliche Starre und sie hatte die Traurigkeit in seinem Blick gesehen. Also wischte sie sich die Tränen aus den Augen und sah Tante und Onkel bittend an. »Könnte ich einen Moment allein mit J.D. sprechen?«
    »Ja, natürlich.« Sophie hakte sich bei ihrem Gatten ein. »Komm mit, Liebling.«
    »Aber ...«
    Sie bedachte ihren Mann mit einem strengen Blick und wandte sich mit einem sanften Lächeln an die Nichte. »Wenn du uns brauchst – wir sind zu Hause.«
    Kurz darauf waren die beiden verschwunden, und J.D. musterte Dru aufmerksam. Als sie sich aus seiner Umarmung löste, einen großen Schritt zurücktrat und ihm mit vor der Brust gekreuzten Armen wortlos ins Gesicht sah, wurde ihm bewusst, dass die nächsten Minuten äußerst schwierig werden würden.
    Ihr Blick sagte: Ich warte auf deine Erklärung, Freundchen, und er kreuzte ebenfalls kampfbereit die Arme vor der Brust. »Guck mich nicht so an.« »Du hast die Absicht, aus meinem Leben zu verschwinden – also hast du nicht zu bestimmen, wie ich gucke.«
    Er machte einen Schritt in ihre Richtung, denn am liebsten hätte er sie gepackt und geschüttelt – oder aber in den Arm genommen und geküsst, bis sie ihren starrsinnigen und zugleich angewiderten Gesichtsausdruck verlor. Stattdessen blieb er mit fest verschränkten Armen vor ihr stehen.
    Sie jetzt zu berühren, wäre eine schwachsinnige Idee. Nicht, wenn er die Absicht hatte, von hier zu verschwinden, damit sie das Leben fortführen könnte, das sie gehabt hatte, bevor er in die Idylle eingedrungen war.
    Das Leben, das ihr zustand.
    Also reckte er zornig seinen Kopf. »Kannst du vielleicht plötzlich Gedanken lesen?« Er durfte keine Schuldgefühle zeigen. Selbst wenn es ihn umbrächte, würde er tun, was für sie das Beste war. »Weshalb zum Teufel bildest du dir ein, du wüsstest, was ich will?«
    Sie reckte ebenfalls das Kinn. »Hast du vor zu bleiben?«
    Ach, verdammt. Damit kam sie leider direkt auf den Punkt. Er blickte in ihre großen, himmelblauen Augen und erklärte: »Ich habe Butch ein Alibi gegeben für den Tag, an dem er den Verkäufer in dem Supermarkt erschossen hat. Bis heute wusste ich nicht, dass er den Mann getötet hat, aber dadurch wird mein Verhalten nicht entschuldigt. Ebenso wenig wie durch die Tatsache, dass ich Butch was schuldig war dafür, dass er mich als Kind davor bewahrt hat, von einem Fabrikdach zu fallen. Ich möchte jedoch, dass du weißt, dass ich ihm geglaubt habe, als er mir erzählt hat, er wäre, während der Supermarkt überfallen worden
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