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Drunter und Drüber

Titel: Drunter und Drüber
Autoren: Susan Andersen
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erheben. Abgesehen von der Aussage, die er während der Verhandlung gegen seinen ehemaligen Freund noch machen müsste, war dieser Teil seines Lebens endgültig abgeschlossen.
    Sophie verschwand in die Küche, um für Erfrischungen zu sorgen. Die Gäste scharten sich um J.D., um ihm zu gratulieren und Tate wich nicht von seiner Seite.
    Schließlich zupfte ihn der Junge am Arm. »Jetzt können Mom und du doch heiraten, oder?« »Ja.« Solange das Damoklesschwert einer möglichen Inhaftierung über ihm geschwebt hatte, hatte J.D. gezögert, die Zukunft konkret zu planen. Dru hingegen hatte keine derartigen Vorbehalte gehabt und bereits eine kleine Kirche in Star Lake gebucht und Blumenarrangements sowie ihr Hochzeitskleid bestellt. Char hatte sich schon ein Brautjungfernkleid ausgesucht und Sophie würde selbstverständlich die Hochzeitstorte backen. Die diversen Damen waren wie eine Naturgewalt und J.D. und die anderen Männer zogen die Köpfe ein und hofften, einigermaßen ungeschoren aus diesen Festivitäten herauszukommen.
    J.D. bedachte Tate mit einem breiten Grinsen. »In weniger als einem Monat.«
    »Hm, J.D.?« Tate zögerte einen Moment, dann jedoch reckte er das Kinn, straffte entschlossen die Schultern und sah seinem großen Vorbild scharf ins Gesicht. »Wenn du meine Mutter heiratest ... kann ich dann Daddy zu dir sagen?«
    J.D. starrte seinen zukünftigen Stiefsohn sprachlos an. »Du willst mich Daddy nennen?«, platzte es endlich aus ihm heraus, am liebsten jedoch hätte er sich die Zunge abgeschnitten, als er Tates Gesicht sah.
    »Vergiss es.« Tate wandte sich ab. »War eine bescheuerte Idee.«
    »Verdammt, nein, das vergesse ich bestimmt nicht.« J.D. nahm den Jungen in den Schwitzkasten, zog ihn eng an seine Seite und versetzte ihm einen spielerischen Stoß zwischen die Rippen. »Das ist sogar eine hervorragende Idee. Es wäre mir eine Ehre, Tate. Ich kann dir gar nicht sagen, wie stolz mich dieser Vorschlag macht.«
    Tate hob jetzt den Kopf und strahlte ihn an. »Ehrlich?«
    »Oh, ja. So ehrlich hab ich selten was gemeint!«, ulkte J.D., um der Situation etwas die Ergriffenheit zu nehmen.
    »Cool.« Er schlängelte sich aus J.D.'s Arm. »Lass mich los. Das muss ich sofort Mom erzählen.« Glücklich rannte er davon.
    J.D. war nie rührselig gewesen und er wusste nicht genau, wie sich der dicke Kloß in seinem Hals herunterschlucken ließ. Unauffällig verkrümelte er sich auf die Veranda.
    Gott, er hatte so vieles bekommen, dass er es manchmal richtig mit der Angst zu tun bekam. Ständig dachte er, er würde eines Morgens erwachen und erkennen, dass es sich nur um einen tollen Traum gehandelt hatte, dass er in Wirklichkeit immer noch in seiner kleinen Wohnung in Seattle lebte ...
    ... und immer noch allein war.
    »J.D.?« Dru trat neben ihn. »Alles in Ordnung?«
    Er schlang seinen Arm um ihre Schulter, zog sie dicht an seine Seite, sog die Hitze ihres Körpers dankbar in sich auf und rieb sein Kinn an ihrem schimmernden, seidig weichen Haar. »Tate hat mich gefragt, ob er mich Daddy nennen kann.« Ehe er weitersprechen konnte, musste er sich räuspern.
    »Ich weiß, er hat es mir erzählt.« Sie schmiegte sich an seine Schulter. »Und er hat mir auch erzählt, was du geantwortet hast. Das war wirklich lieb.«
    »Es war nicht lieb. Es war die Wahrheit. Es ist mir tatsächlich eine Ehre, dass er mich als Vater will.«
    »Ich denke, er ist derjenige, der sich geehrt fühlt.« Er spürte die Bewegung ihrer Wange, als sie ihr an seiner Brust liegendes Gesicht zu einem Lächeln verzog. »Nur noch dreieinhalb Wochen, John David. Dann gehörst du mir, ganz und gar mir.«
    »Das nennst du nur ? Einem Typen, der sehnsüchtig darauf wartet, endlich offiziell das Bett mit dir teilen zu dürfen, erscheint das wie eine halbe Ewigkeit.« »Armes Baby.« Sie wackelte ein wenig mit den Hüften, schob die Hände in die Gesäßtaschen seiner Hose, drückte kräftig zu, rieb ihre Brüste fest an seiner Brust, stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte verführerisch: »Ich verspreche dir, dass sich das Warten lohnt.«
    »Oh, Mann.« Er presste sie eng an sich. »Womit habe ich ein solches Glück verdient? Das ist besser als ein Hauptgewinn beim Lotto.«
    »Ach ja? Dann gefällt es dir also, Anteilseigner eines Hotels zu sein?«, stichelte sie.
    »Es gefällt mir, Anteil an deinem Leben zu haben. Der Rest ist lediglich das so genannte Tüpfelchen auf dem I.« Er strich mit beiden Händen über ihren Rücken.
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