Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Driver 2

Driver 2

Titel: Driver 2
Autoren: J Sallis
Vom Netzwerk:
Ton.
    »Mit ihren bloßen Händen?« Capel blickte sich um. »Aber es sind natürlich Messer da, nicht wahr? Überall gibt es gefährliche Gegenstände.« Er deutete auf den Mann mit der Jacke. »Und die Waffe dieses Mannes. Eine Glock – das neue Lieblingsspielzeug der Feds. Meine Frau sagt, sie ermitteln nur bei mir, weil sie dann gut essen können.«
    »Vielleicht sollten wir uns draußen unterhalten, bevor alle Ihre Gäste gehen.«
    Capel erhob sich mit der Leichtigkeit eines Mannes, der auf seine Form achtete. Er zog eine Kräckerstange aus einem Glas auf dem Tisch. Elektrolarynx in der einen, Kräckerstange in der anderen Hand. »Um mich zu verteidigen.«
    Sie gingen hinaus, wo zwei Wagen sich gerade entfernten, ein glänzender BMW und ein sehr alter Buick. Das Restaurant befand sich in einer Kurve, abseits der Hauptstraßen, es herrschte kaum Verkehr. Ein Stück oberhalb, in Richtung Goldwater, quoll die Terrasse eines Restaurants über vor jungen Leuten, die Sprühnebler waren voll aufgedreht. Es hörte sich an wie ein Schwarm Vögel. Und es sah aus, als würden die Vögel Drink für Drink eine Mahlzeit herunterspülen, die noch gar nicht aufgetischt worden war.
    »Diese Sache mit Ihnen, das ist geschäftlich, wissen Sie«, sagte Capel.
    »Wenn man es aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet, ist alles geschäftlich. Die einfachste Unterhaltung wird zu einem ökonomischen Austausch.«
    »Ja. Beide Seiten wollen etwas.« Capel nahm den Sprachzylinder für einen Moment von der Kehle, so als wäre es ein Mikrofon, und räusperte sich. »Wahr ist auch, dass die erwünschten Ziele normalerweise nicht so transparent sind. Sie wollen Ihr Leben – und mich da raus. Noch vor ein paar Minuten wollte ich dasselbe.«
    Ein schwarzer Cadillac Escalade kam die Straße entlang und bog auf den Parkplatz ein. Ein großer, dünner Mann stieg aus, bleich und mit buschigen weißen Haaren.
    »Sie haben ihn von drinnen angerufen.« Capels Hand hob sich und schwenkte leicht durch die Luft. Der Mann lehnte sich gegen den Van und sah herüber.
    »Es ist nicht einfach«, sagte Capel, »aber ich kann das Ganze hier abblasen. Ich habe genug Einfluss. Aber es wird nicht vorbei sein.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich bin sicher, dass Sie das verstehen. Genauso wenig vorbei sind dann unsere Verhandlungen.«
    »Stimmt.«
    »Sie sind ein unbeliebter Mann. Bemerkenswert – aber äußerst unbeliebt. Sie haben keine Freunde, zum Beispiel in Brooklyn, rund um die Henry Street, wo alte Frauen in ihren Schürzen auf den Stufen sitzen und Männer an Kartentischen auf dem Bürgersteig Domino spielen.«
    Capel sah an ihm vorbei. »Die gehören dann wohl zu Ihnen.« Driver drehte sich um. Eine graue Chevrolet-Limousine kam langsam heran. Zwei Köpfe darin. »Das PPD, raffiniert wie immer. Komplett anonym in ihren ungekennzeichneten Wagen.«
    Die Fahrertür öffnete sich, und ein Mann stieg aus, der wie ein Buchhalter wirkte. In seinem Hemdkragen war Platz genug für einen weiteren halben Hals. Hässliche Krawatte, abgescheuerte Ellenbogen und Knie.
    Auf der anderen Seite stieg Billies Vater aus.

» WAS SIE BESCHRIEBEN HABEN , die Art, wie die Dinge abgewickelt werden, das deutet alles auf Bennie hin. Niemand sonst in der Gegend verfügt über den nötigen Apparat und die Leute vor Ort. Dachte, ich fahr mal vorbei und rede mit ihm darüber. Wir haben eine lange gemeinsame Vergangenheit.«
    »Als Sie ein Cop waren.«
    »Noch davor.«
    Bills Begleiter war Nate Sanderson, von dem Bill sagte, er sei eine Weile beim FBI gewesen, dann im Büro des DA, bevor er sich im Department niedergelassen habe und nun zu faul geworden sei, sich noch mal zu bewegen. Hinzu kamen natürlich auch die ausgezeichnete Bezahlung und die Jobsicherheit.
    »Haben Sie gefunden, was Sie suchten?« fragte Sanderson.
    »Zum Teufel, wenn ich das nur wüsste.« Es entwickelt sich zu einer der Situationen, dachte Driver, in der jede weitere Antwort einen nur noch mehr verwirrt. Zu Bill sagte er: »Verpassen Sie im Heim nicht gerade Andy Griffith?«
    »Das hole ich beim nächsten Mal auf.«
    »Was, Sie sind entwischt?«
    »Wenn ein Mann seine Marke zeigt, werden nicht viele Fragen gestellt. Einer der Gründe, warum ich Nate hier dabeihaben wollte.«
    »Und der andere?«
    »Abteilung für organisiertes Verbrechen. Quetscht alles raus. Weiß, wo Bennie um diese Uhrzeit zu finden ist.«
    Sie befanden sich in einem höhlenartigen, größtenteils leeren Restaurant an der Missouri Ave. Auf dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher