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Driver 2

Driver 2

Titel: Driver 2
Autoren: J Sallis
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auf dich angesetzt. Und er gibt sein Bestes, dich für sein Schiff anzuwerben. Um für das Gemeinwohl zu kämpfen, gegen den gemeinsamen Feind, wie auch immer. Dann treten noch ein paar andere auf, diese Trooper, die von Beils Männern beschattet werden. Der Typ im Einkaufszentrum auch? Keine Ahnung, wo die alle herkommen. Gibt eine ziemlich dicke Suppe, mein Freund. Sind noch welche im Kochtopf?«
    »Wird sich zeigen, oder?«
    »Nur, wenn du lang genug lebst.«
    Manny nahm einen weiteren Schluck. Driver hörte den Produzenten am anderen Ende reden und fragte sich, ob Manny ihn ignorierte oder es schaffte, beide Unterhaltungen gleichzeitig zu führen.
    »Lassen sich die Punkte verbinden? Könnte alles Zufall sein. Unterschiedliche Stürme. Aber was macht das auf lange Sicht schon aus? Die Frage ist immer dieselbe: Was tust du? Wie reagierst du? Bleib dran, ich gehe auf die Terrasse.«
    Einen Augenblick später hörte Driver im Hintergrund Verkehrsgeräusche. »Und, handelst du?«
    Driver sagte nichts.
    »Denn von hier aus sieht es aus, als ob du zögerst. Erinnerst du dich, als wir das erste Mal darüber gesprochen haben? Ich habe dich gefragt, was du willst.«
    »Ja.«
    »Das Gleiche noch mal: Wenn du es nicht durchziehen willst, könntest du auch einfach gehen. Tauch unter.«
    Manny wartete einen Moment und sagte dann: »Uns wird beigebracht, dass sich die Menschheit durch große Ideen nach vorne bewegt. Aber wenn man älter wird, versteht man, dass große Nationen nicht wegen großer Ideen gebildet, Kriege nicht für große Ideen ausgefochten werden. Es passiert, weil die Menschen nicht wollen, dass sich Dinge ändern.«
    Das Tschack-tschack eines Helikopters kam durch die Leitung. Hörte sich an wie ein Rasenmäher in Nachbars Garten.
    »Denk darüber nach. Ich muss los und nett sein zu dem Geldsack hier. Schmieriges Lächeln und so – da hast du deine Kreativität. Vielleicht diskutiere ich mit ihm ja darüber, wie in den letzten zwanzig Jahren das oberste eine Prozent der Amerikaner zugesehen hat, wie sich sein Reichtum verdoppelte, während seine Steuerlast um ein Drittel gesunken ist. Vielleicht auch nicht. Bis bald, wir telefonieren.«
    Zu diesem Zeitpunkt glaubten das beide.

DAS TREATMENT , das Manny an diesem Tag für den Produzenten in groben Zügen umriss, indem er die Geschichte beim Reden wie ein Stück Tuch spann und webte, während die barometrische Scotch-Säule bis zum Astloch und dann weit darunter fiel, handelte von einem Mann, der Autos fuhr, das war alles, was er tat, und wie er eines frühen Morgens sein Ende fand, in einer Bar in Tijuana. »Ein Held unserer Zeit, der letzte Grenzbewohner«, sagte Manny. Beinahe hätte er
ein befreiter Mann
gesagt, aber er dachte, das würde zu viel Verwirrung stiften. Und obwohl ihm der Produzent auf der Stelle einen Scheck ausstellte, wurde der Film, wie so viele andere, nicht gedreht. Jahre später, an einem unerträglich hellen Morgen, fand Manny mit verschwommenem Blick und dickem Kopf den Entwurf wieder, den er schon lange vergessen hatte. Am frühen Nachmittag hatte er ihn überarbeitet. Um Mitternacht schickte er ihn an seinen Agenten bei der APA.

» SCHÖN, SIE WIEDERZUSEHEN . Haben Sie über meine Worte ausreichend nachgedacht?«
    Ganz anders als beim letzten Mal war das Restaurant ausgebucht, Tische wurden zusammengeschoben, um mehr Platz zu schaffen. Driver dachte an New York, daran, wie man dort nirgends aufstehen konnte, ohne am Tisch des Nachbarn anzuecken. Hier war allerdings Platz genug.
    »Vielleicht einen Single Malt? Einen Espresso? Haben Sie Hunger?«
    »Nichts, danke.«
    »Nichts. Aber trotzdem sind Sie hier.«
    Beil blickte zur Tür, und sofort erschien ein Kellner. »Bringst du bitte einen kleinen Teller Antipasti, Mauro? Und ein Glas Pinot Noir?«
    Innerhalb von wenigen Momenten erschienen die Antipasti, als hätten sie bereits auf der Seitenbühne auf ihren Auftritt gewartet. Allerdings konnte sich Driver schwer vorstellen, dass Beil so berechenbar war. Ein anderer Kellner brachte den Wein. Kristallglas, Silbertablett, Leinenserviette.
    »Ich komme wegen eines Namens.«
    »Ich verstehe.« Beil kaute eine Olive, schluckte. »Es besteht also eine Vereinbarung zwischen uns?«
    »Im Moment ja.«
    »Ah. Dann haben wir hier wohl so etwas, das Politiker, die immer vorsichtig sind, sich nichts ans Bein zu binden, einen verbindlichen Vorsatz nennen.« Er nippte am Wein. »Natürlich haben Sie inzwischen einen Namen.«
    »Ich weiß, wer auf
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