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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben
Autoren: Nora Roberts
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Holzkopf! Was, zum Teufel, denkst du dir dabei? Schnapp dir das Mädel, um Gottes willen, ehe es ein anderer tut.«
    »Daniel, lass den Jungen in Frieden.«
    »Einen Dreck werde ich«, wetterte er, dann verpasste er seinem derzeitigen erklärten Lieblingsenkel eine Kopfnuss. »Liebst du dieses hübsche junge Mädchen oder liebst du es nicht?«
    »Ja, verdammt noch mal.« Ians Temperament ging nur selten mit ihm durch, aber wenn es geschah, stand er seinem Großvater an Leidenschaft nicht nach. »Genug, um zu wissen, was sie braucht, und um es ihr zu geben. Du hast den Anfang gemacht, und dafür bin ich dir dankbar. Aber von jetzt an nehme ich die Sache in die Hand.«
    »Du nimmst die Sache in die Hand? Mir scheint eher, dass du alles vermasselst.«
    »Entschuldigung«, sagte Caine von der Tür her. »Ihr seid hier in einer Anwaltskanzlei. Familienkräche sind vor achtzehn Uhr nicht gestattet.«
    »Ist dir klar, was dieser Junge vorhat?«, brüllte Daniel. »Dein eigener Sohn? Den Dickschädel hat er von dir, das ist es eben. Wenn du ihm nicht schleunigst ins Gewissen redest, will ich mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben.«
    »Gute Idee«, gab Caine zurück. »Warum hältst du dich nicht einfach raus, und ich rede mit meinem Sohn?«
    »Dann tu es endlich«, brummte Daniel und fuhr an seine Frau gewandt fort: »Lass uns zu Julia gehen, die im Gegensatz zu manch anderen meiner Enkel mehr Verstand hat als ein Vogel. Und du …« Er verpasste Ian noch eine Kopfnuss. »Hör wenigstens so lange auf, dich dämlich anzustellen, bis du dieses Mädchen hast.«
    Caine küsste seine Mutter, anschließend seinen Vater und grinste, als Anna kurzerhand den polternden Daniel aus dem Zimmer schob. Dann schloss er hinter ihnen die Tür, setzte sich und grinste noch immer, während Ian sich den Kopf rieb.
    »Fühlt sich an, als wäre einem ein Dachziegel auf den Kopf gefallen, stimmt’s?«
    »Das hat er nicht mehr gemacht, seit ich zwölf war.« Dann rang Ian sich ein unsicheres Lächeln ab. »Und schon vermisse ich die beiden.«
    »Ich weiß, was du meinst. Komm, setz dich zu mir, Ian.« Caines Gesicht wurde ernst. »Der Große MacGregor hat recht. Es wird Zeit, dass wir miteinander reden. Ich möchte gern wissen, was los ist und warum du seit letzter Woche jedem, der in deine Nähe kommt, die Zähne zeigst.«
    »Ich habe den Kopf voll. Ich bin nicht verpflichtet, jede verdammte Stunde eines jeden Tages freundlich zu sein.«
    Caine hob nur eine Augenbraue. »Ich sagte, setz dich. Du wirst dir Kopfschmerzen ersparen, wenn du dich daran erinnerst, dass der Große MacGregor nicht der Einzige ist, der Kopfnüsse austeilen kann.«

29. K APITEL
    Ian setzte sich nur höchst widerwillig. Schweigend trommelte er dann mit den Fingern auf seinem Oberschenkel und hielt dem Blick seines Vaters stand.
    Sturer Bock, dachte Caine bewundernd. Diese Dickköpfigkeit war schon immer eine der hervorstechendsten Eigenschaften seines Sohnes gewesen. Es geschah nur selten, dass er einen Streit anfing, aber noch seltener ging er einem aus dem Weg.
    »Was ist zwischen dir und Naomi?«
    Das war typisch für seinen Vater, gleich auf den Punkt zu kommen. »Ich bin fast dreißig«, gab Ian zurück und ärgerte sich darüber, wie gepresst seine Stimme klang. »Ich denke, dass ich das Recht habe, meine Angelegenheiten allein zu regeln.«
    »Mit Sicherheit«, stimmte Caine in freundlicherem Ton zu. »Es sei denn, die Arbeit in der Kanzlei würde in irgendeiner Weise darunter leiden. Du bist in den letzten Tagen nicht gerade in Topform, Ian.«
    »Ich arbeite daran.«
    »Da bin ich mir sicher. Doch in der Zwischenzeit …« Caine legte seine Hand über die seines Sohnes. »Erzähl mir, was dir auf dem Herzen liegt.«
    »Verdammt.« Als er merkte, dass seine Gefühle an die Oberfläche trieben, stemmte er sich aus seinem Sessel hoch. »Verdammt. Ich tue nur, was richtig ist, was das Richtige für sie ist.«
    »Und das wäre?«
    »Mich zurückhalten.«
    »Und ist es auch das Richtige für dich, Ian? Dass du sie liebst, ist offensichtlich. Es steht dir nämlich im Gesicht geschrieben. Ich kann mich in dich hineinversetzen, denn ich empfinde für deine Mutter genauso.«
    »Ja, ich weiß. Ich habe es mein ganzes Leben lang sehen können. Und mit weniger werde ich mich auch nicht zufriedengeben.« Er fuhr sich mit den Händen durchs Haar. »Ich lasse ihr ein bisschen Zeit, ein bisschen Raum. Sie muss wissen, was sie will.«
    »Und weiß sie es nicht? Hast du sie
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