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Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe

Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe

Titel: Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe
Autoren: A Depalo
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geändert. Aber aus Loyalität zu ihrer Freundin hatte sie geschwiegen.
    Mrs Knox’ Augen hatten gefunkelt. „Sie hätten diesen öffentlichen Skandal verhindern müssen.“
    Stimmt, dachte Pia. Aber selbst wenn ich es versucht hätte, hätte es nichts genützt. Der Marquis war wild entschlossen gewesen.
    Nach dem Vorfall hatte Pia versucht, die Situation zu retten, indem sie sich mit ausgewählten Mitgliedern der Familie Wentworth besprochen und dann alle Gäste dazu ermuntert hatte, zum Empfang ins Plaza Hotel zu fahren, frei nach dem Motto „The show must go on“.
    Als Pia sich jetzt im Saal umschaute, entspannte sie sich ein wenig, obwohl es ihr immer noch im Kopf schwirrte.
    Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung, eine Entspannungstechnik, die sie schon vor langer Zeit erlernt hatte, um den Anforderungen von gestressten Bräuten und noch stressigeren Hochzeitstagen gelassen entgegensehen zu können.
    Belinda und Colin würden die Sache sicherlich klären können. Irgendwie. Man könnte eine kurze Erklärung an die Presse herausgeben, um die Wogen zu glätten. Vielleicht so etwas wie: Infolge eines unglücklichen Missverständnisses …
    Ja, genau so. Alles würde sich wieder einrenken.
    Mit der Entspannung war es schlagartig vorbei, als Pia einen großen blonden Mann am anderen Ende des Saals entdeckte.
    Obwohl er ihr den Rücken zuwandte, bekam sie eine Gänsehaut, denn er kam ihr seltsam vertraut vor. Oh nein, dachte sie. Als er sich umdrehte, um mit einem Mann zu sprechen, der zu ihm getreten war, sah sie sein Gesicht und schnappte nach Luft.
    Das war jetzt eine echte Katastrophe, dagegen war das Drama in der Kirche harmlos gewesen.
    Konnte dieser Tag noch schlimmer werden?
    Da stand doch tatsächlich James Fielding … alias „Mr Right“, der sich leider als falsch, falsch und noch mal falsch erwiesen hatte.
    Was hatte James hier zu suchen?
    Drei lange Jahre war es her, seit sie ihn zuletzt gesehen hatte, damals, als er so unverhofft in ihr Leben getreten war, um genauso schnell wieder zu verschwinden. Aber es bestand kein Zweifel: Bei diesem verführerischen blonden Adonis handelte es sich eindeutig um James.
    Er war fast zehn Jahre älter als sie, also sechsunddreißig. Aber man sieht es ihm nicht an, musste sie insgeheim zugeben. Das blonde Haar war jetzt kürzer geschnitten, aber mit seinen breiten Schultern, der muskulösen Statur und der stattlichen Größe von fast einem Meter neunzig war er noch genauso beeindruckend, wie sie ihn in Erinnerung hatte.
    Früher war er ein unbekümmerter und scheinbar sorgenfreier Mann gewesen, doch heute wirkte seine Miene ernster. Trotzdem, eine Frau vergaß ihren ersten Liebhaber nie – schon gar nicht, wenn er am Morgen danach wortlos verschwunden war.
    Unbewusst begann Pia auf James zuzugehen. Sie wusste nicht, was sie sagen würde, aber ihre Füße trugen sie vorwärts, während die Wut in ihr wieder aufflammte. Instinktiv ballte sie die Hände zu Fäusten.
    Im Näherkommen bemerkte sie, dass James mit Oliver Smithson, einem bekannten Wall-Street-Hedgefonds-Manager, redete.
    „… Eure Gnaden“, sagte der ältere Mann gerade.
    Pia stutzte. Eure Gnaden?
    Wieso wurde James mit diesem Titel angeredet? Auf dem Empfang waren eine Reihe von britischen Aristokraten, aber selbst ein Marquis wurde allenfalls mit „Mylord“ angeredet. Soweit sie wusste, wurde „Euer Gnaden“ nur für einen … Herzog benutzt.
    Es sei denn, Oliver Smithson scherzte? Aber das war eher unwahrscheinlich.
    Ehe sie den Gedanken weiterverfolgen konnte, war sie bei ihnen, und James entdeckte sie. Zufrieden registrierte Pia, dass er überrascht blinzelte, als er sie wiedererkannte.
    In seinem Smoking sah er lässig-elegant aus. Er hatte ebenmäßige Gesichtszüge, auch wenn seine Nase nicht ganz gerade war und das Kinn ein wenig kantig wirkte. Die Augenbrauen über den bernsteinfarbenen Augen, deren Schimmer sie während der einen Nacht, die sie zusammen verbracht hatten, so fasziniert hatte, waren nur eine Spur dunkler als sein Haar.
    Wenn sie nicht so wütend gewesen wäre, hätte so viel maskuline Attraktivität sie vielleicht atemlos gemacht. Allerdings spürte sie, dass sie gegen seine Reize nicht ganz immun war.
    Kein Wunder, dass ich vor drei Jahren auf ihn hereingefallen bin, rechtfertigte sie sich, der Mann ist ein wandelndes Sexsymbol.
    Obwohl sein verwegener Charme, mit dem er sie bei ihrer ersten Begegnung so überrumpelt hatte, ein wenig gezähmt schien, spürte sie, dass
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