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Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe

Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe

Titel: Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe
Autoren: A Depalo
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wecken?
    Es kam selten vor, dass Männer sich für sie interessierten. Auch wenn sie nicht fand, dass sie schlecht aussah, war sie klein und eher zurückhaltend, sodass man sie leicht übersah. Sie war eher zu niedlich, als dass sie Lust und überwältigende Leidenschaft in einem Mann wachrief.
    Lächelnd sah James sie an. „Sind Sie neu in New York?“
    „Kommt drauf an, was Sie mit ‚neu‘ meinen“, erwiderte sie freundlich. „Ich lebe seit ein paar Jahren hier.“
    „Und wurden aus welchem Märchen hierhergezaubert?“
    Sie lachte. „Cinderella natürlich. Ich bin blond.“
    „Natürlich.“ Er stimmte in ihr Lachen ein und legte einen Arm auf die Rückenlehne der Bank. „Und was für ein hübsches Blond“, murmelte er, während er mit einer der blonden Locken spielte, die sich an Pias Hals kräuselten. „Wie gesponnenes Gold, verwoben mit Sonnenschein.“
    Pia sog die Luft ein und spürte, dass sich ihr Puls beschleunigte.
    Gebannt schaute sie ihm in die Augen. Ich könnte, überlegte sie, stundenlang die unterschiedlichen Schattierungen darin studieren.
    James neigte den Kopf, und um seine Augen herum bildeten sich kleine Lachfalten. „Okay, Pia“, fuhr er mit seiner dunklen, einschmeichelnden Stimme fort, „Broadway, Wall Street, Mode, Werbung oder Der Teufel trägt Prada ?“
    „Leider daneben.“
    Erneut zog er erstaunt eine Augenbraue hoch. „Bisher habe ich noch nie falschgelegen.“
    „Nie?“, fragte sie und tat überrascht. „Tut mir leid, dass ich Ihre Erfolgsserie durchbreche.“
    „Kein Problem. Ich vertraue auf Ihre Diskretion.“
    Sie flirteten – besser gesagt, er flirtete mit ihr –, und sie konnte erstaunlicherweise mithalten.
    Es war berauschend. Noch nie hatte ein Mann so mit ihr geschäkert, schon gar nicht ein Mann von James’ Kaliber.
    Und das, obwohl sie weder Schauspielerin, Bankerin noch Model war und auch nicht in der Werbung oder im Verlagswesen arbeitete. „Ich bin Eventmanagerin und organisiere Partys.“
    „Ah.“ Seine Augen funkelten. „Ein Partygirl. Großartig.“
    „Was ist mit Ihnen? Was machen Sie hier in New York?“
    Er richtete sich auf und zog seinen Arm weg. „Ich bin nur ein ganz gewöhnlicher Typ mit einem langweiligen Job in der Finanzbranche.“
    „An Ihnen ist nichts gewöhnlich“, platzte sie heraus, bevor sie erschrocken den Mund schloss.
    Wieder wurde das Grübchen sichtbar, als er lächelte. „Ich fühle mich geehrt.“
    Pia nippte an ihrem Drink, weil er und dieses Lächeln – und natürlich das Grübchen – merkwürdige Dinge in ihrem Inneren anrichteten.
    Der muskulöse Oberschenkel in der beigefarbenen Hose und die breiten Schultern in dem hellblauen Hemd machten die Sache auch nicht besser.
    Er nickte und ließ seinen Blick zu ihrem Ausschnitt wandern. „Das ist eine interessante Kette, die Sie da tragen.“
    Unwillkürlich blickte Pia an sich hinab, obwohl sie genau wusste, was er sah. Sie trug eine Silberkette mit einem fliegenden Fisch als Anhänger. Die passte nämlich gut zu dem sommerlichen, ärmellosen engen Kleid in Türkistönen, für das sie sich an diesem Morgen entschieden hatte.
    Sie griff nach dem Anhänger. „Die Kette ist ein Geschenk von meiner Freundin Tamara, die eine begnadete Schmuckdesignerin ist. Weil ich so gern angeln gehe.“
    „Ehrlich? Dann sind Sie eine Frau ganz nach meinem Geschmack.“
    Pia versuchte, ihre Überraschung nicht allzu deutlich zu zeigen. Natürlich hatte er auch Interesse am Angeln. Er war schließlich ihr Traummann.
    „Angeln Sie gern?“, fragte sie unnötigerweise.
    „Seit ich drei oder vier bin. Was fangen Sie am liebsten?“
    Sie lachte ein wenig unsicher. „Oh, alles. Barsch, Forellen … Es gibt in Pennsylvania, wo ich groß geworden bin, reichlich Seen. Mein Vater und Großvater haben mir beigebracht, wie man einen Köder auswirft … wie man reitet und … wie man eine Kuh m…melkt.“
    Wieso hatte sie ihm erzählt, dass sie Kühe melken konnte? Das klang so schrecklich nach Unschuld vom Lande. Dabei wollte sie doch weltmännisch rüberkommen.
    James sah dennoch fasziniert aus. „Reiten … das wird ja immer besser. Ich reite, seit ich laufen kann.“ In seinen Augen blitzte Humor auf. „Mit dem Melken kann ich allerdings nicht mithalten.“
    Sie errötete.
    „Aber ich habe während eines Aufenthaltes in Australien ein paar Schafe geschoren.“
    „Okay, damit haben Sie mich übertrumpft. Ich gebe mich geschlagen.“
    „Wusste ich’s doch, dass ich mit den
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