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Dreck: Roman (German Edition)

Dreck: Roman (German Edition)

Titel: Dreck: Roman (German Edition)
Autoren: David Vann
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in sein Zimmer, er schloss dieTür, duschte, um endlich sauber zu sein, vergrub sich unter den Decken, in einem warmen Nest, und fiel in tiefen Schlaf.

 
 

 

 
    G alen wachte mit Jennifers Schlüpfer vor der Nase auf, Schenkel zu beiden Seiten seines Kopfes.
    Guten Morgen, Vetter, sagte sie. Es ist eine Sünde, weißt du, heimlich die eigene Cousine zu begaffen. Aber du gaffst die ganze Zeit. Also dachte ich mir, gebe ich dir mal was zum Gaffen.
    Blaue Seide, ein anderer Ton als die blaue Baumwolle gestern. Enger. Er spürte die Hitze. Er wollte sie riechen, aber sie roch nur nach Seife.
    Er wagte nicht zu sprechen. Damit es nicht aufhörte.
    Die zweiundzwanzigjährige Jungfrau, sagte sie. So nah warst du noch nie dran, stimmt's?
    Stimmt, sagte er.
    Warum nicht?
    Keine Ahnung. Einfach nicht sehr beliebt wahrscheinlich.
    Und ein Muttersöhnchen. Du verlässt ja nie das Haus.
    Die geistige Existenz wird nicht genug geschätzt.
    Du meinst, Freaks werden nicht gefickt. Du kannst wichsen. Du kannst wichsen, während du mich anguckst.
    Also langte er nach unten und fing an, zu ziehen und fest zu drücken, und genoss den Schmerz.
    Ich dreh mich um, sagte sie. Damit ich zusehen kann.
    Sie stellte sich aufs Bett, das wankte wie ein Ozean,und ließ sich andersherum wieder herab. Und schlug beide Decken zurück, sodass er entblößt dalag. Er zog fester. Diesen Ausblick hatte er noch nie gehabt. Schenkel und Po von hinten, so perfekt geformt, herrlich rund, und die Höhlung und Wölbung vorne. Der Saum ihres Schlüpfers auf weicher, cremiger Haut.
    Kannst du deinen Schlüpfer zur Seite ziehen?, fragte er. Ich will gucken.
    Nein, sagte sie. Noch nicht. Erst mal kriegst du nur den Schlüpfer.
    Noch nicht, sagte er.
    Wieso willst du das überhaupt? Wenn dir die geistige Existenz so wichtig ist?
    Galens Schwanz war so steif wie noch nie. Er strich ihn langsamer, um es hinauszuzögern, und er sah, dass sie feucht wurde, die Seide in der Mitte dunkler.
    Du wirst feucht, sagte er.
    Ja, sagte sie. Das gefällt mir. Das Zusehen. Ich will, dass du jetzt kommst.
    Also machte er schneller und schob die Hüfte vor, spürte, wie sich der gesamte Körper anspannte, und dann kam er, und sein Hals bog sich nach hinten, und er bebte vor Lust. Er machte die Augen wieder auf, ihr Schlüpfer dunkel und feucht über ihm, und er wollte sie im Mund haben. Bitte, sagte er. Lass mich gucken oder lass mich bloß lecken.
    Jennifer richtete sich auf und stieg vorsichtig mit nackten Füßen auf den Boden. Nein, sagte sie. Aber hat Spaß gemacht. Es ist immer nett, Zeit mit der Familie zu verbringen.
    Galen lachte. Das Lachen tat gut, und er bemühte sich, erneut die kleinen Japser einzufügen.
    Du bist ein Freak, sagte sie. Ich gehe jetzt. Aber sie lächelte, und Galen hatte sich noch nie so gut gefühlt. Als sie weg war, lag er einfach da und starrte lächelnd die Zimmerdecke an.
    Dann klopfte seine Mutter an die Tür. Steh auf, sagte sie. Wir essen rasch zu Mittag, und danach kümmern wir uns um die Walnüsse.
    Die Walnüsse hatte Galen ganz vergessen.
    September, rief er. Die Ernte ist erst im September. Aber sie war schon wieder unten.
    Es war erst Ende Juli, aber seine Mutter würde verlangen, dass sie alle Trockengestelle rausholten und prüften.
    Galen stand auf, wusch sich und suchte dann grüne Kleidung zusammen. Er würde sich als unreife grüne Walnuss verkleiden. Ein grünes Sweatshirt und grüne Gummistiefel hatte er. Was ihm fehlte, war eine grüne Hose. Aber im Flurschrank, in den Regalen, die nach Mottenkugeln rochen, fand er zwei grüne Handtücher. Er schlang alte Gürtel um die Schenkel, um die Handtücher zu fixieren, und zog dann die grünen Stiefel an.
    Galen ging vorsichtig die Treppe hinunter und fühlte sich dabei wie ein alter Ritter, der in den Kampf zog. Er würde sich mit einer Riesengurke als Schwert bewaffnen oder mit einem Spargelspeer.
    Mutter, sagte er, als er ins Esszimmer trat. Grüne Walnuss meldet sich zum Dienst.
    Galens Tante quiekte vor Lachen, und Jennifer schnaubte ihre Milch auf den Teller. Galens Mutter aber schnitt weiter die Kante von ihrem Fleischwurst-Sandwich. Schön, sagte sie. Iss was, Grüne Walnuss.
    Ich hoffe, meine Unreife verdrießet Euch nicht.
    Seine Mutter schnitt das Sandwich diagonal in vier Teile und nahm ein Dreieck. Heute ist ein besonderer Tag für mich, sagte sie. Immer um diese Zeit des Jahres haben Mom und Dad die Trockengestelle rausgeholt, um sie zu inspizieren. Wir haben
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