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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung
Autoren: Walter Jon Williams
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kreischenden Frau, zur Tochter, die sich um das Baby kümmerte, als gäbe es nichts anderes auf der Welt, und als könnte sie mit ihrer Willenskraft alles andere ausblenden. Bitte hasst uns nicht. Dann eilte Sula die Treppe hinunter.
    Über ihr knackte es, als die Sprinkleranlage des Gebäudes zum Leben erwachte. Ein sanfter Regenschauer setzte ein.
    »Das war ja wirklich brillant«, schnaufte Sula. »Absolut brillant.« Sooft die Gruppe Blanche den Plan auch durchgegangen war, niemand war auf die Idee gekommen, dass die erste naxidische Reaktion auf den Bombenanschlag darin bestehen könnte, sämtliche Gebäude in der Umgebung mit einer Million Kugeln einzudecken, um alle feindlichen Aktivitäten zu unterdrücken.
    Wenigstens mündete die Treppe auf der dem Axtattle Parkway abgewandten Seite, und bis ins Treppenhaus schlugen die Kugeln nicht durch. Als Sulas Stiefel über die Stufen polterten, entschied sie, ihren Vorgesetzten wissen zu lassen, dass der Einsatztrupp 491 um sein Leben rannte.
    »Kommunikator: an Blanche.« Sie bemühte sich, einigermaßen gelassen zu sprechen. »Der naxidische Beschuss ist zu stark, Vier-neun-eins zieht sich zurück. Kommunikator: senden.«
    Wenige Sekunden später traf die Antwort ein und übertönte das Knattern der Wassertropfen auf ihrem Helm. »Vier-neun-eins, Erlaubnis zum Rückzug erteilt.«
    Ich habe nicht um Erlaubnis gebeten, dachte Sula. Wieder explodierte irgendwo eine Granate. Trotz der laufenden Sprinkleranlage roch es nach Rauch.
    Ein Stück Putz prallte von Sulas Helm ab, und sie wischte sich den feuchten Staub von der Schulter. Sie kamen gut voran, obwohl das Wasser inzwischen in kleinen Kaskaden die Treppe herunterstürzte.
    Die Eingangshalle war voller desorientierter Zivilisten, viele nur spärlich bekleidet oder in Schlafanzügen. Einige waren verwundet. Heulende Kinderstimmen hallten zwischen den gekachelten Wänden, die Leute tappten barfuß oder in Pantoffeln im Wasser umher. Von Team 211 war nichts zu sehen.
    »Alle raus hier!«, rief Sula. Sie winkte, um den Bewohnern die Richtung zu zeigen. »Ziehen Sie sich zwei oder drei Straßen weit zurück und warten Sie, bis die Luft wieder rein ist. Wenn Sie verletzt sind, können Sie auch dort auf Hilfe warten.«
    »Was ist denn los?«, wollte jemand wissen.
    »Der Krieg!«, antwortete ein zorniger Bass. »Der verdammte Krieg!«
    »Ist der Krieg denn nicht vorbei?«, fragte der Erste.
    »Bewegt euch!«, rief Sula. »Verzieht euch, bevor ihr ins Kreuzfeuer geratet!« Ihr Idioten!, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Sie wandte sich an Spence und benutzte deren Codenamen. »Ardelion, wie schwer ist deine Verletzung?«
    Die Frau betrachtete ihren Stiefel, der im Wasser rote Spuren hinterließ. »Ich bin nicht sicher. Es ist wohl nicht so schlimm, tut aber höllisch weh.«
    »Müssen wir dich tragen?«
    Spence schüttelte den Kopf. »Ich kann laufen, allerdings nicht schnell rennen.«
    »Also gut. Du und Starling zieht die Kapuzen über den Kopf. Nehmt auch die Gewehre mit unter das Cape. Wischt euch den Dreck von den Schultern und bleibt in dieser Gruppe, bis ihr das Auto erreicht.«
    Sie klemmte sich das Gewehr mit dem Lauf nach unten unter den Arm, schüttelte so gut es ging den Putz von ihrem Umhang und zog sich die Kapuze über den Helm, die sie mit einer Klammer vor dem Helm verschließen konnte. Ihr Visier übermittelte ihr weiterhin das, was die Sensoren der Kapuze auffingen, und so konnte sie immer noch sehen, wohin sie lief.
    Macnamara übernahm die Führung, als das Team mit den Zivilisten nach draußen ging. Zwischen den Gebäuden, die den Schall zurückwarfen, waren die Schüsse viel lauter. Sula wurde es ein wenig schwindlig, als sie die Umgebung wabernd und leicht verzerrt wahrnahm, und sie fühlte sich in ihrem stickigen Anzug beengt. Dabei konnte sie nur staunen, wie gut die Tarnumhänge funktionierten. Von Spence und Macnamara konnte sie außer den Stiefeln und den feuchten Fußabdrücken auf dem Pflaster nichts sehen.
    Draußen verstreuten sich die Zivilisten und vermischten sich mit Gruppen aus anderen Gebäuden. Alle hatten die Explosion gehört, als die Brücke in die Luft geflogen war, und nun kamen sie entweder herbei, weil sie Trottel waren und gaffen wollten, oder weil sie freundliche Mitbürger waren und etwaigen Verletzten helfen wollten. Die Schießerei und die folgenden Detonationen hatten sie jedoch eines Besseren belehrt, und nun standen sie unschlüssig auf der Straße herum.
    Sula ging zu
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