Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung
Autoren: Walter Jon Williams
Vom Netzwerk:
billige Medien benutzt wurde. Am nächsten Morgen um 11.01 Uhr wollte Hong sie in der Wohnung in Grandview treffen.
    Er hatte bisher noch nie ein Treffen in Sulas Wohnung anberaumt, sondern die Öffentlichkeit bevorzugt, am liebsten ein Straßencafé, wo er Beobachter sofort bemerkt hätte.
    Sula tippte sich mit dem Plastikblatt an die Oberlippe. Es war merkwürdig, denn weder das Plastik noch die Botschaft passten zu Hong.
    Sie gab Macnamara Anweisungen, welche Ausrüstung sie am folgenden Tag benötigten. Sie selbst hatte bei ihrem letzten Besuch in der Wohnung in Grandview schon gewisse Vorbereitungen getroffen. Jetzt verließ sie das Uferviertel und fuhr mit dem Taxi an Greyjeans Fenster vorbei, in dem das weiße Nachrichtenblatt deutlich zu sehen war. Dies bestätigte Sulas Verdacht, dass die Naxiden die Wohnung gefunden hatten.
    Am nächsten Morgen blieb Spence in der Wohnung im Uferviertel zurück, denn es stand zu befürchten, dass eine humpelnde Technikerin sofort auffallen würde. Sula und Macnamara fuhren jeweils mit einem eigenen Taxi an der Wohnung in Grandview vorbei und trafen sich drei Straßen entfernt. Das weiße Nachrichtenblatt klemmte immer noch hinter dem Fenster. In der Nähe waren einige große Fahrzeuge geparkt, die harmlos aussahen, in denen aber vermutlich Polizisten saßen.
    Auf jeden Fall war nirgends Lord Octavius Hong zu sehen, der um eine Straßenecke schlich oder sich mit dem Hausmeister unterhielt.
    Sula und Macnamara trafen sich um genau 11.01 Uhr und gingen auf gegenüberliegenden Straßenseiten zum Haus. Aus den Fenstern der Wohnung drang kein Licht, und in den Seitenstraßen lauerten keine Horden von Naxiden in schwarzgelben Uniformen.
    Sobald die Wohnung in Sichtweite war, zögerten sie. Sula bekam Zweifel, ihr Herz schlug zum Zerspringen in ihrer Brust. Vielleicht hatte sie die Situation völlig falsch eingeschätzt.
    Als ein Überschallknall die Fenster in der Nähe klirren ließ, zuckte Sula heftig zusammen. Doch das Geräusch klärte irgendwie auch ihre Gedanken, und sie hob eine Hand und fuhr sich langsam mit gespreizten Fingern durch die kurzen schwarz gefärbten Haare.
    Auf der anderen Seite drückte Macnamara auf den Auslöser in seiner Jackentasche.
    In der Wohnung explodierte der Sprengstoff, den Macnamara in den Möbeln versteckt hatte, und trieb eine Wolke aus stählernen Kugellagern und Dachnägeln vor sich her. Um die Gefährdung der Nachbarn zu verringern, war die Sprengladung auf die Außenwand gerichtet. Die Fenster flogen inmitten von Stichflammen heraus, und als die ersten Trümmer herabregneten, schrien die Passanten auf.
    Von zwei großen grauen Fahrzeugen wurden Rampen heruntergelassen, und die naxidische Polizei stürmte heraus und rannte zur Wohnung, in der die Flammen züngelten.
    »Ach«, machte Sula.
    Sie drehte sich um und entfernte sich. Ihre Füße schienen im Pflaster zu versinken, als bestünde es aus Weichgummi.
    Offenbar war Hong nach dem Anschlag am Axtattle Parkway geschnappt und gezwungen oder überredet worden, die Prozeduren zu verraten, mit denen er den Kontakt zu seinen Teams herstellte. Sicherlich waren außer Sulas Gruppe auch andere Teams in Fallen getappt. Sie musste annehmen, dass sie und ihre Leute jetzt die einzigen Angehörigen der Aktionsgruppe Blanche waren, die noch frei herumliefen.
    Sie und ihr Team waren allein in der Stadt, hatten falsche Identitäten angenommen und waren ohne Verbündete und Ressourcen, und sie hatten keine Möglichkeit, mit ihren Vorgesetzten Verbindung aufzunehmen.
    Caroline Lady Sula wäre mit einer solchen Situation überfordert gewesen. Jetzt war ein anderer Mensch gefragt, der über ganz andere Fähigkeiten verfügte.
    Jetzt ist es mein Krieg, dachte Gredel und ging entschlossen weiter.
    Lesen Sie weiter in:
WALTER JON WILLIAMS
DIE LETZTE GALAXIS

DANKSAGUNG
     
    Mit Dank an Dr. Michael Wester für seine Führung über die Hülle eines dynamischen Systems und an Critical Mass für die ausführlichen Kritiken.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher