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Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung
Autoren: Walter Jon Williams
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Familie hockten jetzt, ebenfalls von allen Kommunikationsmitteln abgeschnitten, in einer anderen Wohnung. Ein Kämpfer des Voraustrupps hatte die Gruppe 491 zur Wohnung der Gueis geführt. Sie hatten die Bewohner leise geweckt und ihnen befohlen, sich anzuziehen, und sich im Wohnzimmer zu versammeln.
    Normalerweise hätten sich die Teams auf den Dächern postiert, doch das war in diesem Viertel wegen der Giebeldächer nicht möglich. Es gab nicht genug Platz, und sie hätten viel zu leicht abstürzen können.
    In der Wohnung der Gueis hatten sie ihre Seesäcke geöffnet und die Uniformen angezogen. Sula trug nun einen Helm mit einem durchsichtigen Visier, auf das sie ein Kampfdisplay projizieren konnte. Eine schwarze Sicherheitsweste und Handschuhe schützten sie vor Granatsplittern und den Kugeln von Handfeuerwaffen. Über die Schultern hatte sie sich einen Tarnumhang gelegt. Es war im Grunde ein großer Videoschirm, der anzeigte, was sich auf der jeweils anderen Seite befand. Da das Cape Falten warf, war die Tarnung nicht perfekt, doch wenn sie sich nicht bewegte, konnte sie sogar aus nächster Nähe einen Beobachter täuschen. Zusätzlich konnte sie sich noch eine Kapuze über den Kopf ziehen.
    Alle Teammitglieder waren mit Pistolen bewaffnet, die lautlose Unterschallmunition abfeuerten, außerdem mit Gewehren, drei Handgranaten und Kampfmessern. Für alle Fälle hatten sie auch Gasmasken dabei, und Macnamara hatte auf dem Esstisch, den sie vor das Fenster geschoben hatten, ein großes Maschinengewehr mit Dreibein aufgebaut. Von dort aus konnten sie Fahrzeuge, die unten vorbeifuhren, mit Kugeln eindecken. Macnamara musste sich dazu nicht einmal in Gefahr begeben, denn er konnte die Waffe mit einer Fernbedienung steuern oder sie anweisen, automatisch auf alles zu feuern, was sich in einem bestimmten Bereich bewegte.
    Sobald am östlichen Horizont ein hellgrüner Schimmer entstand, beobachtete Sula den Verkehr auf dem Parkway. Überwiegend fuhren dort schwere Lastwagen, die Vorräte in die schlafende Stadt beförderten. Die Brücke über die 16. Straße war mit einem Eisengeländer verziert, dessen Motive aus der Kultur der Torminel stammten. Die elf Einsatzteams der Aktionsgruppe Blanche hatten sich in vier Gebäuden verschanzt, von denen aus sie die Straße beobachten und etwaige Überlebende des Bombenanschlags mit Maschinengewehren erledigen konnten.
    Endlich tauchte der Lastwagen auf der 16. Straße auf. Es war ein Sechsachser, der langsam unter der breiten Brücke des Parkway verschwand, jedoch am anderen Ende nicht wieder zum Vorschein kam.
    Jenseits der Schnellstraße hütete Kapitänleutnant Hong den Zündmechanismus. Sula lief der Schweiß übers Gesicht. Am liebsten hätte sie den Helm abgenommen und die kühle Luft tief eingeatmet.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie mehrere blinkende Lichter. An einer Ausfahrt des Parkway hatten mehrere Lastwagen gehalten. Als sie nach links und rechts blickte, konnte sie erkennen, dass der Parkway inzwischen fast verlassen war und auch die letzten Fahrzeuge ihn eilig verließen. Die Verkehrscomputer hatten den Weg freigeräumt.
    Das ist für Hong sicher interessant, dachte Sula. Sie aktivierte das Helmmikrofon. »Kommunikator: Nachricht an Blanche. Blanche, die Besucher räumen den Parkway. Ich glaube, wir bekommen bald Gesellschaft. Kommunikator: senden.« Sobald sie das letzte Wort gesprochen hatte, codierte das Gerät ihre Mitteilung und sendete sie komprimiert zu Hong.
    Die Antwort bestand nur aus einem Klicken. Kein Wort, das man mithören oder entschlüsseln konnte.
    Weitere Lichter flammten auf dem Parkway auf. Dieses Mal waren es die mehrfarbigen Warnlampen von Einsatzwagen. Sula presste den Helm ans Fenster und sah einen Schwarm Polizeiwagen, der sich auf allen sechs Spuren aus Richtung der Stadt näherte. Sie überlegte, ob sie noch eine Meldung absetzen sollte, entschied jedoch, dass Hong dies auch selbst erkennen konnte.
    Als die schwarzgelben Polizeiwagen vorbeifuhren, zog Sula sich vom Fenster zurück. Alle paar Hundert Schritte lösten sich einige aus dem Pulk und hielten auf beiden Seiten des Parkway an. Es lief Sula kalt den Rücken hinunter, als naxidische Polizisten ausstiegen. Die trippelnden, an Kentauren erinnernden Gestalten waren unverkennbar. Sie trugen Helme und Schutzkleidung mit Chamäleonfäden, die nach außen wiederholten, was sie in ihrer stummen Hilfssprache in roter Farbe auf ihre Schuppen zeichneten. Jeder trug ein Gewehr in den
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